Mittwoch, Dezember 24, 2025
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Berichte: Preis für Deutschlandticket steigt auf 63 Euro

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Deutschlandticket wird zum neuen Jahr wohl erneut deutlich teurer. Wie unter anderem die „Bild“ berichtet, einigten sich die Verkehrsminister der Länder bei einem Treffen in München auf einen neuen Preis von 63 Euro. Erst Anfang 2025 war der Preis von 49 Euro auf 58 Euro erhöht worden.

Die geplante Erhöhung hatte sich bereits in den vergangenen Tagen angedeutet, wobei eine neue Preisspanne zwischen 62 und 64 Euro genannt wurde. Bund und Länder finanzieren das Ticket bisher mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, da die Ticketeinnahmen alleine nicht reichen. Um die langfristige Finanzierung gibt es aber schon länger Streit.

Ob der längerfristige Streit um die Finanzierung mit der Einigung auf die Preiserhöhung beigelegt ist, blieb zunächst unklar.


Foto: Fahrgäste in einer Straßenbahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Studie: Artenvielfalt im Wald schützt nicht automatisch vor Dürre

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Eine neue internationale Studie zeigt, dass eine hohe Baumartenvielfalt nicht zwangsläufig die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegenüber Dürreperioden erhöht. Das teilte die Universität Freiburg am Donnerstag mit. Forscher haben demnach das Wachstum von 1.600 Bäumen aus 68 Artenmischungen in Europa analysiert und festgestellt, dass die positiven Effekte einer großen Artenvielfalt bei langanhaltenden Dürreperioden ins Negative umschlagen können.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass während einjähriger Dürreperioden eine höhere Artenvielfalt das Baumwachstum begünstigt. Bei längeren Dürrezeiten jedoch können die Effekte komplexer werden. In einigen Fällen fördert die Mischung der Baumarten die Dürretoleranz, während in anderen Fällen zusätzlicher Stress und Wettbewerb um Wasser entstehen.

Hernán Serrano-León, Erstautor der Studie, sagte, dass eine größere Baumartenvielfalt keine Universalempfehlung für klimaresiliente Wälder sein könne. „Angesichts zunehmend längerer und häufigerer Dürreperioden wird die Zusammensetzung – nicht nur die Anzahl – der Baumarten entscheidend für gesunde und resiliente Wälder sein“, fügte er hinzu.


Foto: Waldweg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Milliardenloch bei Bundesstraßen – Baustopps drohen

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Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) – Ein Planungspapier zu den laufenden Haushaltsverhandlungen aus dem Bundesverkehrsministerium alarmiert Verkehrspolitiker in Bund und Sachsen-Anhalt. Für drei Bundesstraßen in Sachsen-Anhalt drohen Baustopps und für bestehende Bundesstraßen fehlt Geld zum Erhalt, sodass es verstärkt zu Geschwindigkeitsbegrenzungen oder anderen Verkehrseinschränkungen kommen könnte, berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Freitagsausgabe) mit Verweis auf ein Papier aus dem Bundesverkehrsministerium.

„Auf Basis der beschlossenen mittelfristigen Finanzplanung bis 2029 ist die Finanzierung der Bundesfernstraßen für die kommenden Jahre in vielen Bereichen nicht gesichert“, heißt es laut Zeitung in dem Papier aus dem Hause von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). In Sachsen-Anhalt stehen laut Zeitung drei Bundesstraßen-Bauprojekte auf der Kippe: bei der B6 die Ortsumfahrung Bruckdorf, bei der B2 die Ortsumfahrung Wittenberg und bei der B188 die Ortsumfahrung Miesterhorst (Altmarkkreis Salzwedel).

Dafür könnten „auf Basis der aktuellen Finanzplanung keine Baufreigaben erteilt werden“, heißt es in dem Ministeriumspapier. Für den Erhalt bestehender Bundesstraßen in Sachsen-Anhalt müssten laut Ministerium bis 2029 insgesamt 419 Millionen Euro investiert werden, nach aktuellem Planungsstand fehlten aber insgesamt 169 Millionen.

Landesverkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) ist alarmiert. „Der Bund finanziert ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro mit Schulden angeblich für die Infrastruktur und gleichzeitig wird die Infrastruktur kaputtgespart“, sagte sie der Zeitung. Verlässliche und verantwortliche Politik sehe anders aus.

Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) aus Gräfenhainichen sagte dem Blatt: „Zugesagte Ortsumfahrungen müssen durch den Bund finanziert werden.“ Man stehe vor der Herausforderung, finanzielle Lücken zu schließen. „Ich bin im engen Austausch mit dem Ministerium, um Lösungen zu finden“, so Müller. Auch der Magdeburger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Kröber will sich einsetzen. „Für mich haben Sanierungen Priorität und dafür kämpfe ich. Da wird es eine Lösung geben“, so der Verkehrsexperte der SPD-Fraktion.


Foto: Baustelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kartellamt billigt Übernahme von Ceconomy durch Chinesen

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für die Übernahme der Mediamarkt/Saturn-Muttergesellschaft durch chinesische Investoren gegeben. Man habe den Erwerb der Ceconomy AG durch die JD.com-Unternehmensgruppe freigegeben, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

„JD.com ist bislang nur in sehr geringem Umfang in Deutschland aktiv“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. „Der Zusammenschluss weist deshalb nur wenige wettbewerbliche Berührungspunkte auf und gibt keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken.“

Ceconomy mit Sitz in Düsseldorf, ist auf den Bereich Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte spezialisiert und unter den Hauptmarken Mediamarkt und Saturn mit einem deutschlandweiten Filialnetz sowie im Onlinehandel tätig. Die JD.com-Unternehmensgruppe mit Verwaltungssitz in Peking ist Chinas größter Einzelhändler nach Umsatz und insbesondere in den Bereichen Onlinehandel und E-Commerce-Logistik aktiv.

Das Bundeskartellamt verwies darauf, dass es ausschließlich für die Prüfung der wettbewerblichen Auswirkungen von Zusammenschlussvorhaben zuständig sei. Etwaige sicherheitspolitische Aspekte unterliegen hingegen der außenwirtschaftsrechtlichen Prüfung durch das Bundeswirtschaftsministerium.


Foto: Saturn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Polizeibeauftragter warnt vor Überlastung durch Grenzkontrollen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Polizeibeauftragte des Bundes, Uli Grötsch (SPD), hält die Kontrollen an den deutschen Grenzen in der aktuellen Form für nicht mehr lange aufrechtzuerhalten.

„Die Bundesbereitschaftspolizei, so mein Eindruck, ist hart an der Belastungsgrenze“, sagte Grötsch dem „Spiegel“. „Die Entwicklung der Überstunden zeigt eine steile Kurve nach oben.“ Laut Grötsch kommen andere Aufgaben oftmals zu kurz, etwa die Überwachung von Messerverbotszonen auf Bahnhöfen oder Fortbildungen.

Vor einem Jahr hatte die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Kontrollen an allen deutschen Grenzen angeordnet. Ihr Nachfolger Alexander Dobrindt (CSU) hatte nach Amtsantritt im Mai die Kontrollen nochmals verschärft und angewiesen, dass auch Asylbewerber an den Grenzen zurückgewiesen werden können. Inzwischen ist die Zahl der Asylerstanträge in Deutschland auf den niedrigsten Monatswert seit Februar 2021 zurückgegangen.

Nach Ansicht des Polizeibeauftragten Grötsch rechtfertigen die Zahlen flächendeckende Grenzkontrollen in der jetzigen Form nicht mehr. „Ich sehe eine andere Lage als vor einem Jahr“, sagte der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete und Polizist. Die Bundespolizei müsse nun schnellstmöglich die Frage beantworten, „wie Kontrollen ausgestaltet sein müssen, damit sie weiter leistbar bleiben und trotzdem wirksam sind“. Einzelne Grenzabschnitte könnten etwa auch aus der Luft überwacht werden, so Grötsch.


Foto: Verkehrskontrolle an der Grenze zu Polen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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DB-Betriebsratschefin kritisiert Schnieder in internem Schreiben

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Kurz vor der Vorstellung der neuen Strategie der Deutschen Bahn hat der Konzernbetriebsrat scharfe Kritik an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und der Bundesregierung geübt. In einer Nachricht an die Beschäftigten, über die das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) berichtet, warf Betriebsratschefin Heike Moll Schnieder vor, mit dem vorzeitigen Ende des Vertrags von Bahnchef Richard Lutz für „zusätzliche Unruhe“ im Konzern gesorgt zu haben.

Schnieder habe noch vor der Sommerpause angekündigt, „erst die Strategie, dann das Personal“ zu regeln, dann aber den Vertrag mit Lutz frühzeitig beendet. Genauso widersprüchlich wie die Personalie Lutz sei die Haltung des Bundes bei der Finanzierung der Infrastruktur, kritisierte Moll. Der Bund erkenne zwar den Bedarf an, wolle ihn aber nicht vollständig finanzieren.

Der Konzernbetriebsrat forderte den Bund auf, „Stabilität ins Unternehmen zu bringen und seiner Verantwortung nachzukommen“. Die Bahn brauche einen Vorstand, der gegenüber dem Eigentümer klar mache, dass eine bessere Qualität und mehr Verkehr auf der Schiene nur mit einer ausreichenden Finanzierung möglich seien.

Die Kritik kommt nur wenige Tage vor der geplanten Präsentation der neuen Bahn-Strategie. Schnieder will sie am Montag in Berlin vorstellen. Ob er auch einen neuen Bahnchef präsentieren kann, ist unklar: Nach Informationen der Zeitung rechnen weder Manager der Bahn noch Ministeriumskreise damit, dass es gelungen ist, wie erhofft rechtzeitig zur Veröffentlichung der neuen Strategie einen Nachfolger für Lutz zu finden. Bis es soweit ist, bleibt der scheidende Bahnchef vorerst im Amt.


Foto: Patrick Schnieder am 17.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Julia Ruhs beim NDR rausgeworfen – Scharfe Kritik aus der Union

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Die Moderatorin Julia Ruhs wird künftig nicht mehr für den NDR das Format „Klar“ moderieren. Das gab der Norddeutsche Rundfunk bekannt. Sie wird künftig nur für vom BR produzierte Folgen antreten. Zuvor hatte es Medienberichte über eine „Mobbingkampagne“ von NDR-Mitarbeitern gegen Ruhs als „konservative Journalistin“ gegeben.

Der Rauswurf der Moderatorin wird auch zunehmend zum Politikum. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte im TV-Sender „Welt“ Konsequenzen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. „Das ist ein neuer Tiefpunkt in Sachen Debattenkultur in Deutschland“, sagte er.

Viele Bürger hätten bereits das Gefühl, man darf nicht mehr alles sagen, ansonsten wird man in eine bestimmte Ecke gestellt. Dass jetzt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bereits Mitarbeiter ausgeschlossen würden, weil sie vielleicht dem einen oder anderen zu konservativ erscheine, sei bitter. „Das ist ein Tiefpunkt und Konsequenzen müssen meines Erachtens folgen.“

Die Landschaft sei immer politisch von rechts bis links, so Linnemann. „Wenn aber mittlerweile alles, was einem nicht passt, hier und da als rechts diffamiert wird, funktioniert Meinungsvielfalt nicht. Deswegen muss klar sein, dass gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen Auftrag hat in Sachen Kultur, Bildung und Information“, so Linnemann weiter.

Er fordert deshalb als Konsequenz, finanzielle Einschnitte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland: „Darauf muss er sich fokussieren und er muss seine Strukturen verschlanken. Ich finde, man muss jetzt beispielsweise klar sagen, wir frieren die Gebühren auf dem jetzigen Niveau bis auf Weiteres ein, damit endlich Druck entsteht, damit Reformen passieren.“

Außerdem lobte Linnemann den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten und Parteikollegen Daniel Günther dafür, sich in die Debatte eingeschaltet zu haben: „Der Auftrag ist Kultur, Information und Bildung und darauf muss man sich fokussieren und wir brauchen unterschiedliche Meinungen. Die sind ganz wichtig, unterschiedliche Standpunkte und das sind Standpunkte, die im linken Bereich konnotiert werden, aber auch Standpunkte im konservativen Bereich.“

„Und Frau Ruhs macht das und dass man so jemanden de facto suspendiert, ich sage es jetzt mal ganz klar, das ist richtig bitter und deswegen freue ich mich über die Debatte, freue mich über die Reaktion von Herrn Günther – Chapeau, der Mann hat Charakter und zeigt, dass es so nicht weitergehen kann“, so Linnemann.


Foto: NDR (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bericht: Schnieder legt unverbindliche Bahnstrategie vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) will am kommenden Montag eine Strategie vorlegen, wie es bei der kriselnden Bahn weitergehen soll. Sie dürfte unverbindlicher werden als erhofft, berichtet der „Spiegel“.

Nach Informationen des Magazins handelt es sich um ein Konzept des Verkehrsministeriums, nicht der gesamten Bundesregierung. Schnieder hatte ein Papier dazu angekündigt, „wie wir als Eigentümer überhaupt mit dieser Bahn umgehen“. Für eine Umsetzung wäre jedoch ein Kabinettsbeschluss der gesamten Bundesregierung notwendig. Das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern.

In der Bahnbranche wächst die Sorge, dass sich das strategische Vakuum der Vergangenheit weiter fortsetzt. Ein Konzept ohne Kabinettsbeschluss bedeute „ein enormes Defizit an Verbindlichkeit“, sagte etwa Dirk Flege, Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene. Schon in der letzten Bundesregierung sei eine Eigentümerstrategie an mangelnder Einigkeit gescheitert.

Derweil spitzt sich die Krise der Bahn weiter zu, besonders in der Gütersparte. Die Wirtschaftsprüfer sollen DB Cargo ein uneingeschränktes Testat verweigert haben. Sie sehen den Fortbestand des Unternehmens in Gefahr. Dieses Jahr soll die Transportmenge noch einmal um ein Viertel zurückgegangen sein und bis zu 15 Prozent unter dem Plan liegen.

Das Hauptproblem ist der sogenannte Einzelwagenverkehr, bei dem für Konzerne einzelne Güterwaggons abgeholt und transportiert werden. Ein Gutachten, das Vorständin Sigrid Nikutta bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman bestellt hatte, kam zu der drastischen Empfehlung, das Geschäft weitgehend einzustellen. Das liefe jedoch der Klimapolitik der Bundesregierung zuwider, die künftig mehr Güter auf die Schiene holen will.

Auf Druck der Politik hat Nikutta bei den Beratern ein neues Papier bestellt. Eigentlich wollte sich der Aufsichtsrat von DB Cargo vergangene Woche damit beschäftigen. Weil der Bericht sich verzögert, soll es nun eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 31. Oktober geben.

DB Cargo will zehn Werkstattaußenstellen schließen. Doch ohne ein Gesamtkonzept hält dies die Eisenbahnergewerkschaft EVG für kaum vertretbar. „Der Vorstand verfährt hier nach einer Salamitaktik und verlangt immer neue Einschnitte, ohne zu wissen, wo er eigentlich hinwill“, sagte Cosima Ingenschay, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft. Die EVG hatte bei der Restrukturierung ein Entgegenkommen versprochen. So könnte der Dienst der Mitarbeiter am Zug beginnen und enden, die Anfahrt würde nicht mehr als Arbeitszeit berechnet. „Doch das Management lässt die Spielräume zur Effizienzsteigerung einfach liegen.“


Foto: Deutsche Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundesrat unternimmt neuen Anlauf für Rauchverbot im Auto

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesrat will einen weiteren Versuch unternehmen, das Rauchen im Auto in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren zu verbieten. Wie die „Rheinische Post“ (Freitagsausgabe) berichtet, haben die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erneut eine entsprechende Änderung des „Bundesnichtraucherschutzgesetzes“ eingebracht, die wegen des Ampel-Aus in der letzten Legislaturperiode nicht mehr zustande gekommen ist.

Zur Begründung heißt es, gerade in geschlossenen Räumen seien Minderjährige und auch ungeborene Kinder dem Passivrauchen verstärkt ausgesetzt. Dies gelte insbesondere in Fahrzeugkabinen. Demnach erreiche die Tabakrauchbelastung in geschlossenen Fahrgasträumen „bereits beim Rauchen einer einzigen Zigarette innerhalb weniger Minuten ein Vielfaches einer stark verrauchten Gaststätte“. Auch schätze das Deutsche Krebsforschungszentrum, „dass rund eine Million Minderjährige in Deutschland dem Tabakrauch im Auto ausgesetzt“ seien.

Der Bundesrat soll das Vorhaben bereits in seiner Sitzung am 26. September beschließen. Dann ist der Bundestag gefordert.


Foto: Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Historiker Winkler warnt vor AfD-Verbotsverfahren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Historiker Heinrich August Winkler warnt vor einem AfD-Verbotsverfahren. „Ein Verbotsantrag mit den Argumenten des Verfassungsschutzes würde in Karlsruhe wahrscheinlich scheitern“, sagte er dem „Stern“. Das wäre ein Triumph der AfD und eine schwere Niederlage für die liberalen Kräfte. „Es ist unklug seitens der SPD, alles auf ein Verbotsverfahren zu setzen, nur weil es innerparteilich populär ist.“

Der Historiker verweist auf die Lehren aus früheren Parteiverbotsverfahren. „Die Sozialistische Reichspartei wurde 1952 mit Leichtigkeit vom Bundesverfassungsgericht verboten, weil sie eine neo-nationalsozialistische Partei war. Die AfD hütet sich davor, so offen antidemokratisch aufzutreten. Die nationalpopulistischen Kräfte geben sich als einzig wahre Sachwalter des Volksinteresses“, sagte Winkler. „Dem gilt es entgegenzutreten und klarzumachen, welchen Interessen die AfD tatsächlich zuarbeitet und wie ein Regime aussehen würde, das von ihr bestimmt wird.“

Winkler kritisierte auch die SPD, bei der er seit 1962 Mitglied ist. „Die große Wende der SPD war das Godesberger Programm von 1959, mit dem sie ihren sogenannten Volksmarxismus endlich überwand. Nur so konnte sie eine Volkspartei werden. Es ist richtig, dass die SPD für die hart arbeitenden Menschen in diesem Land da sein will. Aber zugleich muss sie sich immer bemühen, in der politischen Mitte glaubwürdig zu sein“, sagte Winkler. „Das verlangt eine andere Sprache als die, die auf Juso-Treffen oder Parteitagen gesprochen wird. Die CDU muss eine Volkspartei bleiben, die SPD muss wieder eine Volkspartei werden.“


Foto: Heinrich August Winkler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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