Mittwoch, Dezember 17, 2025
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Sozialversicherungen verlieren 41 Milliarden Euro durch Tarifflucht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Schaden, der den Sozialversicherungen jährlich durch Tarifflucht und Lohndumping entsteht, liegt laut einer neuen Berechnung des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) bei 41 Milliarden Euro. Hinzu kommen Einnahmeausfälle bei der Einkommensteuer, die für Bund und Länder zusammen bei 24 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Die Auswertung des DGB, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Freitagausgaben) berichten, basiert auf Daten der Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes, die die Anzahl der Beschäftigten mit und ohne Tarifvertrag sowie deren Einkommen erfasst.

Im direkten Vergleich zeigt sich, dass Tarifbeschäftigte über alle Branchen hinweg im Schnitt 2.891 Euro netto pro Jahr mehr verdienen als deren Kollegen, die nicht nach Tarif bezahlt werden. Das hat laut DGB auch große Auswirkungen auf die Kaufkraft der arbeitenden Gesamtbevölkerung. „Mit einer flächendeckenden Tarifbindung hätten die Beschäftigten insgesamt rund 58 Milliarden Euro mehr pro Jahr im Portemonnaie“, heißt es in der Studie.

Addiert man die Mindereinnahmen der Sozialversicherungen, die Steuerausfälle und das fehlende Geld im Portemonnaie der Beschäftigten, führt Tarifflucht zu einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von 123 Milliarden Euro pro Jahr. Im Vergleich zur letzten Auswertung von 2023 ist dieser Wert leicht rückläufig. Damals hatte der DGB noch einen Schaden von 130 Milliarden Euro berechnet. Als ursächlich für den Rückgang sieht der Gewerkschaftsbund die Erhöhung der Tarifbindung in einigen Bundesländern an, die aus seiner Sicht allerdings nur zaghaft und auf niedrigem Niveau stattgefunden habe.

„Tarifverträge sind nicht nur ein Instrument für faire Löhne, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Investition in Stabilität und soziale Sicherheit“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell den Zeitungen. „Eine hohe Tarifbindung ist kein Hemmschuh, sondern Motor für wirtschaftliches Wachstum – sie stärkt die Binnennachfrage und sichert gute, nachhaltige Arbeit“, so der Gewerkschafter weiter.

Körzell forderte die Bundesregierung auf, bei den anstehenden Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur nur Unternehmen in Tarifbindung zu beauftragen. Das vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachte Tariftreuegesetz müsse deshalb schnell vom Bundestag beschlossen werden, forderte Körzell, mahnte aber auch Nachbesserungen an. Der Schwellenwert von 50.000 Euro, ab dem das Gesetz greife, sei deutlich zu hoch bemessen, sagte er.

Auch sei es unverständlich, dass die Tariftreuepflicht nicht für Aufträge von Sicherheitsbehörden gelten solle. „Gelder der öffentlichen Hand dürfen nicht länger Lohndumping subventionieren“, sagte Körzell. „Der Staat ist ein mächtiger Einkäufer – und damit trägt er Verantwortung für einen fairen Wettbewerb, der nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.“


Foto: Bauarbeiter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bisher 13 Ordnungsrufe in der aktuellen Legislaturperiode

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der aktuellen Legislaturperiode wurden bis zum letzten Sitzungstag vor der Sommerpause am 11. Juli 2025 insgesamt 13 Ordnungsrufe erteilt. Der Großteil (zwölf Ordnungsrufe) richtete sich an Abgeordnete der AfD, einer an einen Abgeordneten der Linken. Das teilte die Bundestagsverwaltung auf Anfrage der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) mit.

Dabei beschimpften die AfD-Abgeordneten Redner zwei Mal als „Linksextremisten“ und unterstellten den anderen Parteien im Bundestag drei Mal, „Kartellparteien“ zu sein.

Die meisten Ordnungsrufe erhielt der AfD-Abgeordnete Martin Reichardt. Er wurde insgesamt drei Mal zur Ordnung gerufen, unter anderem wegen den Zwischenrufen „Sie sind ein Vaterlandsverräter“ und weil er eine Rednerin der Grünen mit einem Zwischenruf während ihrer Rede als „Schwätzer“ bezeichnete.

Während einer Rede von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) wurde dieser durch einen Zwischenruf von Luigi Pantisano (Linke) der Lüge bezichtigt. Dafür erhielt der Abgeordnete einen Ordnungsruf von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU).


Foto: AfD-Bundestagsfraktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Brasilien: Gerichtsmehrheit für Verurteilung von Bolsonaro

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Brasilia (dts Nachrichtenagentur) – Die Mehrheit der Richter am Obersten Bundesgericht Brasiliens hat sich am Donnerstag für eine Verurteilung von Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro ausgesprochen.

Über einen Zeitraum von fünf Tagen gaben die Richter mit mehrstündigen Begründungen einzeln der Reihe nach ihre Stimmen ab. Bislang stimmten drei der fünf Richter des Gremiums dafür, Bolsonaro des Putschversuchs und der kriminellen Verschwörung schuldig zu sprechen.

Voraussichtlich am Freitag soll die finale Entscheidung fallen und das Strafmaß verkündet werden. Möglich ist eine Strafe von bis zu 43 Jahren Haft. Es wäre das erste Mal, dass ein ehemaliger brasilianischer Staatschef wegen eines versuchten Regierungssturzes verurteilt wird.

Bolsonaro gilt als enger Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, der nach dem Kapitolsturm 2021 wegen Anstiftung zum Staatsstreich angeklagt wurde, bevor das Verfahren aufgrund von Trumps erneuten Wahlsieg eingestellt wurde. Bereits Anfang Juli verhängte Trump Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen Brasilien und begründete den Schritt mit dem Vorgehen der brasilianischen Justiz gegen den brasilianischen Ex-Präsidenten.

Neben Bolsonaro sind sieben weitere Personen angeklagt, darunter auch Bolsonaros Kandidat für das Amt als Vizepräsident sowie andere führende Verantwortliche in Militär und Politik. Ihnen wird unter anderem die Bildung einer bewaffneten kriminellen Vereinigung, die versuchte gewaltsame Abschaffung der demokratischen Rechtsstaatlichkeit und ein Staatsstreich vorgeworfen.

Im Jahr 2022 soll sich Bolsonaro mit Botschaftern getroffen haben, um Vorwürfe des Wahlbetrugs zu erörtern, um „die internationale Gemeinschaft auf die Missachtung des Volkswillens bei den Präsidentschaftswahlen vorzubereiten“, so die Staatsanwaltschaft. Die Angeklagten hätten ihre Kampagne zur Diskreditierung des Wahlsystems fortgesetzt, obwohl keine Beweise für Wahlbetrug gefunden worden seien. Laut Staatsanwaltschaft fand der letzte Versuch, die Wahl zu kippen, am 8. Januar 2023 statt. Damals hatten Bolsonaro-Anhänger in Brasilia die drei Regierungssitze gestürmt und verwüstetet.


Foto: Fahne von Brasilien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen kräftig zu – Anleger hoffen auf Zinssenkungen

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Donnerstag kräftig zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 46.108 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,4 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.588 Punkten 0,9 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 23.992 Punkten 0,6 Prozent im Plus.

Angesichts der zuletzt nach unten korrigierten Arbeitsmarktdaten und der gestiegenen Anzahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hat sich unter Anlegern die Ansicht durchgesetzt, dass die US-Zentralbank Federal Reserve bereits im September ihren Leitzins senken wird. Die am Donnerstag veröffentlichten Inflationsdaten zeigen nun, dass die Inflation jedoch hartnäckig bleibt und womöglich von den Zöllen von US-Präsident Donald Trump angeheizt wird. Damit gilt ein großer Zinsschritt im September als unwahrscheinlich. Dennoch hoffen Anleger nun auf drei Zinsschritte bis zum Jahresende und damit auf einen Zinsschritt mehr als die Notenbanker im Juni mehrheitlich in ihrem „Dot Plot“ prognostiziert haben.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagabend stärker: Ein Euro kostete 1,1738 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8519 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 3.636 US-Dollar gezahlt (-0,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 99,58 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 66,29 US-Dollar, das waren 120 Cent oder 1,8 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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Bericht: Deutschland für UN-Erklärung zu Zwei-Staaten-Lösung

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung will offenbar der New-York-Erklärung über eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern zustimmen. Aus dem Auswärtigen Amt sei zu hören, dass die Zustimmung am Samstag vergangener Woche mitgeteilt worden sei, berichtet die „Welt“ (Freitagausgabe) berichtet. Am Freitag dieser Woche soll eine Resolution zur Abstimmung in der UN-Generalversammlung gelangen, mit der die New-York-Erklärung übernommen werden soll.

Die New-York-Erklärung, die Ende Juli bei einer internationalen Konferenz unter Vorsitz Frankreichs und Saudi-Arabiens verabschiedet wurde, verurteilt den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 mit mehr als 1.000 zumeist zivilen Opfern und fordert die Terrormiliz zur Niederlegung ihrer Waffen auf. In Artikel 39 der Erklärung heißt es, im Kontext der Errichtung eines souveränen palästinensischen Staates solle unter anderem die Flüchtlingsfrage gelöst werden. Wörtlich heißt es: „zugleich erklären wir erneut das Rückkehrrecht“.

Israelische Politiker verschiedener Lager sind gegen eine umfassende Umsetzung eines Rückkehrrechts. Wenn mit dieser Formulierung auch alle nach 1948 geflohenen und vertriebenen Palästinenser sowie deren Nachkommen gemeint sind, könne dies die Einwanderung von fast sechs Millionen Palästinensern nach Israel legitimieren, so ihre Befürchtung. Dadurch würden Juden zu einer Minderheit im Staat.

Aus dem Auswärtigen Amt heißt es dem Bericht zufolge, aus Sicht Deutschlands müsse die Frage einer Rückkehr in direkten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien gelöst werden. Das sei schon bisher die Position der Bundesregierung gewesen und sie bleibe es weiterhin. Die Regierung Merz hat wie die Vorgänger-Regierungen wiederholt die Hoffnung auf eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern geäußert. Bei Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern in der Vergangenheit wurde mitunter eine teilweise oder symbolische Rückkehr von palästinensischen Flüchtlingen diskutiert.


Foto: Vereinte Nationen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Sicherheitsexperte sieht in Drohnenvorfall "gezielte Provokation"

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Sicherheitsexperte Nico Lange sieht im jüngsten Vorfall russischer Drohnen im polnischen Luftraum eine gezielte Provokation Putins. „Putin will sehen, wie die Luftverteidigung reagiert, welche Systeme eingesetzt werden, wo die Schwachstellen liegen“, sagte der Experte dem „Spiegel“. Gleichzeitig gehe es darum, mit Desinformation die politische Debatte zu beeinflussen. „Seit Mittwoch läuft ein groß angelegter Test.“

Deutlich kritisierte Lange die politische Reaktion des Westens. „Seit elf Jahren greift Russland die Ukraine an – und wir führen noch immer Diskussionen darüber, ob so etwas ein Versehen sein könnte.“ Solche Zweifel nutze Putin gezielt aus, sagte Lange. „Diesen Test bestehen wir leider noch immer nicht.“

Trotz der funktionierenden Luftverteidigung der Nato zeige der Vorfall massive Schwächen auf, insbesondere in der Drohnenabwehr. „Es ist alarmierend, dass Drohnen 300 Kilometer durch Polen fliegen können, bevor sie abstürzen“, sagte Lange, der früher Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) beraten hatte und heute für die Münchner Sicherheitskonferenz tätig ist. Dies sei nicht nur ein polnisches Problem, sondern betreffe ganz Europa.

Lange forderte eine klare und konsequente Antwort. „Russland muss die Fähigkeit genommen werden, solche Angriffe durchzuführen.“ Dazu gehöre auch, russische Flugplätze, Drohnenfabriken und Logistikziele anzugreifen. Gleichzeitig müsse die Ukraine in ihrer Luftverteidigung strategisch gestärkt werden.

Ferner kritisierte Lange die Zögerlichkeit der schwarz-roten Bundesregierung. „Mein Eindruck ist, dass es in der Russland- und Ukrainepolitik viel Kontinuität zur Vorgängerregierung gibt – und das meine ich nicht positiv“, sagte Lange. Es wäre „fatal, wenn Teile der SPD, die immer noch an einem überholten Russlandbild und längst von der Realität überholtem Wunschdenken festhalten, diese Veränderung blockieren“.


Foto: Nico Lange (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hausdurchsuchung bei 17-Jähriger: Womöglich privates Motiv im Spiel

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Nach der mittlerweile für rechtswidrig erklärten Hausdurchsuchung bei einer 17-Jährigen im nordrhein-westfälischen Menden kommen neue Details ans Licht. Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag in einer Sitzung des Landtags-Innenausschusses in Düsseldorf, es sei eine eindeutige „Befangenheit“ bei einem Polizeibeamten festgestellt worden, der zunächst auf eigene Faust und ohne offiziellen Auftrag in der Angelegenheit ermittelt hatte. Im Rahmen dieser Ermittlungen sei sogar ein Antrag auf eine Funkzellenauswertung gestellt worden.

„Die ganze Geschichte wird immer verrückter“, sagte Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW am Donnerstag. „Funkzellenauswertungen werden üblicherweise bei Straftaten von erheblicher Bedeutung beantragt – und nicht bei Schmierereien, auch wenn sie noch so geschmacklos sind“. Es dränge sich immer mehr der Eindruck auf, dass im Übereifer mächtig übers Ziel hinausgeschossen wurde, ohne auf Verhältnismäßigkeit und Rechtsstaatlichkeit zu achten.

Im Fall des zunächst auf eigene Faust ermittelnden Polizeibeamten, der selbst CDU-Lokalpolitiker ist, müsse man inzwischen möglicherweise sogar von „persönlichen Motivlagen“ ausgehen.

Anfang des Jahres hatten Polizeibeamte unter anderem den Wohnraum einer damals minderjährigen Juso-Politikerin durchsucht. Ihr wurde vorgeworfen, im Januar vor einem Wahlkampfauftritt des damaligen Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz Wände und Flächen am Veranstaltungsort im sauerländischen Menden beschmiert haben – mit Sprüchen wie „Geh weg, Fascho-Fritz“, „Hau ab Merz“ und „Ganz Menden hasst die CDU“, sowie einer Sympathiebekundung für die Antifa.

Genehmigt hatte den rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss ein Richter am Amtsgericht Arnsberg – wo Charlotte Merz, die Ehefrau des heutigen Bundeskanzlers, Direktorin ist. Sie will davon aber nichts gewusst haben. Im August war der Durchsuchungsbeschluss vom Landgericht Arnsberg wieder kassiert worden.


Foto: Polizeiauto (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Zustimmung in der Union für Verfassungsrichterkandidatin Emmenegger

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Union zeichnet sich eine breite Zustimmung für die von der SPD neu vorgeschlagene Kandidatin Sigrid Emmenegger für die Wahl zur Richterin am Bundesverfassungsgericht ab. „Ich werde Frau Emmenegger wählen“, sagte der CDU-Abgeordnete und Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Ploß, dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Er hatte vor der ursprünglich geplanten Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf noch angekündigt, die Rechtsprofessorin nicht zu wählen – wie etliche andere in der Unionsfraktion auch. Nun lobte er Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) und den parlamentarischen Geschäftsführer Steffen Bilger (CDU). Beide hätten die Vorbereitungen zur neuen Wahl nun „sehr gut hinbekommen“.

Lob kam auch vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für Wirtschaft, dem Sachsen-Anhalter Sepp Müller (CDU). „Die Koalition beweist ihre Handlungsfähigkeit“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung. Die Sozialdemokraten hätten „eine hochangesehene und integritätsvolle Juristin“ vorgestellt. „Sie genießt Respekt weit über Parteigrenzen hinaus“, sagte Müller. „Meine Stimme wird sie erhalten.“

Für die Wahl von Verfassungsrichtern ist im Bundestag eine Zweidrittelmehrheit nötig. Emmenegger bräuchte also nicht nur die Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, sondern auch die Unterstützung von Grünen und Linken oder stattdessen von der AfD.

Von Grünen und Linken kam allerdings Kritik. „Dass man nicht auf unsere Rückmeldung wartet, ist reichlich unprofessionell angesichts der Vorgeschichte“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dem „Stern“ am Mittwoch. Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Linken, forderte explizit auch die Union zu Gesprächen auf.

Vor der Sommerpause des Bundestages war die Wahl der Juraprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin gescheitert. Die Union hatte Brosius-Gersdorf am Morgen des Wahlgangs die zuvor zugesicherte Unterstützung entzogen.


Foto: Christoph Ploß (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Drohnenvorfall: Deutschland weitet "Air Policing" über Polen aus

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem 19 russische Drohnen am Mittwochmorgen in den Nato-Luftraum eingedrungen sind, will die Bundesregierung ihren Beitrag zur Luftraumüberwachung über Polen verlängern und ausweiten.

„Die Bundesregierung wird als Reaktion auf die jüngsten Verletzungen des polnischen Luftraums durch Russland ihr Engagement an der Nato-Ostgrenze verstärken“, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, am Donnerstag mit.

Konkret soll nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums die bereits aktuell eingesetzte Alarmrotte, die für Luftverteidigungseinsätze im polnischen Luftraum am Luftwaffenstützpunkt Laage bereitsteht, zunächst bis zum 31. Dezember verlängert werden. Ursprünglich war das Einsatzende zum 30. September geplant. Zugleich soll die Anzahl der in dieser Alarmrotte eingesetzten Luftfahrzeuge auf vier Luftfahrzeuge vom Typ Eurofighter, inklusive Besatzungen, verdoppelt werden.

Darüber hinaus will die Bundesregierung die Unterstützung für die Ukraine intensivieren. In der EU wolle man auf eine schnelle Verabschiedung eines robusten 19. Sanktionspakets hinarbeiten, hieß es.


Foto: Eurofighter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax legt zu – Bayer und Airbus vorn

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Donnerstag hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.704 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start drehte der Dax ins Plus, bevor er im Laufe des Nachmittags seine Zugewinne wieder abbaute.

„Die EZB hat, wie erwartet, die Leitlinien unverändert gelassen und noch einmal darauf hingewiesen, dass sie keine Änderungen an ihren Inflationsprojektionen für die kommenden zwei Jahre vornehmen wird“, erläuterte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Gleichzeitig werden die europäischen Notenbanker mutiger und heben ihre Wachstumsprognose für den Euroraum an.“

Aus den USA sorgten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Verbraucherpreisdaten für Aufsehen, so Lipkow. „Die Erstanträge fallen mit 263.000 Erstanträgen höher aus, als es die Marktteilnehmer vorher mit 235.000 erwartet hatten. Das hatte sich aber bereits im Vorfeld durch die große Revision der US-Arbeitsmarktdaten angedeutet“, kommentierte der Analyst. „Dennoch scheint sich aktuell die Zinssenkungsphantasie im Markt weiter durchzusetzen.“

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Bayer, Airbus und Heidelberg Materials an der Spitze der Kursliste. Am Tabellenende fanden sich die Aktien von Qiagen, SAP und Sartorius wieder.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Oktober kostete 32 Euro und damit zwei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank für seine Verhältnisse deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 66,51 US-Dollar, das waren 98 Cent oder 1,5 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,1737 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8520 Euro zu haben.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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