Donnerstag, November 28, 2024
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Kirschernte fällt 2023 unterdurchschnittlich aus

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die deutschen Baumobstbetriebe haben im Sommer 2023 eine unterdurchschnittliche Kirschernte erzielt. Insgesamt 40.200 Tonnen Kirschen geerntet und damit etwa 8.500 Tonnen oder 17,5 Prozent weniger als im überdurchschnittlichen Erntejahr 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach letzten Schätzungen am Donnerstag mit.

Gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022 von 47.100 Tonnen fiel die Kirschernte 2023 um 14,7 Prozent geringer aus. Zudem wurde die erste vorläufige Ernteschätzung zum Stichtag 10. Juni 2023 (45.400 Tonnen) deutlich unterschritten: Gründe für die geringere Ernte waren eine frühe Blütezeit und regional aufgetretene Spätfröste, die einen negativen Einfluss auf die Früchte hatten. Schädlingsbefall und lokale Unwetter mit Starkregen führten ebenfalls zu Ertragseinbußen. Die endgültige Schätzung der Süßkirschenernte 2023 ergab 32.400 Tonnen, damit lag die Erntemenge 6.100 Tonnen oder 15,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt von 33.300 Tonnen verzeichneten die Baumobstbetriebe einen Rückgang um 900 Tonnen oder 2,8 Prozent. Süßkirschen werden in Deutschland auf einer Fläche von 5.700 Hektar angebaut. Dabei ist Baden-Württemberg mit 2.600 Hektar das bedeutendste Bundesland für den heimischen Süßkirschenanbau und produzierte 2023 mit 13.800 Tonnen rund 42,5 Prozent der beliebten Früchte. An zweiter Stelle liegt Niedersachsen mit einer Süßkirschenernte von 5.000 Tonnen auf einer Fläche von 500 Hektar, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit einer Ernte von 2.800 Tonnen auf 700 Hektar.

Sauerkirschen machen mit 1.500 Hektar Anbaufläche inzwischen nur noch 21,2 Prozent des heimischen Kirschenanbaus aus. In den Jahren von 2013 bis 2022 nahm die Anbaufläche für Sauerkirschen um 680 Hektar und damit um nahezu ein Drittel (-30,7 Prozent) ab. Die Sauerkirschenernte 2023 in Höhe von 7.800 Tonnen lag deutlich unter dem Vorjahreswert von 10.200 Tonnen (-23,4 Prozent). Aufgrund der rückläufigen Anbaufläche und ungünstiger Witterungsbedingungen wurde damit die niedrigste Sauerkirschenernte seit über zehn Jahren erzielt.

Das bedeutendste Bundesland für den Sauerkirschenanbau ist Rheinland-Pfalz mit einer Anbaufläche von 460 Hektar und einer Erntemenge von 2.100 Tonnen, gefolgt von Sachsen mit 300 Hektar Anbaufläche und 1.800 Tonnen Sauerkirschen sowie Baden-Württemberg mit 900 Tonnen und 200 Hektar Anbaufläche. Das Statistikamt veröffentlichte am Donnerstag auch Zahlen zur Birnenernte 2023, die ebenfalls vergleichsweise gering ausfällt. Die erwartete Erntemenge von 36.000 Tonnen wird voraussichtlich um 2.900 Tonnen und damit 7,4 Prozent geringer ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Verglichen mit der ebenfalls unterdurchschnittlichen Birnenernte des Vorjahres liegen die diesjährigen Ernteerwartungen auf einem ähnlichen Niveau (-0,9 Prozent).

Das bedeutendste Bundesland für den Birnenanbau ist Baden-Württemberg, wo mit 11.800 Tonnen etwa ein Drittel (32,8 Prozent) der deutschen Birnen erwartet werden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Niedersachsen mit 6.600 Tonnen (18,3 Prozent) und Nordrhein-Westfalen mit 5.400 Tonnen (15,1 Prozent).


Foto: Kirschen im Supermarkt (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Bundesnetzagentur blickt optimistisch auf Gasversorgung im Winter

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht Deutschland bei der Gasversorgung in einer günstigeren Situation als vor einem Jahr. „Wir sind schon optimistisch, und wir sind besser vorbereitet als im Vorjahr“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Beides sei darin begründet, dass die Industrie konstant deutlich weniger Gas verbrauche und dass man auch beim Einspeichern und beim Diversifizieren der Beschaffung besser sei. „Deshalb können wir einen normalen und auch einen leicht kalten Winter bei einem sparsamen Umgang mit Gas bewältigen.“ Laut Müller ist in der Industrie eine Einsparung von etwa 20 Prozent zu erkennen. Dies sei auf technische Innovationen und Modernisierungen sowie Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen.

Zudem gebe es Unternehmen, die einen „Brennstoffwechsel“ umgesetzt haben – also Gas durch Öl ersetzt haben. „Es ist allerdings auch bittere Realität, dass es Firmen gibt, die mit den aktuellen Gaspreisen keine wettbewerbsfähige Produktion aufrechterhalten können“, so der Netzagentur-Chef. Ferner gingen auch private Haushalte bewusster mit der Heizung um, sagte Müller. Er appellierte daran, Energie weiter sparsam zu nutzen.

Auch für den kommenden Winter gelte: „Niemand soll frieren. Aber zugleich bleibt es wichtig, dass die Menschen sich genau überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lässt“, sagte Müller.


Foto: Gasspeicher (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Gesamtmetall-Präsident hadert mit Wirtschaftsstandort Deutschland

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, hadert mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland und der Politik der Bundesregierung. „Der Grad an Freiheit ist bei uns mittlerweile zu stark eingeschränkt, das gilt für die Gesellschaft im Allgemeinen und für die Unternehmen im Besonderen“, sagte Wolf dem „Handelsblatt“.

Manche in der Ampel-Koalition meinten, den Menschen ihre Ideologie aufzwingen zu müssen – so als wüssten sie allein, wie man zu leben habe. Das gelte auch für den Umgang mit internationalen Partnern: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die Welt als Ganzes sehen müssen, dass wir internationale Verflechtungen haben und auf Lieferketten angewiesen sind“, sagte der Gesamtmetall-Präsident. „Und dann kommt Außenministerin Annalena Baerbock und meint, den Chinesen vorschreiben zu können, was sie zu tun und zu lassen haben. Das ist total naiv.“

Viele Menschen seien unzufrieden damit, wie die Ampel-Koalition das Land regiere, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lasse die notwendige Führung vermissen. „Wir haben einen Kanzler, der sanft und ruhig und leise führt, anstatt sich vorne hinzustellen und zu sagen: Da wollen wir hin und so machen wir es gemeinsam“, kritisierte der Gesamtmetall-Präsident. „Stattdessen erleben wir ideologische Kämpfe der drei Regierungsparteien, bei denen am Ende immer nur ein fauler Kompromiss herauskommt.“


Foto: Stahlproduktion (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Neuer Post-Chef kritisiert Regulierer wegen Porto-Entscheidung

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Bonner Logistikkonzern DHL kritisiert ungewöhnlich hart die jüngste Entscheidung der Bundesnetzagentur, die von der Post gewünschte Portoerhöhung abzulehnen, und stellt Bedingungen für den weiteren Betrieb der Briefzustellung in Deutschland. „Wir können nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Entscheidung kommen kann“, sagte der neue DHL-Chef Tobias Meyer der „Süddeutschen Zeitung“.

Die Inflation sei höher als in der Planung, die Kosten dramatisch angestiegen, der Ertrag gesunken. „Es stellt sich schon die Frage: Ist von den Regulierern und der Politik überhaupt gewünscht, dass wir das Briefgeschäft weiter betreiben und hier investieren?“, sagte Meyer. Auf die Frage, ob er ausschließe, dass der Konzern das Briefgeschäft in Deutschland irgendwann aufgeben könnte, sagte Meyer der SZ: „Wir müssen abwarten, was nun beim neuen Postgesetz rauskommt.“ Das Briefgeschäft in Deutschland hat nur noch einen kleinen Anteil am gesamten DHL-Umsatz, der Konzern hatte zuletzt zudem den Zusatz „Deutsche Post“ aus dem Firmennamen gestrichen.

Die Bundesregierung arbeitet gerade an einer Reform des Postgesetzes. Meyer fordert bessere und faire Bedingungen für das Briefgeschäft in Deutschland. „Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit wir wirtschaftlich arbeiten können“, sagte Meyer, der seit Mai im Amt ist. Dabei mehr Wettbewerb in einem schrumpfenden Briefmarkt „mit der Brechstange“ durchsetzen zu wollen, sei „volkswirtschaftlich unsinnig und sowohl für die Qualität der Dienstleistung als auch für die Arbeitsbedingungen nicht gut“.

Zusätzliche Auflagen, die den Wettbewerb fördern sollen, lehne er ab. Meyer sagte: „Mehr Wettbewerb im schrumpfenden Briefdienst? So eine Debatte gibt es in ganz Europa nicht mehr, nur noch in Deutschland. Mehr Wettbewerb im Briefdienst passt nicht mit seit 20 Jahren deutlich zurückgehenden Volumina zusammen.“ Das Kommunikationsverhalten der Menschen habe sich in den letzten 25 Jahren enorm verändert, das Postgesetz seither aber nicht.


Foto: DHL-Logistikzentrum (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Bundesnetzagentur verteidigt Ausbau von LNG-Terminals

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, verteidigt den Ausbau von LNG-Terminals. „Mit mehr LNG-Kapazitäten beschaffen sich Deutschland und Europa mehr Möglichkeiten zum Gaseinkauf“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Wenn ein Winter einmal nicht so lauwarm sein sollte wie der letzte oder wenn sich Putin entscheide, die Gaslieferungen über die Ukraine nach Südosteuropa zu drosseln, dann habe man durch die zusätzlichen LNG-Terminals Reserven, die die Versorgung sicherstellten. Nach dem Stopp der russischen Gaslieferungen durch Pipelines hat Deutschland die Einfuhren von verflüssigtem Erdgas (LNG) massiv gesteigert. Umwelt- und Klimaschützer kritisieren das Konzept, weil dadurch neue Abhängigkeiten geschaffen würden. Die Terminals seien wie eine Versicherung, um die deutsche Gasversorgung zu garantieren und um die Versorgung in Ländern ohne Küste – Österreich, Tschechien, Ungarn, die Slowakei – zu gewährleisten.

„Ich bin mir sicher: Sollten die Lieferungen nach Südosteuropa unterbrochen werden, dann werden diese Länder nach Deutschland schauen. Die Gaskrise ist nicht vorbei“, so der Netzagentur-Chef. Er fügte hinzu: „Ich höre die Kritik von Umweltverbänden, aber ich teile sie nicht. Zumal alle deutschen Terminals für den Import von Wasserstoff geeignet sein müssen, den werden wir in einigen Jahren brauchen.“


Foto: Schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Steinbrück für Reform der Schuldenbremse

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat sich für eine Relativierung der grundgesetzlich verankerten Schuldenbremse ausgesprochen. „Wir brauchen eine bessere Schuldenbremse. Sie sollte mehr öffentliche Investitionen – nicht konsumptive Ausgaben – erlauben“, sagte Steinbrück dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe).

„Die Begrenzung der Nettokreditaufnahme auf 0,35 Prozent der Wirtschaftskraft ist bei unserer schlechten Infrastruktur nicht durchzuhalten.“ Als Finanzminister hatte Steinbrück stets für die Schuldenbremse geworben. Am Tag der entsprechenden Verabschiedung durch den Bundestag im Mai 2009 würdigte er das Ja zur Schuldenbremse als „Entscheidung von historischer Dimension“.

Außerdem sprach sich Steinbrück für Ausgabenkürzungen im Bundeshaushalt aus, nannte hier „umweltschädliche Subventionen beispielsweise und weitere Finanzzuschüsse und Steuervergünstigungen“. Weiter sagte der SPD-Politiker, mancher Sozialtransfer könne effizienter organisiert werden. „Die Mütterrente, die sogenannte Herdprämie, und die abschlagsfreie Rente mit 63 sind parteiinternen Befriedungsaktionen in der CDU/CSU und SPD geschuldet. Der Sozialstaat, zweifellos ein Kulturgut, wird nicht zurückgefahren, wenn er sich effizienter auf die Bedürftigen konzentriert.“

Zu seiner eigenen Rolle als Finanzminister, der zeitweise die Bahn teil-privatisieren wollte, sagte Steinbrück: „Vor dieser geplanten Teil-Privatisierung wurde bei der Bahn gespart, nicht investiert. Das war ein Fehler.“ Heute seien die Pro-Kopf-Investitionen in die Bahn zu niedrig. „Der Zustand ist skandalös. Als Vielfahrer weiß ich, wovon ich rede“, sagte Steinbrück.

„Acht von zehn meiner Bahnfahrten sind von erheblichen Verspätungen, verpassten Anschlüssen und ausgefallenen Zügen gekennzeichnet.“


Foto: Schuldenuhr (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Ethikerin gegen verfrühten Alarmismus vor möglicher Coronawelle

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Medizinethikerin Christiane Woopen hat vor verfrühtem Alarmismus bezüglich einer möglichen Coronawelle gewarnt. „Dass man in der Öffentlichkeit mit Reizworten wie Maskenpflicht wieder alte Wunden aufreißt, halte ich für schädlich – erst recht, da die Coronapandemie bisher nicht gründlich aufgearbeitet wurde“, sagte Woopen der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Zwar sei es richtig, dass man das Virus weiter im Blick behalte. Allerdings müsse man darauf achten, wie viel Aufmerksamkeit man in der Debatte welchen Stimmen biete, sagte die Professorin des Bereich Life Ethics an der Universität Bonn. „Wenn man traumatische Erfahrungen aus einer nicht gut aufgearbeiteten Pandemie immer und immer wieder wach ruft, schadet das der Gesellschaft.“


Foto: Positiver Corona-Test (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Union will Quoten für anlasslosen Abschuss von Wölfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag will einen anlasslosen Abschuss auf eine festgelegte Anzahl von Wölfen erlauben. Das geht aus einem Antrag hervor, über den die Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben) berichten.

Zudem soll der Wolf als jagdbares Wild in das Jagdrecht aufgenommen werden. Außerdem erhöht die Union den Druck auf die Bundesregierung, einen günstigen Erhaltungszustand des Wolfs nach Brüssel zu melden. CDU und CSU verweisen auf die zunehmenden Angriffe des Wolfs auf Nutztiere in der ganzen Republik sowie einer aus ihrer Sicht kontinuierlich ansteigenden Gefahr für den Menschen. „Die Akzeptanz des Wolfes schwindet“, heißt es in dem Antrag. Spätestens seit Januar sei bekannt, dass in Deutschland der „günstige Erhaltungszustand des Wolfes“ erreicht sei. Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Bayerische Bauernverband einen Wolfsrüden aus dem Altmühltal als Problemwolf zum Abschuss freigegeben haben will. Der Rüde wird für mehr als ein Dutzend Risse von Nutztieren verantwortlich gemacht. Ein entsprechender Antrag liegt zur Prüfung bei der Regierung von Oberbayern. Wann über diesen entschieden wird, ist offen.


Foto: Jägersitz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Jung fürchtet starken Anstieg der Steuerlast zum Jahreswechsel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts des Auslaufens mehrerer vorübergehender Steuersenkungen warnt die Union vor einem starken Anstieg der Belastungen für die Bürger zum Beginn des nächsten Jahres. „Jetzt ist es amtlich: Die Ampel erhöht schon zum Jahreswechsel die Mehrwertsteuer auf Gas“, sagte der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Andreas Jung (CDU), der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

„Zeitgleich kommt die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie.“ Diese zusätzlichen Belastungen würden viele Bürger hart treffen, so Jung. „Wegen steigender Kosten und sinkender Kaufkraft müssen viele Menschen jeden Euro dreimal umdrehen.“ Da setze die Ampel „jetzt noch einen drauf“ und verursache zudem jede Menge unnötiger Bürokratie.

„Die Ampel muss ihre Pläne schleunigst wieder einsammeln“, forderte Jung. Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme drei Monate früher als geplant zum Jahreswechsel wieder von sieben auf 19 Prozent erhöhen. Ob der reduzierte Satz für Speisen in der Gastronomie beibehalten wird, ist noch offen. Der Bundestag will am Donnerstag dazu mehrere Anträge debattieren.


Foto: Andreas Jung (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Ramelow dämpft Erwartungen auf Einigung bei Flüchtlingskosten

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Erfurt (dts Nachrichtenagentur) – Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht die Frage der Finanzierung von Flüchtlingskosten zwischen Bund und Ländern weiter ungelöst. „Ich kenne derzeit keine Wasserstandsmeldungen und halte das für ein ungutes Zeichen“, sagte Ramelow der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe) mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz im November, bei der man einen Strich unter die die Diskussionen machen wollte.

„Meine Landräte haben angekündigt, mich verklagen zu wollen, weil sie vermeintlich auf den Krankenversicherungskosten für die ukrainischen Flüchtlinge sitzen bleiben. Die trägt der Bund nämlich nicht. Und von dem `atmenden System`, das immer zur Finanzierung der Unterbringungskosten beschworen wird, sind wir weit entfernt“, so der Ministerpräsident Thüringens. „Gleichzeitig kündigt der Bund an, mit dem Wachstumschancengesetz die Wirtschaft um sieben Milliarden Euro entlasten zu wollen. Dabei sollen zwei Drittel der Kosten den Ländern und Kommunen aufgebürdet werden. Das ist unlauter. Deswegen wird es dafür keine Zustimmung aus Thüringen im Bundesrat geben können“, sagte Ramelow weiter. Der Linken-Politiker erklärte, die Kommunen seien am Limit – auch in Thüringen. „Die Erstaufnahmereinrichtung in Suhl hat längst mehr Menschen aufgenommen, als das von uns als vertretbar angesehen wird. Der Regelbetrieb geht dort von 800 Menschen aus, wir liegen bei über 1.000“, sagte Ramelow. „Und wir haben weiter einen starken Zulauf.“


Foto: Flüchtlingsunterkunft Tempelhof (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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