Samstag, Dezember 28, 2024
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Honda und Nissan wollen fusionieren

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Tokio (dts Nachrichtenagentur) – Die japanischen Autobauer Honda und Nissan wollen fusionieren. Man habe offizielle Gespräche über eine Fusion aufgenommen, teilten beide Konzerne am Montag mit.

Ziel ist es demnach, dass eine Holdinggesellschaft als Muttergesellschaft von Honda und Nissan gegründet wird, die an der Tokioter Börse notiert sein soll. Nach Umsatz könnte so der drittgrößte Automobilhersteller der Welt entstehen. Man wolle Informationen und Ressourcen gemeinsam nutzen, Größenvorteile und Synergien erzielen und gleichzeitig beide Marken schützen, sagte Honda-Chef Toshihiro Mibe. Die Gespräche sollen im Juni 2025 abgeschlossen werden.

Dem Autobauer Mitsubishi, der bereits ein strategischer Partner von Nissan ist, wurde derweil angeboten, sich den Plänen anzuschließen. Mitsubishi strebt nach eigenen Angaben an, bis Ende Januar 2025 eine Entscheidung über die Beteiligung an der geplanten Geschäftsintegration zwischen Nissan und Honda zu treffen.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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GdP will deutlich mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Weihnachtsmarktanschlag von Magdeburg fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine deutliche Ausweitung der Befugnisse für die Sicherheitsbehörden. „Wir müssen vor die Lage kommen“, sagte der Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Kriminalität ist brutaler und vor allem unvorhersehbarer geworden.“

Roßkopf kritisierte vor allem die weiterhin fehlende Umsetzung des neuen Bundespolizeigesetzes. „Wir arbeiten alleine bei der Bundespolizei mit einem Gesetz von 1994, und seit über vier Jahren findet die Politik keinen Nenner, um dieses Gesetz zu modernisieren.“

Die Sicherheitsbehörden müssten endlich die rechtlichen Möglichkeiten bekommen, „welche auf der Höhe der Zeit sind“. Dazu gehörten die Online-Durchsuchung, die Quellen-TKÜ zur Überwachung von Telefongesprächen über das Internet, die Gesichtserkennung mithilfe von KI-Software sowie weitere Kontrollbefugnisse. „All dies muss sofort auf den Prüfstand und neu geregelt werden“, sagte Roßkopf.


Foto: Polizei am Tatort nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt am 21.12.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet mit Verlusten in Weihnachtswoche

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montag mit Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:35 Uhr wurde der Leitindex mit rund 19.815 Punkten berechnet, 0,3 Prozent unter dem Schlussniveau vom Freitag. An der Spitze der Kursliste rangierten Rheinmetall, die Münchener Rück und Siemens Energy, am Ende Bayer, Porsche und Volkswagen.

„Ab heute dürfte es auf dem Parkett deutlich ruhiger werden“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Beim Dax gibt es jetzt nur noch drei Handelstage in diesem Jahr. Und da sei nicht davon auszugehen, dass Anleger ihre Positionierungen noch in großem Stil verändern, so Altmann.

Geringe Umsätze bedeuteten allerdings nicht automatisch, dass auch die Schwankungen gering bleiben. „Denn in einem ausgedünnten Markt reichen schon wenige Orders, um den Markt zu bewegen.“ Die 20.000 dürfte auch während der nächsten Tage eine hart umkämpfte Marke bleiben, so der Marktexperte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen schwächer: Ein Euro kostete 1,0408 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9608 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 73,09 US-Dollar; das waren 15 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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US-Ökonom Rogoff für Lockerung der deutschen Schuldenbremse

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Cambridge (dts Nachrichtenagentur) – Um die deutsche Wirtschaft anzukurbeln, plädiert der US-Ökonom Kenneth Rogoff für eine Lockerung der Schuldenbremse. „Ich glaube, dass sie zu strikt ist und Deutschland mehr fiskalpolitischen Spielraum braucht“, sagte Rogoff dem „Spiegel“.

Die Schuldenbremse habe geholfen, die deutsche Staatsverschuldung niedrig zu halten. Nun seien aber höhere Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung notwendig, sagte der Ökonom, der sonst als Kritiker hoher Staatsschulden gilt.

„Deutschland kämpft mit einer maroden Infrastruktur, hohen Energiepreisen und wachsender Konkurrenz für die Autoindustrie“, sagte Rogoff. „Jetzt kommen drohende Strafzölle aus den USA und ein Handelskrieg hinzu.“ Angesichts der zahlreichen Herausforderungen seien aber nicht nur höhere Investitionen, sondern auch Reformen nötig, so Rogoff: „Ich glaube fest an ein starkes Comeback der deutschen Wirtschaft, aber bis dahin werden Jahre vergehen.“

Der Ökonom warnt zugleich vor Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems angesichts des Booms von Kryptowährungen wie dem Bitcoin: „Schon jetzt sind Kryptowährungen und das traditionelle Finanzsystem eng verflochten“, sagte Rogoff. „Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, wird die Kryptobranche zum systemischen Risiko für das US-Finanzsystem und damit für die US-Wirtschaft.“ Der Kurs der ältesten und größten Kryptowährung hatte nach dem Wahlsieg von Donald Trump neue Rekordstände erreicht.


Foto: Schuldenuhr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Brantner geht auf Konfrontationskurs zur Union

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chefin Franziska Brantner geht auf Konfrontationskurs zur Union. „Wir sehen im Osten, wie schwierig es ist, demokratische Mehrheiten zu finden“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Da ist es befremdlich, dass Herr Söder sagt, mit den Grünen kann man nicht regieren.“ Offensichtlich sei Söder eine stabile Regierung im Bund nicht so wichtig.

Scharf kritisierte Brantner auch Pläne der Union, das Heizungsgesetz nach einem Regierungswechsel abzuschaffen. CDU und CSU wollten „die Bürger in eine Kostenfalle locken“, sagte sie. „Denn genau das bedeutet es, wenn CDU/CSU einzig auf einen steigenden CO2-Preis setzen. Die Union würde damit das Heizen mit Gas und Öl teurer machen und gleichzeitig die finanzielle Hilfe beim Umstieg auf eine klimaneutrale Heizung streichen.“

Brantner hält der Union mangelnde Selbstkritik vor: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe einen Fehler gemacht, als er beim Heizungsgesetz „nicht auch sofort die soziale Staffelung mit vorgestellt“ habe. Dies habe Habeck angesprochen und korrigiert. Mit Blick auf den Zustand der Deutschen Bahn, fügte Brantner hinzu, sollten die ehemaligen CSU-Verkehrsminister Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt oder Andreas Scheuer „auch mal Fehler eingestehen“.

Die Grünen-Chefin warf der Union zudem vor, die im Wahlprogramm angekündigte Investitionen seien nicht gegenfinanziert. „Anders als die Union haben wir auch ein Finanzierungskonzept für das Auf-Vordermann-Bringen: Den Deutschlandfonds“, sagte sie. „Das wird aber nur funktionieren, wenn wir die Schuldenbremse reformieren.“

Brantner, die auch parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium ist, wies die Forderung der Union zurück, angesichts der Konjunkturkrise müssten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten. „Bevor wir über längere Arbeitszeiten reden, sollten wir mehr in Kinderbetreuung investieren. Oder es finanziell attraktiver für Ältere machen, über das gesetzliche Rentenalter hinaus zu arbeiten. Und auch für Migranten sollte es leichter sein, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen“, sagte sie. „Es ist absurd, dass gut ausgebildete Menschen davon abgehalten werden, ihre Fähigkeiten einzubringen.“

Zugleich riet Brantner von Plänen der Union ab, Überstunden steuerfrei zu stellen. „So eine Regelung kann dazu führen, dass Menschen ihre reguläre Arbeitszeit reduzieren, weniger Sozialversicherungsbeiträge zahlen und den Rest als Überstunden machen. Das hilft keinem“, sagte sie. „Ich würde von der Union gerne hören, wie sie hier Missbrauch verhindern will.“

Ausdrücklich warnte Brantner vor einer Wiederkehr der Großen Koalition: „Ich will keine teure Stillstandskoalition, die uns in diese Misere geführt hat, weil nötige Erneuerungen nicht vorangekommen sind. Eine Neuauflage von Schwarz-Rot kann sich Deutschland nicht leisten.“


Foto: Franziska Brantner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Importpreise im November gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Importpreise in Deutschland sind im November 2024 um 0,6 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, stiegen die Einfuhrpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Im Oktober hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -0,8 Prozent gelegen, im September bei -1,3 Prozent.

Die Exportpreise lagen im elften Monat des Jahres um 1,2 Prozent über dem Stand von November 2023. Im Oktober hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +0,6 Prozent gelegen, im September bei +0,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Exportpreise um 0,3 Prozent.

Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Importpreise im November hatte der Rückgang der Energiepreise um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise um 1,7 Prozent höher als im November 2023. Gegenüber Oktober stiegen sie um 0,5 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 1,4 Prozent über dem Stand von November 2023 und um 0,8 Prozent über dem Stand von Oktober.

Die Einfuhr von Erdöl war 11,6 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat (+0,7 Prozent gegenüber Oktober). Mineralölerzeugnisse kosteten 10,9 Prozent weniger als im November 2023 (+1,6 Prozent gegenüber Oktober). Hier waren insbesondere Dieselkraftstoffe und leichtes Heizöl (-17,4 Prozent) sowie Motorenbenzin (-14,6 Prozent) preiswerter als vor einem Jahr. Während die Preise bei Motorenbenzin auch gegenüber Oktober 2024 fielen (-1,6 Prozent), stiegen die Preise bei Dieselkraftstoff und leichtem Heizöl um 2,5 Prozent.

Die Einfuhrpreise von Erdgas sanken gegenüber November 2023 um 5,1 Prozent, gegenüber Oktober stiegen sie allerdings um 5,9 Prozent. Dagegen war insbesondere elektrischer Strom 27,2 Prozent teurer als im November 2023 und 33,3 Prozent teurer als im Oktober.

Die Importpreise für Konsumgüter lagen im November um 3,4 Prozent über denen des Vorjahresmonats (+0,9 Prozent gegenüber Oktober). Während Gebrauchsgüter gegenüber November 2023 mit +1,2 Prozent kaum teurer waren (+0,6 Prozent gegenüber Oktober), lagen die Importpreise von Verbrauchsgütern 4,0 Prozent über denen von November 2023 (+1,0 Prozent gegenüber Oktober).

Bei den Verbrauchsgütern musste insbesondere für Nahrungsmittel mit +9,0 Prozent deutlich mehr bezahlt werden als im November 2023. Süßwaren (ohne Dauerbackwaren) kosteten im Schnitt 66,8 Prozent, Orangensaft 53,3 Prozent, Geflügelfleisch 18,4 Prozent sowie Milch und Milcherzeugnisse 13,5 Prozent mehr als im November 2023.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen im November um 8,5 Prozent über dem Vorjahresmonat (+2,5 Prozent gegenüber Oktober), so das Bundesamt weiter. Insbesondere Rohkakao (+114,8 Prozent) war deutlich teurer als vor einem Jahr, gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise hier um 18,5 Prozent. Rohkaffee war um 38,4 Prozent teurer als im November 2023 und um 14,9 Prozent teurer als im Vormonat. Dagegen waren unter anderem Gurken (-36,4 Prozent), Speisezwiebeln (-31,2 Prozent) und lebende Schweine (-13,2 Prozent) preiswerter als vor einem Jahr.

Die Preise für Vorleistungsgüter lagen um 1,1 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,4 Prozent. Bei Investitionsgütern waren sie 0,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat und stiegen gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozent.

Bei der Ausfuhr hatten im November 2024 die Preissteigerungen bei Konsumgütern den größten Einfluss auf die Preisentwicklung, teilten die Statistiker weiter mit. Diese verteuerten sich gegenüber November 2023 um 3,3 Prozent (+0,4 Prozent gegenüber Oktober). Während Gebrauchsgüter im Vorjahresvergleich um 1,2 Prozent teurer waren, lagen die Preise für Verbrauchsgüter 3,7 Prozent über denen von November 2023. Besonders die Exporte von Kakaomasse, Kakaobutter, Kakaofett, Kakaoöl und Kakaopulver waren mit einem Plus von 183,3 Prozent fast dreimal so teuer wie vor einem Jahr, die Preise für exportierte Butter und andere Fettstoffe aus Milch lagen 44,5 Prozent über denen von November 2023.

Der Export landwirtschaftlicher Güter war 2,0 Prozent teurer als im November 2023 (+1,6 Prozent gegenüber Oktober 2024). Auch die Preise für exportierte Investitionsgüter waren im Vergleich zu November 2023 um 1,5 Prozent höher (+0,2 Prozent gegenüber Oktober). Einen wesentlichen Einfluss hatten hier die gegenüber November 2023 gestiegenen Preise für Maschinen (+2,1 Prozent) sowie für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+2,6 Prozent). Die Preise für exportierte Vorleistungsgüter lagen 0,9 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie leicht um 0,1 Prozent.

Energieexporte waren um 10,6 Prozent preiswerter als im Vorjahresmonat, verteuerten sich aber deutlich um 7,7 Prozent im Vergleich zu Oktober. Erheblich günstiger im Vorjahresvergleich waren Erdgas (-18,5 Prozent) und Mineralölerzeugnisse (-11,3 Prozent). Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas jedoch um 8,3 Prozent teurer exportiert, die Preise für Mineralölerzeugnisse stiegen um 1,9 Prozent.


Foto: Container (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ökonomen zweifeln an schuldenfinanziertem Stromnetz-Ausbau

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Führende Ökonomen kritisieren das im Wahlprogramm der Grünen angelegte Konzept für den schuldenfinanzierten Ausbau der Übertragungsnetze.

„Das ist Realitätsverweigerung“, sagte die Wirtschaftsweise Veronika Grimm der „Bild“ (Montagsausgabe). Der Staat werde das nicht stemmen können. „Es ist dringend notwendig, privates Kapital zu mobilisieren, um den Netzausbau zu stemmen. Wenn der Staat da die Planung übernimmt, dürfte es nur alles noch teurer werden. Eine derart hohe Schuldenaufnahme verhindern außerdem – zu Recht – die europäischen Fiskalregeln.“ Bei den Grünen seien doch viele junge Menschen engagiert, so die Wissenschaftlerin: „Es ist verrückt, zu beobachten, wie sie sich den Teppich unter den Füßen wegziehen.“

Eine Grünen-Sprecherin widerspricht im Auftrag der Parteispitze: „Die europäischen Fiskalregeln lassen durchaus Spielraum für diese Maßnahme.“ Dieser Spielraum hänge unter anderem vom Wirtschaftswachstum ab.

Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte der Zeitung: „Die Vorstellung, dass Dekarbonisierung ohne Opfer möglich ist, ist eine Illusion. Die Umstellung auf klimaneutrales Wirtschaften ist mit erheblichen Kosten verbunden.“ Die Politik könne versuchen, diese Kosten umzuverteilen, aber die große Mehrheit der Bevölkerung werde sie tragen müssen.

2025 liegt der Betrag, den die Betreiber für Bau und Betrieb der Netze veranschlagen und als Netzentgelte umlegen dürfen („Erlösobergrenze“), bei 11,7 Milliarden Euro. Die prognostizierten Investitionskosten für den Ausbau der deutschen Übertragungsnetze belaufen sich bis zum Jahr 2045 auf rund 328 Milliarden Euro.

Die Netzentgelte für Unternehmen und private Verbraucher sollen dem Grünen-Plan zufolge abgeschafft, der Netzausbau stattdessen durch Schulden finanziert werden. Man übernehme „die Netzentgelte für die überregionalen Stromleitungen aus dem Deutschlandfonds“, heißt es im Wahlprogramm. Dieser „Deutschlandfonds“ soll neu eingerichtet und mit Krediten in Milliardenhöhe gefüllt werden.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kartellamt will jüngste Ausschläge bei Strompreisen prüfen

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundeskartellamt will die jüngsten Ausschläge auf dem Strommarkt prüfen, nachdem angesichts von wenig Sonne und Wind die Preise zuletzt kurzfristig Rekordmarken erreichten.

„Um sicher zu gehen, werden wir uns die Preisbildung genau ansehen“, sagte Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamts, der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe). Er fügte an: „Das Risiko eines Missbrauchs ist durchaus gegeben.“

Die kurzfristigen Preisanstiege während der Dunkelflaute könnten aber auch ein normales und unverfälschtes Marktergebnis sein. Das inländische Angebot sei knapp gewesen und Strom musste importiert werden. Die notwendigen Daten zum konkreten Kraftwerkseinsatz hätte die Wettbewerbsbehörde. „Die Energieunternehmen wissen, dass sie unter dieser Aufsicht stehen“, sagte Mundt.

Dabei hat das Kartellamt offenbar besonders des Energiekonzern RWE im Visier. Mundt sagte, nach den Untersuchungen der Behörde wäre derzeit alleine RWE in der Lage, die Preise missbräuchlich durch eine Zurückhaltung von Kapazitäten gezielt zu beeinflussen, was natürlich nicht bedeutet, dass RWE so etwas tut. „Der Kraftwerkspark von RWE ist für den Strommarkt in Deutschland unverzichtbar“, so der Präsident der Behörde.

Die Wettbewerbslage auf dem Strommarkt habe sich zuletzt „jedenfalls nicht verbessert.“ Bei der Erzeugung elektrischer Energie sei RWE in vielen Stunden unverzichtbar, um die allgemeine Stromnachfrage zu decken. Bei der für die Stabilität des Stromnetzes wichtigen Regelenergie sei dagegen EnBW „ein mit Abstand führenden Anbieter“. Mundt rechnet beim Strom mit zunehmende Preisausschläge nach oben.


Foto: Windräder (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Vertrauen in evangelische Kirche sinkt auf Rekordtief

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Vertrauen in die evangelische Kirche ist 2024 auf ein Rekordtief gesunken. Das ist ein Ergebnis des Rankings des Vertrauens zu Institutionen, das Forsa seit fast zwei Jahrzehnten für „Stern“, RTL und ntv ermittelt.

Während der evangelischen Kirche 2005 noch 42 Prozent der Deutschen vertrauten und 2017 zwischenzeitlich sogar 48 Prozent, ist der Wert nun auf 27 Prozent gesunken. Das ist zum bisherigen Tiefstand von 28 Prozent im Jahr 2022 nochmal ein Verlust um einen Prozentpunkt. Die evangelische Kirche stand zuletzt wegen ihres Umgangs mit Missbrauchsfällen in der Kritik.

Das Vertrauen in die katholische Kirche ist allerdings noch deutlich geringer, aber hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der Wert ist gegenüber dem bisherigen Tiefstand im vergangenen Jahr leicht von 10 auf 11 Prozentpunkte gestiegen. 2005 dagegen vertrauten der katholischen Kirche noch 24 Prozent. Der höchste Wert wurde 2017 mit 29 Prozent erreicht. Damit hat sich das Ergebnis im Lauf der Zeit mehr als halbiert.

Das Ansehen des Papstes ist mit 16 Prozent nur geringfügig höher. Allerdings hat Papst Franziskus seinen zwischenzeitlichen Vertrauensvorschuss komplett verloren. 2016 hatten ihm immerhin 60 Prozent das Vertrauen ausgesprochen. Auch hier dürften die Missbrauchsskandale eine Rolle gespielt haben.

Vergleichsweise hoch ist mit 36 Prozent das Ansehen des Zentralrates der Juden. Allerdings hat sich der Wert gegenüber 2022 um fünf Prozentpunkte verringert – möglicherweise eine Begleiterscheinung der Kritik an Israels Vorgehen in Gaza. Unverändert am geringsten ist das Vertrauen in den Islam: Lediglich 6 Prozent vertrauen dieser weltanschaulichen Institution.

Auffällig sind die Abweichungen bei den 18-bis-29-Jährigen, bei denen der Migrationshintergrund eine größere Rolle spielen dürfte: Sie vertrauen dem Islam (16 Prozent) inzwischen mehr als dem Papst (13 Prozent) und der katholischen Kirche (11 Prozent).

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 6. und 13. Dezember 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis: 4.004 Befragte. Die genaue Formulierung der Frage lautete: „Bitte geben Sie jeweils an, ob Sie dieser Gruppe bzw. Institution sehr großes Vertrauen, großes Vertrauen, eher wenig Vertrauen oder gar kein Vertrauen entgegenbringen.“


Foto: Kreuz in einem Krankenhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Studie: Verkehrs- und Logistikbranche fehlen 30.000 Arbeitskräfte

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesweit fehlen knapp 30.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Verkehrs- und Logistikberufen, also etwa Berufskraftfahrer, Speditions- und Logistikkaufleute sowie Bus- und Straßenbahnfahrer. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten.

Für die Studie war der Durchschnitt der offenen Stellen zwischen Juli 2023 und Juni 2024 betrachtet worden. Zwar sei die Fachkräftelücke nach dem starken Anstieg zur Corona-Pandemie im Betrachtungszeitraum um 25 Prozent gesunken, liege aber weiterhin auf einem hohen Niveau, schreibt der Studienautor Jurek Tiedemann.

Allein bei den Berufskraftfahrern im Lkw- und Güterverkehr gebe es 4.508 mehr offene Stellen als passend qualifizierte Arbeitslose. Ebenfalls hoch ist die Fachkräftelücke bei Bus- und Straßenbahnfahrern (4.083 mehr offene Stellen als passend Qualifizierte) sowie in der Lagerwirtschaft (3.851). Besonders große Schwierigkeiten haben Betriebe, die den Eisenbahnverkehrsbetrieb steuern und überwachen, damit, Fachkräfte zu finden. 91,5 Prozent der offenen Stellen konnten zuletzt nicht besetzt werden, auch wenn die absolute Fachkräftelücke mit 2.875 mehr offenen Stellen als Qualifizierten geringer als in den anderen Berufen ausfällt.

Dabei übersteigt eigentlich die Zahl der gemeldeten qualifizierten Arbeitslosen mit 149.000 die der offenen Stellen mit 109.000. Theoretisch seien für qualifizierte Arbeitskräfte also alle Stellen besetzbar. Entgegen der allgemeinen Situation auf dem Arbeitsmarkt gebe es bei Verkehrs- und Logistikberufen seit 2010 mehr Arbeitslose als offene Stellen. Trotzdem können offene Stellen nicht besetzt werden. „Offene Stellen und Arbeitslose verteilen sich also auf unterschiedliche Berufe“, schlussfolgert Tiedemann. „Obwohl der Fachkräftemangel konjunkturbedingt in Verkehrs- und Logistikberufen zurückgegangen ist, werden weiterhin viele qualifizierte Fachkräfte gesucht.

Das Fehlen dieser Fachkräfte ist gerade in Zeiten komplexer Lieferketten und globaler Vernetzungen eine Herausforderung für die Wirtschaft“, heißt es in der Studie. Oft könnten Just-in-Time-Lieferungen durch den Mangel an Berufskraftfahrern nicht eingehalten werden. Dies führe zu Verzögerungen oder gar den Produktionsstopps entlang der Lieferkette. Das Fehlen von Busfahrern, Straßenbahnfahrern sowie Zugführern gestalte zudem die Mobilitätswende schwierig. „Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollten mehr junge Menschen für eine Ausbildung begeistert werden und Anreize gesetzt werden, ältere Beschäftigte länger am Arbeitsmarkt zu halten. Zudem sollten bürokratische Hürden, insbesondere bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte, weiter gesenkt werden“, sagte Studienautor Tiedemann den Funke-Zeitungen.

Das KOFA ist am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) angesiedelt und ein Projekt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Es soll kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer Personalarbeit unterstützen.


Foto: Lkw (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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