Samstag, April 20, 2024
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NordLB schafft erstmals seit 2017 wieder Vorsteuergewinn

Berlin, 31. Mrz (Reuters) – Die Norddeutsche Landesbank ist operativ in die schwarze Zahlen zurückgekehrt und hat 2021 erstmals seit vier Jahren Gewinn gemacht. Das Vorsteuerergebnis stieg auf 16 Millionen Euro, nach 27 Millionen Euro Verlust im Jahr davor, wie das Institut am Donnerstag in Hannover mitteilte. „Wir sind profitabel“, sagte der neue Bankchef Jörg Frischholz bei der Bilanz-Pressekonferenz.

Der Umbau komme besser voran als gedacht. „In Verbindung mit unserer sehr komfortablen Kapitalausstattung gibt uns diese Entwicklung Spielräume, nun wieder verstärkt auf Wachstum zu setzen.“ Vor allem bei der Energiewende will die Bank mit ihrer langen Erfahrung als Finanzierer Erneuerbarer Energien punkten. 

Die NordLB befindet sich auf Schrumpfkurs, denn sie musste Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Der ehemalige HypoVereinsbank-Vorstand Frischholz (45) hat im Januar den langjährigen NordLB-Chef Thomas Bürkle abgelöst und muss den Konzernumbau fortsetzen. Die Transformation zeige Wirkung und man werde den Prozess bis 2024 diszipliniert fortsetzen, sagte der gebürtige Westfale.

Einige Zahlen belegen jedoch, dass der Weg mitunter noch weit ist. Denn die Rendite lag im vorigen Jahr bei 0,2 Prozent und damit noch weit unter dem Ziel von 7,5 Prozent. Auch das Verhältnis von Aufwand und Ertrag (cost-income-ratio) hinkt mit 94 Prozent den angepeilten 50 Prozent stark hinter her. Der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers sieht die Bank gut auf Kurs: „Ziel ist jetzt, die Erträge und das Neugeschäft zu steigern.“ 

Die NordLB startete laut Frischholz im Januar und Februar mit einer „sehr erfreulichen Belebung“ vor allem im Neugeschäft. Beim Konzernergebnis wolle man 2022 deutlich über Vorjahr liegen. Die hohe Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs erschwere aber konkrete Prognosen. Die NordLB sei aufgrund eines sehr geringen Russland-Geschäfts nicht direkt betroffen, müsse aber wegen gesamtwirtschaftlicher Folgen mit einem Dämpfer rechnen. 

Trotz hoher Risikovorsorge und eines Vorsteuerverlusts von 99 Millionen Euro sieht Frischholz Flugzeugfinanzierungen weiter als wichtiges Geschäft. „Wir glauben fest daran, dass der Markt zurückkehrt.“ Die Virus-Pandemie habe zwar die Luftfahrt und damit das Passagiersegment hart getroffen. Aber der Frachtbereich erhole sich bereits.

Die Landesbank wird künftig kleiner und regionaler. Sie trennt sich vom Schiffsgeschäft und hat ihren Bestand hier fast abgebaut. Die Bilanz schrumpfte Ende 2021 auf 115 (Vorjahr: 126) Milliarden Euro. Die in etwa geplante Halbierung der Belegschaft auf rund 3000 Beschäftigte kommt ohne Kündigungen aus. Der Personalstand lag zuletzt bei unter 4400, für 2022 wird ein Rückgang der Vollzeitstellen um weitere 300 erwartet.

Zur Debatte um ein Zentralinstitut des öffentlich-rechtlichen Bankensektors hielt sich Frischholz bedeckt. Die NordLB sei aber offen, bei Finanzierungen zur Transformation der Wirtschaft mit anderen Geldgebern zusammenzuarbeiten, etwa bei syndizierten Krediten. „Da sind natürlich Landesbanken und unsere Sparkassen gern gesehene Kooperationspartner.“

NordLB schafft erstmals seit 2017 wieder Vorsteuergewinn

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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