27. Mrz (Reuters) – Myanmars Militärmachthaber Min Aung Hlaing lehnt jede Gespräche mit der Opposition ab. Das Militär verhandle nicht mit „terroristischen“ Oppositionskräften, sagte Hlaing am Sonntag in einer Rede zum Tag der Streitkräfte, den das Militär mit einer Parade in der Hauptstadt Naypyitaw feiert.
Man werde diese Gruppen und ihre Anhänger vielmehr „bis zum Ende vernichten“. Allerdings gingen auch am Sonntagmorgen wieder Demonstranten in Myanmar auf die Straße, um gegen den Militärputsch vor mehr als einem Jahr zu protestieren, bei dem die gewählte Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt worden war. Die Demonstranten trugen dabei Schilder mit der Aufschrift „Entwurzelt das faschistische Militär“.
Das Militär in Myanmar hatte am 01. Februar 2021 geputscht und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt und in Gewahrsam genommen. Seither gab es immer wieder Massenkundgebungen, Streiks und zahlreiche Aktionen des zivilen Ungehorsams. Der Putsch machte ein Jahrzehnt zaghafter demokratischer und wirtschaftlicher Reformen zunichte. Mehr als 1700 Menschen wurden seitdem getötet und fast 13.000 verhaftet, so die Menschenrechtsgruppe Assistance Association for Political Prisoners (AAPP). Die Vereinten Nationen erklärten, die Armee begehe Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Die USA haben zudem die Gewalt gegen die Rohingya-Minderheit in Myanmar offiziell als Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft. Die Angriffe des Militärs seien „umfassend und systematisch“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am vergangenen Montag am Holocaust Memorial Museum in Washington. Aus den verfügbaren Belegen könne auf eine eindeutige Absicht geschlossen werden, die überwiegend muslimische Minderheit auszulöschen.
Myanmars Machthaber – Keine Gespräche mit „terroristischer Opposition“
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