Palo Alto/New York, 01. Apr (Reuters) – Bei Amazon in New York zeichnet sich eine Mehrheit für die erste Arbeitnehmervertretung in der 28-jährigen Firmengeschichte des weltgrößten Onlinehändlers ab. Nach Auszählung von fast 2700 Wahlzetteln hätten 57 Prozent der Mitarbeiter des Logistikzentrums für die erste Gewerkschaft an einem US-Standort gestimmt, geht aus einer Reuters-Zählung in der Nacht zu Freitag hervor. Für Freitag wurde das Endergebnis erwartet. „Bis zu diesem Punkt zu kommen, ist bereits Geschichte“, sagte Gewerkschafter Christian Smalls.
Unklar ist, wie viele Mitarbeiter sich insgesamt an der Abstimmung beteiligten. Bei einer gleichzeitig stattfindenden Wahl in Bessemer im US-Bundesstaat Alabama deutete sich hingegen erneut eine Niederlage für die Gewerkschaften an. Dort war bereits vor einem Jahr abgestimmt worden. Weil Amazon unangemessen in die Wahl eingriff, erfolgte nun eine Neuauflage.
Amazon ist in den USA der zweitgrößte Arbeitgeber und hat bisher verhindert, dass sich Logistikzentren gewerkschaftlich organisieren. Zum einen durch die Zahlung höherer Löhne sowie Boni in Zeiten des Arbeitskräftemangels, aber auch durch öffentliche Kritik an der Arbeit von Gewerkschaften. Inzwischen nimmt allerdings die gewerkschaftliche Mitbestimmung in den USA Fahrt auf. Mitarbeiter einiger Starbucks-Filialen haben sich mehrheitlich dafür entschieden und in einem zweiten Amazon-Logistiklager auf Staten Island steht eine Abstimmung Ende April an.
Mehrheit für Amazon-Gewerkschaft in New York zeichnet sich ab
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