Madrid, 21. Mrz (Reuters) – Die marokkanische Botschafterin wird zehn Monate nach ihrer Abberufung nach Spanien zurückkehren, nachdem die Regierung in Madrid im Streit über die Westsahara eingelenkt hat. Das bestätigte am Sonntag ein Mitarbeiter der spanischen Regierung. Botschafterin Karima Benjaich war im Mai 2021 zurückbeordert worden, nachdem ein Anführer der Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara in Spanien medizinisch behandelt wurde.
Am Freitag hatte Spanien eine neue Phase der Beziehungen zu Marokko angekündigt. Die Regierung in Rabat erklärte, einen Brief der spanischen Regierung erhalten zu haben, in dem Marokkos Plan für eine Autonomie Westsaharas unterstützt wird. Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares bestätigte im Kern diese Darstellung.
Marokko betrachtet die Westsahara als Teil seines Staatsgebietes und bemüht sich um internationale Anerkennung dieses Anspruchs. Algerien lehnt dies entschieden ab und unterstützt die Polisario-Bewegung, die für die Unabhängigkeit der Westsahara kämpft. Auf den Schwenk in der spanischen Nordafrika-Politik regierte Algerien am Samstag mit der Abberufung seines Botschafter in Madrid.
Spanien unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen zu Marokko und ist zudem auf die Zusammenarbeit mit den Behörden des Nachbarlandes beim Grenzschutz angewiesen. Spanien unterhält an der afrikanischen Küste die Exklaven Ceuta und Melilla, die von Marokko umgeben sind. Die Hafenstädte sind auf die Hilfe der marokkanischen Sicherheitsbehörden angewiesen, um Migranten davon abzuhalten, in das Stadtgebiet und damit in die EU zu gelangen. Andererseits ist Spanien von Gaslieferungen aus Algerien abhängig.
Marokko reagiert auf spanische Kehrtwende in Westsahara-Politik – Botschafterin zurück
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