Update: 17:10 Uhr
25. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
RENAULT RENA.PA – Moskau: Der französische Autokonzern legt seine Produktion in Moskau vorübergehend still. Es gebe „einige Unterbrechungen bei der Versorgung mit Bauteilen“, teilte die russische Renault-Tochter mit. Die Invasion Russlands in der Ukraine und die darauf folgenden westlichen Sanktionen gegen Russland erwähnte das Unternehmen nicht. Renault ist vergleichsweise stark in Russland engagiert und macht dort nach Schätzungen der Citibank etwa acht Prozent seiner Gewinne. Renault ist auch maßgeblich am größten russischen Autobauer AvtovazAVAZI_p.MM beteiligt, dem Hersteller der Lada-Geländewagen.
HAPAG-LLOYD HLAG.DE – Hamburg: Nach dem rasanten Gewinnanstieg will Deutschlands größte Containerreederei mehr als sechs Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschütten. Der Hauptversammlung werde eine Dividende von 35 Euro je Aktie vorgeschlagen, teilte das Untenehmen mit. Im Vorjahr waren es 3,50 Euro. Hapag-Lloyd profitiert von der hohen Containernachfrage und den knappen Transportkapazitäten und hatte angesichts sprudelnder Einnahmen im vergangenen Jahr seine Prognose zwei Mal angehoben. Am Ende sprang ein Betriebsgewinn (Ebit) von 9,4 (Vorjahr 1,3) Milliarden Euro heraus. Den Reingewinn will das Unternehmen zur Bilanzpressekonferenz am 10. März veröffentlichen.
RHEINMETALL RHMG.DE – München: Der Düsseldorfer Rüstungs- und Autozuliefer-Konzern erhöht die Dividende kräftig. Für das abgelaufene Jahr sollen 3,30 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, teilte Rheinmetall mit. Das sind fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr, als Rheinmetall die Dividende um 40 Cent auf 2,00 Euro gekürzt hatte. Der Konzern hatte den operativen Gewinn 2021 um ein Drittel auf 595 Millionen Euro gesteigert. Die Aktie sprang am Freitag um 4,3 Prozent auf 104,25 Euro nach oben.
DEUTSCHE TELEKOM DTEGn.DE – Berlin: Der Telekomkonzern macht für seine deutschen Kunden Anrufe wie auch SMS in die Ukraine kostenlos. Das gelte bis auf Weiteres, sagte ein Firmensprecher. Auch das Roaming falle darunter. „Das ist unsere gesellschaftliche Verantwortung.“ Es gehe darum, Menschen mit ukrainischen Wurzeln den Kontakt zu erleichtern, aber auch Hilfsorganisationen und Geschäftskunden. Das Angebot gilt für Festnetz und Mobilfunk, für Privat- und Geschäftskunden sowie für Congstar-Kunden. Die polnische Telekom-Tochter hat ihre Anrufe und SMS in die Ukraine ebenfalls kostenlos gemacht und auch T-Mobile USTMUS.O verzichtet auf entsprechende Gebühren.
VALEO VLOF.PA – Danzig: Der französische Autozulieferer rechnet trotz der globalen Chipkrise mittelfristig mit einer besseren Geschäftsentwicklung als der Marktdurchschnitt. Bis 2025 werde ein Wachstum des Erstausrüstungsumsatzes von etwa 13 Prozent angepeilt, teilte Valeo mit. Dies würde den Markt um mehr als fünf Prozent übertreffen, wenn man von einer weltweiten Autoproduktion von rund 98,5 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2025 ausgeht. „Nach zwei Jahren, die von der Corona-Krise und dem Mangel an elektronischen Bauteilen geprägt waren, wollen wir die für den Zeitraum 2022-2025 prognostizierte Erholung der Absatzzahlen in vollem Umfang nutzen“, sagte Valeo. Der Umsatz sei 2021 um fünf Prozent auf 17,26 Milliarden Euro gestiegen. An die Aktionäre solle eine Dividende von 0,35 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden, 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Für 2022 gehe Valeo von einem Umsatz zwischen 19,2 und 20,0 Milliarden Euro aus. Im Ausblick seien jedoch mögliche negative Auswirkungen des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland nicht berücksichtigt worden.
BORUSSIA DORTMUND BVB.DE – München: Das Aus in der Europa League kostet den Zweiten der Fußball-Bundesliga zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Die bisherige Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Juni) lasse sich nicht mehr aufrechterhalten, teilte der BVB mit. Der Verlust werde mit 17 bis 24 Millionen Euro höher ausfallen als das bisher geplante Minus von zwölf bis 17 Millionen Euro. Die Mannschaft war nach dem Champions-League-Aus mit einem 2:2 bei den Glasgow Rangers auch in der Europa League gescheitert. Dabei hat Dortmund in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 dank hoher Transfererlöse 37,5 (2020/21: minus 26,3) Millionen Nettogewinn erwirtschaftet. Der Verein leidet besonders unter den Zuschauerbeschränkungen in der Corona-Krise, weil sein Stadion mit einem Fassungsvermögen von rund 81.000 das größte in der Bundesliga ist.
CELLNEX CLNX.MC – Barcelona: Europas größter Funkmasten-Betreiber hat seinen Verlust im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Wegen höherer Kosten in Folge der umfangreichen Expansion und Frühverrentungen von Mitarbeitern habe sich der Fehlbetrag auf 351 Millionen Euro ausgeweitet, teilte der spanische Konzern mit. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) sei allerdings um 63 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro geklettert. Für das laufende Jahr geht Cellnex hier von einem weiteren Sprung an: Es werde mit einem Ebitda zwischen 2,65 und 2,7 Milliarden Euro gerechnet. 2025 sollen es dann rund drei Milliarden Euro sein. Wenn die jüngsten Übernahmen alle abgeschlossen sind, betreibt Cellnex rund 130.000 Funkmasten in zwölf europäischen Ländern.
DELL DELL.N – Bangalore: Der Computerhersteller profitierte auch im vierten Quartal vom anhaltenden Trend zum Homeoffice und einer starken PC-Nachfrage während der Coronavirus-Pandemie. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 27,99 Milliarden Dollar und übertraf damit nach Refinitiv-Daten die Expertenerwartungen von 27,44 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern nach Börsenschluss in New York mitteilte. Allein die Sparte für Kundenlösungen – zuständig für Hardware wie Laptops – legte beim Umsatz um 25 Prozent zu. Auf bereinigter Basis belief sich der Gewinn auf 1,72 Dollar je Aktie, was allerdings unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten von 1,95 Dollar je Anteilsschein lag. Die Dell-Aktie ließ nachbörslich sieben Prozent Federn. Wegen der Lieferengpässe erwartet Dell, dass der Auftragsbestand im ersten Quartal in die Höhe schießt.
Marktentwicklungen 25. Februar 2022
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