Update: 9:52 Uhr
11. Mrz (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
EVRAZ – London: Der russische Stahlkonzern verliert wegen der britischen Sanktionen gegen seinen größten Aktionär Roman Abramowitsch fast seine ganze Führungsspitze. Zehn der elf Mitglieder des Führungsgremiums zogen sich zurück, nur der Chef selbst bleibt, wie das Unternehmen mitteilte. Großbritannien wirft Abramowitsch vor, durch seine „effektive Kontrolle“ über Evraz zur Destabilisierung der Ukraine beigetragen zu haben. Evraz habe möglicherweise Stahl an das russische Militär geliefert, der dann bei der Produktion von Panzern eingesetzt worden sei. Evraz verwies darauf, dass Abramowitsch lediglich 28,6 Prozent der Anteile hält und daher nicht davon auszugehen, sei, dass er die Kontrolle über das Unternehmen habe. Zudem habe Evraz lediglich Langstahl für Infrastruktur- und Bauprojekte geliefert.
CHINA/AUTOS – Peking: Die Autoverkäufe in China setzen ihren Aufwärtstrend fort. Nachdem der Absatz nach einem achtmonatigem Rückgang zu Jahresanfang auf Wachstum umgeschaltet hatte, legten die Verkäufe im Februar um 18,7 Prozent zu, wie aus Daten des chinesischen Herstellerverbandes CAAM hervorging. Damit stiegen die Auslieferungen im vergangenen Monat auf insgesamt 1,74 Millionen Fahrzeuge. Die Verkäufe von Autos mit klimaschonenden Antrieben, so genannten New Energy Vehicles (NEV), zu denen in China sowohl reine E-Autos als auch Plug-in-Hybride und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb gehören, verdreifachten sich im Februar binnen Jahresfrist fast auf 368.000 Einheiten.
ÖSTERREICHISCHE POST- Berlin: Nach einem Paketboom im vergangenen Jahr erwartet der Konzern 2022 wegen der Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine einen Gewinnrückgang. Im ersten Halbjahr rechne man mit Gegenwind wegen der Inflation und eines gedämpften Konsumverhaltens, teilte die Österreichische Post mit. Im Gesamtjahr strebe die Post einen möglichst stabilen Umsatz und ein operatives Ergebnis (Ebit) „möglichst nahe am Niveau des Vorjahres“ an. 2021 stieg der Umsatz auch dank der Vollkonsolidierung der türkischen Tochter Aras Kargo um rund 15 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Besonders gut lief das Paketgeschäft, das wegen des boomenden Onlinehandels in der Corona-Pandemie um 36,4 Prozent wuchs. Im vierten Quartal sei mit einem Zuwachs von nur noch einem Prozent aber bereits eine Abkühlung in dieser Sparte zu spüren gewesen. Das Ebit kletterte um 27,5 Prozent auf 204,7 Millionen Euro.
FRAPORT- Berlin: Der Flughafenbetreiber hat seine Fluggastzahlen im Februar trotz der Ausbreitung der Omikron-Variante deutlich in die Höhe geschraubt. Der Flughafen Frankfurt habe 2,1 Millionen Passagiere gezählt und damit 211 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, als scharfe Corona-Beschränkungen den Flugbetrieb lahmlegten, teilte Fraport mit. Im Vergleich zum Februar 2019 liege dies allerdings noch knapp unter der Hälfte des damaligen Niveaus. Das Fracht-Aufkommen verzeichnete im Februar einen Rückgang von 8,8 Prozent auf 164.769 Tonnen. Als Grund dafür nannte Fraport die frühe Lage des chinesischen Neujahrs.
TOSHIBA – Tokio: Der Großaktionär Farallon Capital hat den japanischen Mischkonzern aufgefordert, einen Verkaufsprozess auf den Weg bringen. Toshiba sollte Offerten einholen, statt eine Aufspaltung voranzutreiben, forderte der US-Hedgefonds, der mehr als sechs Prozent an Toshiba hält. Der drittgrößte Toshiba-Aktionär stellte sich damit gegen das Aufspaltungsvorhaben des Konzerns und forderte eine strategische Überprüfung. Großaktionär Effissimo Capital, der mit rund zehn Prozent an Toshiba beteiligt ist, hat bereits angekündigt, beim Aktionärstreffen am 24. März gegen den Toshiba-Plan zu stimmen.
TOYOTA – Tokio: Der japanische Autobauer weißt seine Zulieferer an, die Inlandsproduktion ab April bis zu 20 Prozent zu kürzen. Wie das Unternehmen mitteilt, soll der Schritt Zulieferer entlasten, da diese mit Engpässen bei Chips und anderen Teilen kämpfen. Toyota plant, die Inlandsproduktion im April um etwa 20, im Mai um etwa zehn und im Juni um etwa fünf Prozent gegenüber dem bisherigen Plan zu drosseln, so ein Unternehmenssprecher.
Marktentwicklungen 11.03.22
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