Samstag, November 16, 2024
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Mann fährt in Menschengruppe in Berlin – Lehrerin getötet

Berlin, 08. Jun (Reuters) – Ein 29-Jähriger hat im Zentrum Berlins seinen Wagen in eine Menschenmenge gesteuert und dabei mindestens eine Frau getötet. Der Deutsch-Armenier sei in der Nähe des Kurfürstendamms über den Bürgersteig gefahren und in einer Schaufensterauslage mit seinem Kleinwagen zum Stehen gekommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Anschließend habe er versucht, zu Fuß zu flüchten, sei aber von Passanten bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten worden. Ein Dutzend Menschen wurde verletzt, teilweise schwer. Nach Angaben der Ermittler war zunächst unklar, ob es sich um eine vorsätzliche Tat oder einen Unfall gehandelt hat.

Unter den Verletzten befinden sich nach Angaben der hessischen Landesregierung zahlreiche Schüler einer zehnten Klasse aus Bad Arolsen. Eine Lehrerin wurde demnach getötet, ein Lehrer schwer verletzt. „Diese schockierende Nachricht aus Berlin macht mich fassungslos und tief betroffen“, erklärte Ministerpräsident Boris Rhein. Nach Angaben der Feuerwehr schweben sechs Menschen in Lebensgefahr, drei weitere seien schwer verletzt.

Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Verletzte wurden nach Feuerwehr-Angaben zunächst vor Ort erstversorgt, die schwerer verletzten Menschen umgehend in Krankenhäuser gebracht. Auch Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Das in unmittelbarer Nähe gelegene Europa-Center wurde zwischenzeitlich evakuiert. Dies sei angeordnet worden, solange man nicht habe ausschließen können, dass Sprengstoff im Auto sei, erklärte die Polizei. Der 29-Jährige, der in Berlin lebt, habe sich widerstandslos abführen lassen.

ERINNERUNGEN AN ISLAMISTISCHES ATTENTAT AM BREITSCHEIDPLATZ

Der Ort des Geschehens ist in der Nähe des Breitscheidplatzes, wo am 19. Dezember 2016 ein islamistisch motivierter Mann mit einem gekaperten Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt raste und dabei zwölf Menschen tötete.

Die Polizei dementierte einen Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach in dem Wagen des Mannes ein Bekennerschreiben gefunden worden sein soll. Allerdings seien Plakate mit Bezug auf die Türkei in dem Wagen des Mannes armenischer Herkunft gewesen. Was genau auf diesen Plakaten zu sehen ist, blieb zunächst offen. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien sind angespannt. Die Türkei wehrt sich gegen den auch von mehreren europäischen Ländern erhobenen Vorwurf, während des Ersten Weltkrieges hätte die Türkei eine Völkermord an Armeniern zugelassen. Zudem hat die Türkei 2020 Aserbaidschan im Krieg gegen Armenien unterstützt.

Der Berliner „Tagesspiegel“ berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, derzeit werde davon ausgegangen, dass es sich um eine Amokfahrt gehandelt habe. Einen Terrorverdacht gebe es bislang nicht.

Mann fährt in Menschengruppe in Berlin – Lehrerin getötet

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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