Frankfurt, 17. Mrz (Reuters) – Die Leasingfirma Grenke peilte für die nächsten Jahre kräftige Zuwächse von Neugeschäft und Gewinn an. Das Nachsteuerergebnis und auch das Leasingneugeschäft sollen sich bis 2024 verglichen mit 2021 verdoppeln, kündigte das Unternehmen am Donnerstag in Baden-Baden an. Dabei habe die auf Leasing von IT und Büroausstattung spezialisierte Firma einen guten Jahresstart erwischt. Die Entwicklung aus dem vierten Quartal habe sich fortgesetzt, sagte Vorstandschef Michael Bücker. „Da sind wir wirklich gut unterwegs und außerordentlich zufrieden damit.“
Die Börse reagierte positiv auf Zahlen und Ausblick: Zeitweise lag die Grenke-Aktie mehr als 13 Prozent im Plus.
Einen Einfluss des Ukraine-Kriegs auf das Geschäft kann Grenke aktuell nicht feststellen. „Wir sehen derzeit tatsächlich noch keine Disruptionen“, sagte Bücker. Im Gegenteil, das Unternehmen sei gut unterwegs und sehe sich mit seinem Geschäftsmodell gewappnet. Auch was eventuelle indirekte Auswirkungen angehe, sei Grenke relativ resilient. Seinen Aktionären stellte Bücker eine fast verdoppelte Dividende von 0,51 Euro je Aktie in Aussicht. Für das Jahr 2020 wurden 0,26 Euro je Aktie gezahlt.
„Wir sind der Auffassung, dass wir in unseren Märkten aufbauend auf unseren historischen Stärken unseren Marktanteil weiter ausbauen können“, sagte Bücker. Grenke peilt 2022 ein Leasingneugeschäft zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden Euro an. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie war es im vergangenen Jahr auf 1,7 Milliarden Euro gesunken nach 2,0 Milliarden Euro 2020. Das Unternehmen hatte im Herbst seine Jahresprognose 2021 aufgrund von globalen Lieferengpässen auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro gesenkt.
VERÄUßERUNGSGEWINN TREIBT ERGEBNIS NACH STEUERN
Nach Steuern stieg 2021 der Gewinn um fast acht Prozent 95,2 Millionen Euro. Ohne die Einnahmen aus dem Verkauf der Fintech-Firma viafintech wurden 72,2 Millionen Euro erzielt. Dies ist auch die Vergleichszahl für die Gewinnprognose 2024. Für das laufende Jahr stellte das Management einen Nachsteuergewinn von 75 bis 85 Millionen Euro in Aussicht.
Die Finanzaufsicht Bafin hatte unlängst bei Grenke die Kapitalvorgaben verschärft. Unter anderem hatten die Aufseher nach einer Sonderprüfung Schwachstellen bei der Geldwäsche-Prävention bemängelt und die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation angemahnt. Die Prüfung der Aufseher fand zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 statt. Mit den Auflagen und ihrer Überprüfung ist die Untersuchung der Aufseher dann aber wohl abgeschlossen. Grenke war 2020 vom Leerverkäufer Fraser Perring mit massiven Vorwürfen unter anderem zu Betrug, Bilanzfälschung und Geldwäsche überzogen worden. Neben von Grenke selbst beauftragten Wirtschaftsprüfern hatte sich die Bafin eingeschaltet.
Leasingfirma Grenke stellt bis 2024 Gewinnverdoppelung in Aussicht
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.