Berlin, 11. Mrz (Reuters) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor weiter steigenden Infektionszahlen angesichts der anstehenden Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie. Die aktuelle Lage sei deutlich schlechter als die Stimmung, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Die Situation sei wegen hoher und wieder steigender Fallzahlen kritisch. Pro Tag würden noch 200 bis 250 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 sterben. „Wir können nicht zufrieden sein.“
Schutzmaßnahmen könne es künftig in Hotspots auch in ganzen Bundesländern geben. Es werde dort gehandelt, wo es einen Ausbruch gebe, so Lauterbach. Das könne eine Stadt, ein Landkreis oder eben ein ganzes Bundesland sein. Im neuen Infektionsschutzgesetz, das nächste Woche im Bundestag beschlossen werden soll, wird aber kein konkreter Grenzwert für Hotspots genannt.
Dies sei immer abhängig von der aktuellen Corona-Variante, weswegen die Länder hier Spielräume bräuchten. „Anders geht es nicht.“ Die Länder sollten sich am besten abstimmen. Ein Hotspot sei derzeit Köln, was wahrscheinlich mit dem Karneval zusammenhänge. Dadurch hätten beispielsweise an der Uniklinik planbare Operationen verschoben werden müssen.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, sagte, in etwa die Hälfte der derzeitigen Covid-Patienten auf Intensivstationen seien über 70 Jahre alt. Die wohl noch ansteckendere Omikron-Subvariante BA.2 setze sich auch international immer stärker durch und mache in Deutschland bereits die Hälfte der Infektionsfälle aus. Lauterbach ergänzte, ohne eine allgemeine Impfpflicht werde die Lage im Herbst wieder schwierig sein. „Wir können uns mit der Lage nicht abfinden.“
Lauterbach erwartet weiter steigende Corona-Fälle – „Können nicht zufrieden sein“
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