Frankfurt, 08. Feb (Reuters) – Bei Merck reißt die Pannenserie im Pharmageschäft nicht ab. Der Darmstädter Konzern hat einen weiteren heftigen Forschungsrückschlag mit einem seiner wichtigsten Medikamenten- Hoffnungsträger erlitten.
Die Krebsimmuntherapie Bavencio scheiterte in einer entscheidenden klinischen Studie der Phase-3, in der das Mittel zur Erstbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Vergleich zu einer Chemotherapie getestet wurde.
Die Studienziele hinsichtlich des Gesamtüberlebens und des Zeitraums ohne ein Fortschreiten der Krankheit sind nicht erreicht worden, wie aus dem Quartalsbericht des US-Pharmakonzerns Pfizer, mit dem Merck seit 2014 bei dem Mittel zusammenarbeitet, am Dienstag hervorgeht. Merck bestätigte dies.
Das Dax-Unternehmen hatte erst im vergangenen Jahr nach zwei Studienflops die Arbeiten an dem Krebsmittel Bintrafusp alfa beendet, das auch einer der Hoffnungsträger von Merck war. Mit der Krebsimmuntherapie Bavencio konnte Merck 2017 erstmals seit neun Jahren wieder ein neues Medikament auf den Markt bringen.
Bavencio ist bereits für die Behandlung einiger Krebsarten zugelassen, darunter zum Einsatz bei Blasenkrebs, Nierenzellkrebs oder dem Merkelzellkarzinom, einem seltenen aggressiven Hauttumor. Für diese Indikationen ist der Markt aber nicht groß wie für Lungenkrebs – der weltweit häufigsten Krebsart.
Merck musste mit dem Mittel, in das ursprünglich große Hoffnungen gesetzt wurden, schon einige Rückschläge verdauen. So scheiterten Studien zur Behandlung von Eierstockkrebs, zum Einsatz bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs sowie bei Magenkrebs-Patienten.
Krebsimmuntherapie von Merck scheitert in Lungenkrebsstudie
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