Tokio, 18. Mrz (Reuters) – Die japanische Notenbank (BOJ) hat entschieden, weiter an ihrer massiven Stimulierung festzuhalten, warnte jedoch im gleichen Atemzug vor Risiken für die wirtschaftliche Erholung infolge der Ukraine-Krise. Sie beließ am Freitag ihr kurzfristiges Zinsziel bei minus 0,1 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent.
„Japans Wirtschaft zieht im Trend an“, erklärte die BOJ nach ihrer zweitägigen Sitzung. Die Einschätzung war weniger optimistisch als bei der letzten Sitzung im Januar, als es hieß, die Wirtschaft zeige „deutlichere Anzeichen eines Aufschwungs“. Obwohl die Inflation in den kommenden Monaten ihr Zwei-Prozent-Ziel erreichen oder sogar überschreiten könnte, will die japanische Notenbank ihre Stimulierungsmaßnahmen nicht zurückzunehmen.
Die BOJ warnte auch vor neuen Risiken durch die Ukraine-Krise, die die Finanzmärkte destabilisiere und die Rohstoffkosten drastisch in die Höhe treibe. „Es besteht eine sehr große Unsicherheit darüber, wie sich die Entwicklungen in der Ukraine auf die japanische Wirtschaft und die Preise über die Märkte, die Rohstoffpreise und die Volkswirtschaften in Übersee auswirken könnten“, hieß es in der Erklärung.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch mit der ersten Zinserhöhung seit Jahren auf die hoheInflation reagiert und will dieses Jahr kräftig nachlegen. Sie hievte den Leitzins um einen Viertel Punkt auf die neue Zielspanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Laut Fed-Chef Jerome Powell ist die US-Wirtschaft trotz der Folgen des Ukraine-Krieges stark genug, auch eine Reihe weiterer Zinserhöhungen wegzustecken.
Japans Notenbank hält weiter an ultralockerer Geldpolitik fest
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.