Freitag, April 26, 2024
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Infineon stellt sich auf stürmischere Zeiten ein

München, 03. Aug (Reuters) – Der Chiphersteller Infineon stellt sich auf stürmischere Zeiten ein. „Es scheint, dass wir uns dem Ende eines langen Aufschwungs nähern“, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck am Mittwoch. Vor allem bei verbrauchernahen Geschäftsbereichen sei mit einer Abkühlung zu rechnen – etwa bei Computern, Smartphones, Unterhaltungselektronik oder Haushaltsgeräten. Auf der anderen Seite sei bei Elektromobilität oder Erneuerbaren Energien die Dynamik intakt. „Es ist im Moment sehr dynamisch“, sagte er. Konkrete Einschätzungen für das neue Geschäftsjahr 2022/23 kündigte Hanebeck für November an.

Falls nötig, werde Infineon seine Investitionsplanung anpassen, sagte Hanebeck. Die für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 geplanten Ausgaben von 2,4 Milliarden Euro für den Ausbau der Frontend-Fertigung seien davon nicht betroffen, auch die jüngst angekündigte Fabrik in Malaysia werde gebaut. 

Für die zwölf Monate bis Ende September hob Infineon seine Prognose erneut an. Die Münchner rechnen nun mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden Euro – das ist eine halbe Milliarde mehr als bislang erwartet. Die Segmentergebnis-Marge werde voraussichtlich mehr als 23 Prozent betragen. 

Hanebeck sprach von einer schwierigen Großwetterlage: Steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und Zinsen belasteten das Wirtschaftswachstum. „Wir beobachten die Marktentwicklung genau und sind darauf vorbereitet, umgehend zu handeln.“ Infineon stellt vor allem Leistungshalbleiter her, die etwa in der Autobranche, aber auch bei Stromerzeugern und in der Industrie eingesetzt werden. 

Im abgelaufenen Vierteljahr verbesserten sich die Erlöse um ein Drittel verglichen mit dem Vorjahr auf 3,6 Milliarden Euro und lagen damit über den Erwartungen der Analysten. Das Segmentergebnis lag mit 842 Millionen Euro um 70 Prozent höher als vor Jahresfrist. Die Aktien legten 2,7 Prozent zu. Die Zahlen hätten die Erwartungen deutlich übertroffen und die Prognose sei zuversichtlicher als erwartet, schrieb Stifel-Analyst Jürgen Wagner. 

Der Konzern profitiert vom weltweiten Chipmangel, der die Preise nach oben treibt. Zugute kam den Münchnern auch der schwache Euro: Die Gemeinschaftswährung hat zum Dollar deutlich an Wert verloren, bei Infineon fallen damit Gewinn und Umsatz höher aus. Allein der Währungseffekt dürfte den Umsatz im Gesamtjahr um 140 Millionen Euro nach oben treiben. Seit der Übernahme des US-Rivalen Cypress erwirtschaftet Infineon einen großen Teil seiner Erlöse in der US-Währung.

Der Rivale STMicro hatte zuletzt ebenfalls einen Umsatz über den Analystenerwartungen vorgelegt und seine Prognose angehoben.

Infineon stellt sich auf stürmischere Zeiten ein

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Titelfoto: Symbolfoto

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