Freitag, April 26, 2024
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Anleger auf Richtungssuche – Taiwan und Bilanzen im Blick

Frankfurt, 03. Aug (Reuters) – Die nachlassende Furcht vor einer Eskalation der Spannungen zwischen China und den USA gibt Europas Börsen Auftrieb. Gemischte Firmenbilanzen und Konjunkturdaten hielten sie am Mittwoch allerdings von größeren Aktienkäufen ab. Dax und EuroStoxx50 stiegen um jeweils etwa ein halbes Prozent auf 13.499 beziehungsweise 3707 Punkte. 

Investoren seien erleichtert, dass der Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan keine aggressive Reaktion der Regierung in Peking hervorgerufen habe, sagte Analyst Arne Petimezas vom Finanzdienstleister AFS. „Aber: China wird große Manöver innerhalb des Territoriums von Taiwan abhalten. Diese Militärübungen sind größer und näher an der Insel als während der letzten Krise 1996.“ China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. 

LICHT UND SCHATTEN BEI DEN KONJUNKTURDATEN

Ein weiterer Lichtblick war die überraschend gute Stimmung der chinesischen Dienstleistungsbranche. Die Erholung dieses Sektors von den Corona-Lockdowns der vergangenen Monate sei ein gutes Zeichen für das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. 

Gleichzeitig kletterte das Volumen der deutschen Exporte auf ein Rekordhoch. Dennoch bleibe der Außenhandel das konjunkturelle Sorgenkind, mahnte Analyst Alexander Krüger vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. „Preisbereinigt dürfte vom Exportzuwachs weniger übrig bleiben.“ Der Einzelhandel in der Euro-Zone musste sogar überraschend ein Umsatzminus hinnehmen und der Einkaufsmanagerindex fiel unter die Marke von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.

Unabhängig davon verfolgten Börsianer gespannt die Beratungen der Opec+ über die Förderpolitik. Insidern zufolge einigte sich die Opec+ auf eine Anhebung der Förderquoten um 100.000 Barrel pro Tag. Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates bezeichnete diesen Schritt als symbolische Geste, da die meisten Mitglieder des Exportkartell über keine freien Kapazitäten verfügten, um die Produktion zu steigern. Vor diesem Hintergrund verteuerte sich die Ölsorte Brent aus der Nordsee um 1,4 Prozent auf 101,89 Dollar je Barrel (159 Liter). 

GEMISCHTE FIRMENBILANZEN

Abwärts ging es dagegen für die Aktien von BMW, die mit einem Kursminus von sechs Prozent das Schlusslicht im Dax waren. Der Autobauer warnte unter anderem wegen der Inflation vor einer geringeren Nachfrage. Die Zahlen für das zweite Quartal seien aber stark ausgefallen, warf Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies ein. 

Auch die Commerzbank äußerte sich trotz eines überraschend hohen Gewinns besorgt über die weiteren Aussichten. Dies schickte die Aktien des Geldhauses auf eine Achterbahnfahrt. Zuletzt notierten sie zwei Prozent höher. Analyst Niklas Kammer vom Research-Haus Morningstar lobte die Zahlen für das abgelaufene Quartal. Der Sparkurs trage Früchte. 

Eine Berg- und Talfahrt erlebten auch die Titel von Just Eat Takeaway, die zuletzt fünf Prozent im Plus lagen. Börsianer monierten den Rückgang der Bestellungen bei der „Lieferando“-Mutter. Ermutigend seien der verringerte operative Verlust und die bekräftigten Gesamtjahresziele. 

Gefragt waren auch die Papiere von Hugo Boss, die sich dank eines verdoppelten Betriebsgewinns um zwei Prozent verteuerten. Dies verdanke die Modefirma vor allem dem Europa- und Amerika-Geschäft, kommentierte Analyst Volker Bosse von der Baader Helvea Bank. In Asien hätten dagegen die Corona-Lockdowns in China die Zahlen beeinträchtigt.

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