Frankfurt, 16. Mrz (Reuters) – Rohstoffanleger werden sich nach Einschätzung eines großen Marktteilnehmers in Folge des Einmarschs Russlands in die Ukraine an einen Angebotsmangel gewöhnen müssen. „Im Laufe der Zeit werden sich die globalen Warenhandelsströme daran anpassen müssen, dass ein Teil oder die gesamte russische/ukrainische Versorgung nicht verfügbar ist, sei es aufgrund von Infrastrukturschäden, Sanktionen oder ethischen Bedenken“, schrieb der Bergbau- und Rohstoffhändler Glencore in seinem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht.
Seit Kriegsbeginn kommt es an den Rohstoffmärkten zu gewaltigen Preissprüngen. Russland ist einer der Hauptlieferanten für Öl, Erdgas, Kohle, Aluminium und Nickel, die Ukraine ist ein bedeutender Getreideproduzent und -exporteur.
Glencore zufolge dürfte die Versorgungsunsicherheit die Rohstoffpreise und Beschaffungskosten in die Höhe treiben. Das wiederum führe zu Problemen bei der Finanzierung. „Abhängig von der Dauer des Konflikts und dem Sanktionsregime können sich die globalen Warenströme gegenüber ihrer Situation vor 2022 wesentlich ändern“, sagte Glencore. Der Konzern prüft, wie viele andere Unternehmen auch, seinen Rückzug aus dem Russland-Geschäft, eingeschlossen seiner Beteiligungen an der En+ Group und dem Ölgiganten Rosneft.
Glencore – Krieg verändert Rohstoffmärkte wesentlich
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.