Düsseldorf, 24. Feb (Reuters) – Die Gasversorgung in Deutschland ist auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nach Einschätzung des Branchenverbandes „Zukunft Gas“ zunächst gesichert. „Stand jetzt sehen wir tatsächlich keine nennenswerten Einschränkungen in der Gasversorgung für Deutschland“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Timm Kehler, am Donnerstag.
„Wir sehen, dass die Speicher dank des warmen Wetters der letzten Wochen tatsächlich, wieder in den Korridor, was die Füllstände betrifft, der letzten fünf Jahre zurückkommen.“ Daher werde man wohl durch den Winter kommen. Allerdings könne es natürlich noch Kälteeinbrüche geben.
„Wir beobachten derzeit sehr genau die Versorgungslage in Deutschland und können nach intensiver Rücksprache zumindest für den heutigen Tag sagen, die Gasversorgung für Deutschland ist derzeit gesichert“, sagte Kehler. Später fügte er hinzu, dass auch die Gasflüsse durch die Ukraine gegenwärtig nicht eingeschränkt seien.
Der Verbandschef äußerte sich auf einer virtuellen Pressekonferenz des Hanseatic Energy Hub. Dieser setzt sich für den Bau eines Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Stade ein.
Zu den Gesellschaftern gehört der belgische Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys, der bereits LNG-Terminals im belgischen Zeebrügge und im französischen Dünkirchen betreibt. Fluxys Chief Commercial Officer Arno Büx bezifferte die Kosten für das Projekt in Stade auf rund eine Milliarde Euro.
LNG soll in Deutschland eine größere Rolle spielen. Derzeit deckt Deutschland rund 55 Prozent seines Bedarfs durch Gaslieferungen aus Russland ab. Eine Investitionsentscheidung für das Terminal in Stade wollen die Partner im kommenden Jahr treffen.
„Das früheste Fertigstellungsdatum ist Ende 2026“, sagte der Geschäftsführer des Hanseatic Energy Hub, Johann Killinger.
Gasverband – Versorgung in Deutschland ist vorerst sicher
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