Berlin, 14. Jul (Reuters) – Die Konjunktur in Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesregierung trotz des Ukraine-Kriegs im ersten Halbjahr solide gelaufen. „Allerdings sorgen Unsicherheiten über die Fortsetzung russischer Gaslieferungen für einen merklich eingetrübten Ausblick ins zweite Halbjahr“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht mit. So drücke die offene Frage, ob Russland den Gashahn zudrehen könnte, auf die Stimmung. „Auch der Welthandel leidet weiterhin unter dem Schock durch den russischen Angriffskrieg.“ So seien die deutschen Exporte im Mai leicht rückläufig gewesen.
Das Ministerium sprach davon, dass die konjunkturelle Stimmung in Deutschland derzeit zweigeteilt sei. Denn trotz der Unsicherheiten sei die tatsächliche Lage der Unternehmen „gar nicht so schlecht, wie man im Angesicht des Kriegs in der Ukraine und den massiv gestiegenen Energiepreisen erwarten würde“. Denn Produktion und Auftragseingänge seien im Mai gestiegen, die Einzelhandelsumsätze hätten zugelegt und das Gastgewerbe erlebe einen positiven Start in den Sommer.
Gasfrage trübt Konjunkturausblick bis Ende 2022
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.