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Europas Börsen schwunglos – Anleger warten auf US-Bilanzen

Frankfurt, 13. Jan (Reuters) – Auf der Suche nach frischen Impulsen haben sich Europas Aktienanleger am Donnerstag kaum aus der Deckung getraut. Dax und EuroStoxx50 dümpelten am Vormittag jeweils leicht schwächer bei 15.992 beziehungsweise 4315 Punkten vor sich hin.

Beim deutschen Leitindex liege die derzeitige Handelsspanne zwischen 15.900 und 16.150 Punkten, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets. „Erst eine Bewegung über eine der beiden Barrieren hinaus könnte zu neuer Dynamik im Markt führen.“ Gespannt warteten die Anleger vor allem auf den Start der Berichtssaison in den USA. Sie beginnt am Freitag mit den Großbanken Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo. „Die Erwartungen an die Berichtssaison sind hoch. Ein weiterer Anstieg der Unternehmensgewinne gilt als gesetzt,“ sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Der sprunghafte Anstieg der Coronavirus-Infektionen machte Europas Anleger vorsichtig. Durch die Ausbreitung der Variante Omikron waren die Neuansteckungen in Deutschland am Mittwoch erstmals über die Schwelle von 80.000 gestiegen. Höchstwerte meldeten auch andere europäische Länder.

Auch das Thema Inflation bleibe in den Hinterköpfen der Anleger, sagten Marktteilnehmer. Der Chef des Zentralbankbezirks St. Louis, James Bullard, brachte nach auf ein 40-Jahreshoch gestiegenen US-Inflation vier Zinserhöhungen für 2022 ins Spiel. „Mittel- bis langfristig dürfte dieses Thema allerdings weder ausgestanden noch seine volle Wirkung auf den Markt entfaltet haben“, sagte Stratege Molnar.

An den Devisenmärkten geriet der US-Dollar ins Hintertreffen. Der Euro kletterte im Gegenzug um bis zu 0,3 Prozent und notierte mit 1,1478 Dollar so hoch wie seit rund zwei Monaten nicht mehr.

Europa

CHIPWERTE GEFRAGT – SMA SOLAR BRECHEN EIN

Ein Rekordgewinn des weltgrößten Chipauftragsfertigers TSMC sorgte für gute Stimmung in der Chipbranche. Dank der hohen Nachfrage nach Halbleitern für Smartphones, Laptops und anderen technischen Geräten kletterte das Nettoergebnis von Oktober bis Dezember um rund 16 Prozent. Infineon<IFXGn.DE<, STMicro, ASML, ASM International und BE Semiconductor rückten zwischen 1,4 und 4,5 Prozent vor.

Auf Talfahrt gingen die Aktien von SMA Solar. Aufgrund eines einmaligen Sondereffekts rechnet der Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem deutlich geringeren operativen Ergebnis (Ebitda) als ursprünglich geplant. Die Papiere des Solartechnikkonzerns brachen um bis zu 11,1 Prozent auf ein Anderthalb-Jahres-Tief ein.

PROGNOSEN VON M&S UND TESCO REICHEN ANLEGERN NICHT AUS

Aktien des britischen Einzelhändlers Marks & Spencer gaben trotz einer angehobener Gewinnprognose für das Gesamtjahr um mehr als fünf Prozent nach. Die Analysten von JP Morgan und Credit Suisse bezeichneten den Ausblick des Filialisten als enttäuschend. Die Erwartungen im Vorfeld seien hoch gewesen und die Aktie habe dementsprechend Vorschußlorbeeren erhalten. Auch der Supermarktkonzern Tesco konnte die Anleger trotz einer erneut höher gelegten Latte für seinen operativen Gewinn nicht überzeugen. Die Papiere fielen um 1,6 Prozent.

Rund fünf Prozent nach oben ging es hingegen für die Aktien des dänischen Herstellers von Zusatz- und Farbstoffen für Lebensmittel Chr Hansen. Der Konzern profitiert von der höheren Nachfrage nach Tiefkühlpizza und probiotischen Nahrungsmitteln und wuchs im Quartal stärker als erwartet.

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