Brüssel, 06. Mai (Reuters) – Die Europäische Union entwickelt sich immer mehr zum Umschlagplatz für Drogen wie Kokain und Methamphetamin. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht von Europol und der Drogenagentur EMCDDA hervor, der am Freitag vorgestellt wurde. „Die Produktion wird jetzt auch in Europa ausgeweitet, was auf Veränderungen in der Rolle der Region im internationalen Kokainhandel hinweist,“ heißt es in dem Bericht. Demnach wird in Europa unter anderem Kokain aus Südamerika weiterverarbeitet.
Mit Millionen Verbrauchern ist Kokain nach Cannabis die meist konsumierte illegale Drogensorte in der Region. Die Umsätze im europäischen Kokainmarkt werden auf über zehn Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Der Markt für Methamphetamin wächst ebenfalls, bleibt aber viel kleiner als der für Kokain.
Dem Bericht zufolge spielt vor allem Belgien eine zentrale Rolle im europäischen Drogenmarkt. Dort wurden 2020 rund 70 Tonnen Kokain beschlagnahmt und damit der größte Einzelfund in der EU. In Deutschland wurden in demselben Jahr rund zehn Tonnen Kokain beschlagnahmt.
Belgien ist auch den Niederlanden und Spanien ein führendes Land bei der Verarbeitung von Kokapaste. Das fertige Produkt wird zunehmend in andere Teile der Welt, etwa in den Nahen Osten und Asien, exportiert.
Europa wird immer mehr zum Drogen-Umschlagplatz
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