Freitag, März 29, 2024
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DIHK – Jede 2. Firma muss noch Strom- und Gasverträge abschließen

Berlin, 14. Mrz (Reuters) – Inmitten stark steigender Preise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine muss noch jedes zweite deutsche Unternehmen seine Strom- und Gasversorgung für das laufende Jahr vertraglich absichern. Nur 46 Prozent hatten ihre Stromverträge für 2022 schon vor Kriegsausbruch vollständig unter Dach und Fach, wie eine am Montag veröffentlichte Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 2000 Firmen ergab. Jeder dritte Betrieb muss demnach noch mehr als 70 Prozent einkaufen. Auch die Gasbeschaffung habe nur jedes zweite Unternehmen bereits erledigt. 

„Damit steht jedes zweite Unternehmen vor einer Kostenexplosion, die kaum aufzufangen ist“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ein mittleres Unternehmen aus der Glasindustrie habe 2015 im Schnitt noch etwa 100.000 Euro pro Monat für seine Energieversorgung bezahlt. „Aktuell ist dafür der fünf- bis sechsfache Betrag fällig, manchmal sogar noch mehr“, sagte Dercks.

Die Preisexplosionen würden die deutschen Industriebetriebe stärker treffen als ihre internationalen Wettbewerber. „Schon vor dem Angriff auf die Ukraine mussten die deutschen Mittelständler in Europa die höchsten Strompreise bezahlen“, sagte Dercks. „Außerdem bedeutet der nationale Zertifikatehandel für eine ganze Reihe von Unternehmen in Deutschland eine teure Sonderbelastung – und das schon gegenüber den EU-Wettbewerbern.“

Die vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 sieht der DIHK als wichtiges Signal. „Sie kann aber nur einen Bruchteil der höheren Beschaffungskosten ausgleichen“, so Dercks. Nötig seien jetzt kurzfristige Stabilisierungsmaßnahmen, etwa eine Absenkung der staatlichen Umlagen und der Stromsteuer zusammen mit zinsgünstigen KfW-Krediten oder sogar direkten Notfallzahlungen.

DIHK – Jede zweite Firma muss noch Strom- und Gasverträge abschließen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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