Berlin, 21. Nov – Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU sind im Oktober vor allem wegen des schwächelnden China-Geschäfts gesunken. Die Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten sanken um 1,6 Prozent zum Vormonat auf 61,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Besser fällt die Bilanz im Vergleich zum Oktober 2021 aus: Hier gab es ein Wachstum von 10,4 Prozent. „Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen“, erklärten die Statistiker dazu.
Wichtigster Kunde für die deutschen Exporteure blieben mit großem Abstand die USA. Dorthin wurden im vergangenen Monat Waren im Wert von 13,9 Milliarden Euro geliefert – ein Plus von 28,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Ausfuhren nach China summierten sich auf 8,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 8,1 Prozent entspricht. Behindert werden dürfte der Handel mit der Volksrepublik durch die strenge Corona-Politik der Regierung in Peking, wegen der durch Lockdowns immer wieder Betriebe geschlossen werden. Die Lieferungen nach Großbritannien nahmen um 10,2 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu.
Russland verliert wegen der westlichen Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine immer mehr an Gewicht. Die Exporte dorthin brachen im Oktober um 59,2 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro ein. Damit liegt Russland nur noch auf Rang zwölf der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar, als der Krieg begann, nahm Russland noch Rang fünf ein.
Die deutschen Exporte werden dem DIHK zufolge im kommenden Jahr wegen der von Ukraine-Krieg und Lieferketten-Problemen belasteten Weltkonjunktur sinken. Sie dürften um 2,0 Prozent schwächer ausfallen als im laufenden Jahr, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. „Der Einbruch bei den Exporten ist da“, betonte er. Damit erlöse die deutsche Exportwirtschaft über 70 Milliarden Euro weniger im Ausland. Schon in den zurückliegenden zehn Jahren seien die Ausfuhren nur noch um durchschnittlich 3,5 Prozent gewachsen, da Handelshemmnisse und Protektionismus in vielen Regionen der Welt zugenommen hätten.
Deutsche Exporte nach Übersee sinken – China-Geschäft schwächelt
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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