Shanghai, 18. Jan (Reuters) – Chinas Führung drängt die Bevölkerung zum Verzicht auf Warenbestellungen im Ausland und will so die Verbreitung der Omikron-Variante eindämmen. Auch internationale Briefsendungen sollten auf ein Minimum reduziert werden, erklärte der Staatssender CCTV in den sozialen Medien. Pakete und Umschläge vor allem aus dem Ausland sollten möglichst im Freien geöffnet werden und die Empfänger dabei auf jeden Fall Masken und Handschuhe tragen. Hintergrund sind Andeutungen der chinesischen Behörden, dass der erste Fall der hoch ansteckenden Corona-Variante im Land im Zusammenhang mit einem Paket stehen könnte, das aus Kanada über die USA und Hongkong nach China kam. Der Fall zeige die Dringlichkeit, sich selbst zu schützen, so CCTV.
Zuvor hatte die Volksrepublik bereits die These vertreten, Corona könne durch Import-Tiefkühllebensmittel verbreitet werden. Die WHO hält dies für unwahrscheinlich. Chinas Staatsmedien verbreiten zudem immer wieder, dass das Coronavirus schon vor seiner Entdeckung im chinesischen Wuhan Ende 2019 im Ausland existiert habe. Derzeit kämpft China mit einem neuen Anstieg der Infektionszahlen. Weniger als drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking spielt bei dieser Corona-Welle auch Omikron eine Rolle. Am Dienstag meldeten die Behörden 127 neue lokal aufgetretene Omikron-Fälle mit bestätigten Symptomen.
Die chinesische Postbehörde hatte am Montag angeordnet, dass internationale Sendungen nach ihrer Ankunft in der Volksrepublik desinfiziert werden. Angestellte, die mit Auslandspost in Berührung kommen, müssen demnach vollständig geimpft sein. Die chinesische Post klebt zudem Aufkleber auf Auslandspost, die die Empfänger zur raschen Desinfizierung des Inhalts auffordern.
Chinesen sollen weniger im Ausland bestellen – Furcht vor Omikron per Post
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