Samstag, April 27, 2024
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Cadeia und Bank Frick lancieren erste vollständig Blockchain-basierte Kreditverbriefung

Gemeinsam mit Bank Frick, dem Blockchain-Pionier aus Liechtenstein, hat Cadeia die erste vollständig Blockchain-basierte Verbriefung von Unternehmenskrediten, GreyPeak 2021–1, durchgeführt. Der professionelle Einsatz von Blockchain-Technologie im Rahmen von Verbriefungstransaktionen ermöglicht ab sofort eine kosten- und zeiteffiziente sowie zugleich auch transparente und sichere Abwicklung. Hiervon profitieren am Ende nicht nur Banken und Finanzintermediäre, sondern auch die Realwirtschaft, inkl. Kleiner und Mittlerer Unternehmen (KMUs).

Autor: Constantin Ketz, Co-Founder Cadeia

Die erste Kapitalmarkttransaktion auf der Digital Services Platform (DSP) von Cadeia, GreyPeak 2021–1, ist auch die erste Verbriefungstransaktion weltweit, die vollständig über eine Blockchain abgewickelt wird. Die gesamte Transaktion, einschließlich Wertpapieremission und -settlement, laufenden Covenant-Tests und regelbasierter Steuerung der Cashflows über vordefinierte Wasserfallstrukturen, wird durch eine Reihe an automatisch erstellten Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain abgewickelt.

Der hohe Automatisierungsgrad dieser vollständig von Anfang bis Ende integrierten Kreditverbriefung ermöglicht eine Kosten- und Zeitersparnis durch die Reduzierung manueller und fehleranfälliger Arbeitsabläufe sowie durch die Bereitstellung einer gemeinsamen Datenbasis für alle an der Transaktion beteiligten Akteure. Auf diese Weise ermöglicht es Cadeia Banken und Finanzintermediären, Verbriefungstransaktionen auch mit geringeren Volumina kosteneffizient durchzuführen, was deren Fähigkeit zur Risiko- und Liquiditätssteuerung verbessert. Die verbesserten Möglichkeiten im Risiko- und Liquiditätsmanagement helfen den Banken wiederum, einfacher neue Kredite an ihre Kunden, wie z.B. kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zu vergeben und tragen so zu einer besseren Finanzierungssituation der Wirtschaft bei.

Bei dieser ersten Transaktion wurden traditionelle, unbesicherte Unternehmenskredite von Bank Frick verbrieft. Die Bank handelt dabei als Originator und Servicer. Die in Schweizer Franken (CHF) denominierte Transaktion ist in 3 Tranchen (Senior, Junior und Equity) strukturiert, welche in Form von digitalen Wertpapieren — Asset Backed Security Tokens (ABST) — privat platziert wurden.

Die drei Token Tranchen sind durch International Token Identification Numbers (ITINs) der International Token Standardization Association (ITSA) identifiziert und über diese Kennnummern in der dort vorgehaltenen Token Datenbank (https://api.itsa.global/search-tokens) einsehbar:

GreyPeak 2021–1 — Senior Tranche (ITIN: K4X0–8WXC-1)

GreyPeak 2021–1 — Junior Tranche (ITIN: 83J0-T6TD-0)

GreyPeak 2021–1 — Equity Tranche (ITIN: TC95-C438–9)

Im Gegensatz zu früheren Blockchain-basierten Verbriefungstransaktionen, bei denen Smart Contracts bislang meist allein dazu eingesetzt wurden, um Forderungen oder Wertpapiere zu tokenisieren, d.h. digital als Wertpapier abzubilden, geht diese Transaktion technologisch sehr viel weiter. Denn Cadeia nutzt die Smart Contracts auch für die automatisierte und regelbasierte Steuerung von Zahlungsströmen gemäß der zuvor vereinbarten Transaktionsbedingungen (Covenants) sowie den dazugehörigen Cashflow-Wasserfallstrukturen. Auf diese Weise werden Zins- und Tilgungszahlungen aus den verbrieften Krediten in Abhängigkeit der Transaktionsentwicklung berechnet und den Inhabern der digitalen Wertpapiere zugeteilt.

Da noch keine in CHF denominierte Central Bank Digital Currency (CBDC) oder vertrauenswürdige und weithin verbreitete CHF-Stablecoins existieren, greifen die Smart Contracts über eine PSD2-Schnittstelle direkt auf ein klassisches Transaktionsbankkonto zu und initialisieren dort in jeder Zahlungsperiode den Transfer der automatisch berechneten Auszahlungsbeträge auf die Bankkonten der Investoren. Das Bankkonto eines Investors ist dafür mit dem Token Wallet — dem digitalen Wertpapierdepot — verknüpft, sodass zu jedem Zeitpunkt eine einwandfreie Zuordnung gewährleistet ist. Eine solche PSD2-Schnittstellen-Lösung kann sowohl im SWIFT- als auch im SEPA-Zahlungssystem und mit unterschiedlichen Währungen genutzt werden. Für die Zukunft setzt Cadeia allerdings auf Stablecoins und CBDCs, die eine noch effizientere Abwicklung ermöglichen.

Die plattformbasierte Lösung von Cadeia reduziert nicht nur Abwicklungszeiten und Transaktionskosten, sondern erlaubt auch die Koordination und das unmittelbare Monitoring einer Transaktion durch alle Transaktionsbeteiligten, einschließlich Ratingagenturen, Wirtschaftsprüfern und Regulierungsbehörden. Sicherheit und Transparenz werden über den gesamten Lebenszyklus einer Transaktion durch eine vollständige Dokumentation, die automatisierte Generierung eines Audit Trails und die Bereitstellung von Echtzeitdaten erreicht.

Die vielseitig einsetzbare Plattform kann Vermögenswerte und Anlageprodukte sowohl in traditioneller als auch in tokenisierter Form verarbeiten. Auch Zahlungsströme können wie eingangs bereits beschrieben im traditionellen SEPA- oder SWIFT-Zahlungssystem sowie auch Blockchain-basiert über Stablecoins gesteuert werden. Insgesamt ermöglicht Cadeia‘s Blockchain-agnostische Smart Contract Engine (SCE) die transparente Umsetzung komplexer Finanzprodukte und -transaktionen durch Smart Contracts, inklusive komplexer Elemente wie Covenant- oder Trigger-Tests sowie Cashflow-Wasserfallstrukturen.

Rolf Steffens (Geschäftsführer, Cadeia) betonte erneut den bahnbrechenden Charakter der Transaktion: „GreyPeak 2021–1 ist die erste Kreditverbriefung, die die komplexen Bedingungen und Prozesse einer Verbriefung vollständig in einer Blockchain hinterlegt und ausführt. Das Cadeia DSP-System und die dazugehörige Smart Contract Engine ermöglichen den Nutzern eine transparente, schnelle, sichere und langfristig nachvollziehbare Umsetzung von komplexen Finanztransaktionen, und zwar unabhängig, ob Aktiva oder Refinanzierungsinstrumente schon tokenisiert sind oder nicht. Damit wird ein neues Kapitel in der Geschichte der sich rapide entwickelnden DLT-Nutzung für Originatoren und Investoren aufgeschlagen. Wir freuen uns sehr über die reibungslose Zusammenarbeit mit Bank Frick sowie das uns bei dieser ersten Transaktion entgegengebrachte Vertrauen.“

Julian Gretzinger (Head of Capital Markets, Bank Frick) zeigte sich ebenfalls hocherfreut über den gemeinsam erreichten Meilenstein: “Mit dieser Transaktion zeigt Cadeia eindrücklich, wie man echten Fortschritt einleitet, der der Finanzindustrie großen Mehrwert bietet. Es ist beeindruckend zu sehen, dass sich unser frühes Investment in Cadeia bereits jetzt in einer ersten innovativen Transaktion niederschlägt. Wir freuen wir uns auf die weitere durchweg professionelle Zusammenarbeit mit dem Team und sind bereits jetzt sehr auf die kommenden Transaktionen gespannt.“

Prof. Dr. Philipp Sandner (Chairman, International Token Standardization Association (ITSA)) ergänzte: “Wir freuen uns sehr, dass wir unser Mitgliedsunternehmen, Cadeia, bei diesem großen Schritt mit unseren Marktstandards unterstützend begleiten konnten. Die Zusammenarbeit ermöglichte uns sowohl unseren Ansatz bei der technischen Identifikation einzelner Tokens innerhalb von Multi-Token-Contracts auf Ethereum unter Beweis zu stellen sowie auch die generalistische Funktionalität unseres International Token Classification Frameworks bei in der Blockchain-Welt neuartigen Finanzprodukten zu erproben. Wir freuen uns bereits auf die Emission weiterer komplexer Finanzprodukte durch Cadeia.“

Mehr Informationen: hier

Aussagen des Autors geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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