Frankfurt, 26. Jun (Reuters) – Im Kampf gegen die Personalengpässe an deutschen Flughäfen haben Innen-, Arbeits- und Verkehrsministerium eine gemeinsame Aktion zur befristeten Anstellung von ausländischen Hilfskräften an deutschen Flughäfen angekündigt. „Die Bundesregierung plant, die Einreise von dringend benötigtem Personal aus dem Ausland für eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland zu ermöglichen“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil der „Bild am Sonntag“.
Dabei solle jede Form von Sozialdumping und Ausbeutung ausgeschlossen werden. „Die Arbeitgeber müssen Tariflohn zahlen und für die befristete Zeit anständige Unterkünfte bereitstellen“, sagte Heil. Innenministerin Nancy Faeser ergänzte: „Wir werden ermöglichen, dass Hilfskräfte aus dem Ausland zum Beispiel bei der Gepäckabfertigung eingesetzt werden“. Der „Bild am Sonntag“ zufolge ist das Ziel, eine vierstellige Zahl an Fachkräften aus der Türkei nach Deutschland zu holen, die bestenfalls schon ab Juli für einige Monate eingesetzt werden könnten.
Die Luftfahrt steckt im Dilemma. Mit Abebben der Corona-Pandemie, die den Wirtschaftszweig lange lahmgelegt hat, will die Branche endlich wieder durchstarten und hat sogar das Vorkrisenniveau im Blick. Doch stattdessen kommt es zu Flugstreichungen, Verspätungen und Warteschlangen. Als Knackpunkt gelten Personalmangel und Engpässe bei Sicherheitskontrollen, Check-in und Flugzeugabfertigung. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV ist dort etwa jede fünfte Stelle unbesetzt. Verschiedene Verbände wollen rund 2000 Leiharbeiter aus der Türkei holen, um Personallücken zu füllen.
Bundesregierung will ausländische Hilfskräfte an Flughäfen einsetzen
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