Frankfurt, 26. Jun (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will einem Medienbericht zufolge eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung durch die Arbeitgeber zum Ausgleich für die gestiegenen Energiekosten vorschlagen. Diese solle im nächsten Jahr überwiesen werden, berichtete „Bild am Sonntag“ („BamS“). Im Gegenzug sollten die Gewerkschaften bei Tarifrunden auf einen Teil der Lohnsteigerungen verzichten.
Die Bundesregierung will am 4. Juli mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über gemeinsame Maßnahmen gegen die hohe Inflation beraten. Scholz hatte diese sogenannte „konzertierte Aktion“ Anfang Juni angekündigt, um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.
Für die Einmalzahlung spricht laut „BamS“, dass sie schnell bei den Bürgern ankommt und Mitarbeiter mit geringen und mittleren Löhnen am stärksten profitieren. Da aber nur noch 43 Prozent der Beschäftigten nach Tarifvertrag bezahlt werden, brauche es noch gesonderte Lösungen für Arbeitnehmer ohne Tarifbindung und Rentner mit geringer Rente. Daran werde aktuell gearbeitet, dem Bericht zufolge sind staatliche Einmalzahlungen im Gespräch.
Die deutsche Inflationsrate hatte im Mai mit 7,9 Prozent den höchsten Stand seit dem Winter 1973/1974 erreicht. Das Ende der Fahnenstange bei der Preisentwicklung dürfte damit Ökonomen zufolge noch nicht erreicht sein – vor allem nicht, sollten russische Gaslieferungen ausbleiben.
Scholz will steuerfreie Einmalzahlung durch Arbeitgeber vorschlagen
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