Montag, April 29, 2024
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Bewertungsverluste bremsen NordLB auch im ersten Halbjahr

Update Berlin, 31. Aug – Trotz anziehender Geschäfte bleibt die Norddeutsche Landesbank (NordLB) im ersten Halbjahr in den roten Zahlen. Von Januar bis Juni belaufe sich der Vorsteuerverlust auf 90 Millionen Euro, teilte die Hannoveraner Bank am Mittwoch mit und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Grund dafür seien negative Bewertungseffekte rund um Pensionsverpflichtungen wegen der steigenden Zinsen am Kapitalmarkt. NordLB-Chef Jörg Frischholz betonte jedoch, operativ laufe es gut bei der Bank. Der Manager verwies auf steigende Zins- und Provisionsüberschüsse sowie auf ein Plus bei neuen Krediten von über 70 Prozent auf rund zehn Milliarden Euro. „Die gute Neugeschäftsentwicklung gibt uns Rückenwind für die kommenden Monate.“

Rückendeckung trotz des Verlustes erhielt der seit Januar amtierende Vorstandsvorsitzende vom Mehrheitseigner Niedersachsen, der die Bank nach dem Umbau auf Kurs sieht. „Der deutliche Zuwachs beim Neugeschäft zeigt, dass die Neuausrichtung funktioniert und das Geschäftsmodell trägt“, sagte Landesfinanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers. Bei der Finanzierung erneuerbarer Energien leiste die NordLB einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Abgesehen von den negativen Bewertungseffekten belegten die Zahlen, „dass die Bank auf dem richtigen Weg ist“.

Die Bewertungseffekte hatten der NordLB bereits im ersten Quartal einen Vorsteuerverlust von revidiert 99 (nach Steuern: revidiert 78) Millionen Euro eingebrockt. Allein zwischen April und Juni konnte die Bank allerdings trotz der schwächelnden Konjunktur und der Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs und der Gas-Krise einen Nachsteuergewinn von 15 Millionen Euro einfahren. Ein Insider sagte, für das Gesamtjahr 2022 halte das Management an dem Ziel fest, das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr übertreffen zu wollen. Die Bank bestätigte dies. Frischholz erklärte, die Neuausrichtung der Bank sei erfolgreich. „Dies wird sich perspektivisch auch in unseren zukünftigen Ergebnissen deutlicher niederschlagen.“

Der Zinseffekt zeigt sich vor allem im Ergebnis aus der sogenannten Fair-Value-Bewertung. Dies habe sich negativ in der Gewinn- und Verlustrechnung auswirkt, aber zugleich das Eigenkapital der Bank entlastet, erklärte die NordLB. So habe sich das bilanzielle Eigenkapital von 5,8 Milliarden Euro Ende 2021 nun auf 6,2 Milliarden Euro erhöht.

Die NordLB ist auf Schrumpfkurs, nachdem sie Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit 3,6 Milliarden Euro gerettet werden musste. Das Institut wird künftig kleiner und trennt sich vom Schiffsgeschäft. Die Zahl der Beschäftigten soll auf rund 3000 etwa halbiert werden.

Bewertungsverluste bremsen NordLB auch im ersten Halbjahr

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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