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BaFin lässt bei Adler nicht locker – Weitere Fehler entdeckt

UPDATE Düsseldorf, 17. Nov – Neuer Rückschlag für den Immobilien-Investor Adler Group: Die Finanzaufsicht BaFin hat weitere Fehler im Konzerabschluss 2019 der Tochter Adler Real Estate Aktiengesellschaft entdeckt. Insgesamt seien drei neue Rechungslegungsfehler festgestellt worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Donnerstag mit.

So habe die Adler Real Estate die zum Dunstkreis des Unternehmens zählende ADO Properties nicht vollkonsolidiert als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbeziehen dürfen. „Damit waren die Konzernbilanzsumme um 3,9 Milliarden Euro und das Gesamtergebnis um 543 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen“, stellte die Aufsichtsbehörde fest. Die Adler Group hatte ihrerseits bereits rechtliche Schritte gegen die BaFin angekündigt und erklärt, sie teile die Auffassung der Behörde nicht. 

Adler-Aktien gaben trotzdem nach. Die Anteilsscheine notierten mit einem Minus von über zwei Prozent bei 1,60 Euro. Im vergangenen März war eine Adler-Aktie noch 14,70 Euro wert.

„Die Konsolidierung der ADO Properties S.A. war nicht zulässig“, teilte die BaFin mit. Denn Adler habe trotz eines mittelbaren Anteilsbesitzes von nur 33,25 Prozent die Gesellschaft in ihren Abschluss genommen. „Diese Stimmrechte vermittelten zum Bilanzstichtag keine Verfügungsgewalt über die ADO Properties S.A.“, beschied die BaFin. In der Folge seien auch Risiken nur unzureichend dargestellt worden. Die BaFin hatte zuvor schon Fehler in dem Zahlenwerk entdeckt und schaut Adler auch weiter auf die Finger.

Die Prüfung der Rechnungslegung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der Adler Real Estate AG für das Geschäftsjahr 2019 dauere weiter an. Gleiches gelte für die Prüfung der Geschäftsjahre 2020 und 2021. Für eine Prüfung des Abschlusses der Muttergesellschaft Adler Group ist die BaFin hingegennicht zuständig: Der Immobilieninvestor hat seinen Sitz in Luxemburg und unterliegt der dortigen Wertpapieraufsicht CSSF.

Die Adler Group steht an vielen Fronten unter Druck. Die KPMG-Wirtschaftsprüfer hatten ihr unter anderem für den Jahresabschluss 2021 das Testat verweigert. Für 2022 sucht der Konzern nun auch noch einen neuen Wirtschaftsprüfer, denn die KPMG steht dafür nicht mehr zur Verfügung. Ende Juni hatte das Unternehmen deshalb eine Ausschreibung für den Auftrag zur Prüfung des Abschlusses für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. 

Diese lief am 13. Juli aus, „ohne dass die Gesellschaft Angebote erhalten hätte“, hieß es im Halbjahresbericht. Ohne Testat eines Wirtschaftsprüfers, hatte Verwaltungsratschef Stefan Kirsten beklagt, sei die Adler Group von den Bank- und Kapitalmärkten abgeschnitten.

Ausgelöst wurden die Turbulenzen bei Adler auch durch Vorwürfe der Gesellschaft Viceroy des Leerverkäufers Fraser Perring, bei Adler gebe es bei der Bewertung von Immobilien Mängel. Diese seien teils künstlich überhöht worden. Adler hatte die Vorwürfe von Fraser zurückgewiesen. 

BaFin lässt bei Adler nicht locker – Weitere Fehler entdeckt

Quelle: Reuters

Titelfoto: Copyright [Wirestock] /Depositphotos.com

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