Riga, 20. Apr (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält deutsche Lieferungen von gepanzerten Fahrzeugen an die Ukraine grundsätzlich für möglich. „Das ist auch für uns kein Tabu, auch wenn es in der deutschen Debatte manchmal so klingt“, sagte Baerbock am Mittwoch in Riga.
Es sei mittlerweile klar geworden, dass der russische Präsident Wladimir Putin vor nichts halt mache. Daher sei für sie klar: „Ein Ende dieses Krieges wird es nur geben, wenn die Ukraine es erzwingt und erkämpft“, sagte die Grünen-Politikerin. Daher müsse der Ukraine alles zur Verfügung gestellt werden, was sie zur Verteidigung brauche.
Für die Bundesregierung sei zugleich aber auch klar, dass ein Land allein durch Waffenlieferungen nicht zur Kriegspartei werde, sagte Baerbock nach Beratungen mit dem lettischen Außenminister Edgars Rinkevics. Deutschland könne nach Angaben der Bundeswehr derzeit nicht mehr liefern, betonte die Ministerin.
Wo andere Partner jetzt allerdings Artillerie liefern könnten, werde Deutschland mit Ausbildung und Wartung helfen. Zugleich verwies sie auf eine Art „Ringtausch“: Partner mit schweren Waffen sowjetischer Bauart im Depot sollten diese liefern, Deutschland werde dann dafür sorgen, dass diese Waffen bei den Alliierten wieder aufgefüllt würden.
Baerbock – Gepanzerte deutsche Fahrzeuge für Ukraine „kein Tabu“
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.