Palanca, 12. Mrz (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert von der internationalen Staatengemeinschaft mehr Hilfe bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Vor allem von Moldau werde Unglaubliches geleistet, sagte die Ministerin am Samstag bei einem Besuch im moldauischen Palanca, das unmittelbar an der Grenze zur Ukraine liegt.
„Aber das kann auf die nächsten Wochen nicht allein von Moldau gestemmmt werden, insbesondere wenn sich die Situation noch weiter verschlechtern sollte“, sagte Baerbock. „Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass wir als internationale Gemeinschaft Moldau jetzt intensiver unterstützen.“
Je heftiger der Krieg werde, desto mehr werde die Unterstützung in Moldau gebraucht, sagte Baerbock. „Daher bin ich heute hier, um deutlich zu machen, dass wir dieses Land, diese Region, die vielen Menschen, die so vieles geleistet haben in den letzten Wochen, unterstützen.“
Ein erster Schritt sei getan, sagte die Ministerin mit Blick auf die Entscheidung, 2500 ukrainische Flüchtlinge von Moldau aus direkt nach Deutschland zu bringen. „Aber Weiteres muss folgen“, sagte Baerbock und fügte hinzu: „Ich rufe an dieser Stelle auch die internationale Gemeinschaft auf, und zwar weltweit, die Länder an der Grenze zur Ukraine zu unterstützen, insbesondere Moldau zu unterstützen.“
Moldau mit rund 2,6 Millionen Einwohnern hat nach Angaben von Außenminister Nicolae Popescu bislang rund 300.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Rund 100.000 davon befänden sich noch im Land. In Moldau wird die Entwicklung in der Ukraine mit Sorge beobachtet. In der ehemaligen Sowjet-Republik Moldau gibt es Befürchtungen, dass Russland auch dort großflächig einmarschieren könnte. In der abtrünnigen Provinz Transnistrien sind bereits seit längerem russische Soldaten stationiert.
Baerbock fordert wegen Ukraine-Krieg internationale Hilfe für Moldau
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.