Paris, 01. Mrz (Reuters) – Die schlechten Nachrichten bei der französischen IT-Firma Atos reißen nicht ab. Am Dienstag löste der verhaltene Ausblick auf das laufende Jahr und der überraschende Rückzug von Finanzchef Uwe Stelter einen erneuten Ausverkauf aus.
Die Aktie brach mehr als 14 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Tief von 27,20 Euro ein. Vor gut einem Jahr hatte das Papier noch mehr als 67 Euro gekostet. Erst zu Jahresstart hatte Atos mit der zweiten Gewinnwarnung innerhalb von sechs Monaten negativ überrascht.
Der scheidende Finanzchef begründete seinen Abgang mit privaten Gründen. Zudem wolle er Atos die Möglichkeit geben, einen erfahrenen Manager zu ernennen, der den bereits eingeleiteten Firmenumbau beschleunige. Stelter war 2011 von Siemens zu Atos gekommen und verantwortet seit November 2019 die Finanzen. Sein Nachfolger soll im Mai starten.
Atos entwickelt Lösungen für Datenverwaltung, Geschäftsanwendungen und Cybersicherheit. Ähnlich wie die Telekom-Tochter T-Systems konzentrieren sich die Franzosen verstärkt auf das Cloud-Geschäft und verstehen sich als Spezialist für die digitale Transformation. 2022 peilt der neue Chef Rodolphe Belmer eine operative Marge zwischen drei und fünf Prozent an, was unter den Erwartungen von Analysten liegt.
In Atos ist unter anderem die frühere Siemens-Sparte SIS aufgegangen, die der Münchner Technologiekonzern 2011 an die Franzosen verkauft hatte. Weltweit kommt Atos auf mehr als 100.000 Beschäftigte – in Deutschland sind es nach dem jüngsten Stellenabbau noch rund 9000 Mitarbeiter.
Ausblick von IT-Firma Atos schickt Aktie auf Zehn-Jahres-Tief
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto und Foto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.