Berlin, 01. Sep – Der sogenannte Stresstest für die Stromversorgung in Deutschland legt einem Medienbericht zufolge den Weiterbetrieb von zwei AKW nahe. Demnach könnte es sinnvoll sein, zwei der drei noch aktiven Meiler zum Jahresende nicht wie geplant vom Netz zu nehmen, berichtet das „Handelsblatt“ am Donnerstag unter Berufung auf Branchenkreise. Ein Branchenvertreter sagte Reuters, aus zwei der drei geprüften Szenarien ergebe sich, dass ein Weiterbetrieb der AKW Isar II in Bayern und Neckarwestheim II in Baden-Württemberg über die Wintermonate von Vorteil wäre. Das Bundeswirtschaftsministerium hingegen dementierte, dass der von den vier großen Stromnetzbetreibern Tennet, Amprion, 50hertz und TransnetBW vorgelegte Test fertig sei. „Es gibt noch kein finales Stresstest-Ergebnis, der Stress-Test dauert an“, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Eigentlich sollten in Deutschland die letzten drei Meiler – Isar II, Neckarwestheim II und Emsland – zum Jahresende abgeschaltet werden. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte zudem erklärt, dass die Reaktoren zum Gasssparen kaum einen Beitrag liefern könnten.
Die Regierung hatte allerding mit Blick auf die Stromversorgung einen sogenannten Stresstest bei den Stromnetz-Betreibern in Auftrag gegeben. Dabei wird geprüft, ob etwa eine Streckung des Betriebs der AKW erforderlich sein könnte, um das Netz stabil zu halten und die Versorgungssicherheit zu garantieren. Süddeutschland steht daher besonders im Blickpunkt Dabei spielt unter anderem eine Rolle, dass Frankreich zahlreiche seiner AKW wegen Wartungsarbeiten vom Netz genommen hat und so teilweise von Deutschland mitversorgt wird. Das Problem für Frankreich könnte sich im Winter verschärfen, da das Land auch beim Heizen stark auf Strom setzt.
Atom-Stresstest legt Weiterbetrieb von zwei Meilern nahe
Quelle: Reuters
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