Frankfurt, 05. Mrz (Reuters) – ARD und ZDF setzen vorerst ihre Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios aus. „ARD und ZDF prüfen die Folgen des am Freitag verabschiedeten Gesetzes“, teilte der WDR am Samstag mit.
Das russische Parlament hatte ein Gesetz verabschiedet, das eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren für die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen über die Streitkräfte vorsieht. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender würden unterdessen von ihren anderen Standorten aus weiterhin über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren, so der WDR.
„Die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen hat derzeit oberste Priorität“, kommentierte der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes, Frank Überall, die Entscheidung von ARD und ZDF. „Es ist aber dramatisch, dass die unabhängige Information aus der Russischen Föderation inzwischen nahezu unmöglich ist.“ Russlands Präsident Wladimir Putin trete mit der Pressefreiheit ein weiteres Menschenrecht mit Füßen.
Russland hatte am Freitag Medien wie die Deutsche Welle blockiert. Die Medien- und Telekommunikationsaufsicht Roskomnadsor wirft den Sendern vor, rund um den russischen Einmarsch in der Ukraine Falschinformationen zu verbreiten. Vor ARD und ZDF hatte bereits die britische BBC ihre Berichterstattung in Russland ausgesetzt. Auch der US-Sender CNN beendete die Ausstrahlung.
ARD und ZDF berichten vorerst nicht mehr aus Moskau
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.