Freitag, April 26, 2024
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Amazons NFT Marketplace geht live – Was bedeutet das für die NFT-Branche?

Nach Firmen wie Nike oder Adidas, die mit ihren NFT-Geschäftsmodellen zu den Vorreitern der Branche gehören, will nun auch Amazon ins Rennen einsteigen: Insidern zufolge wird im April 2023 der Amazon NFT Markplatz live gehen. Dies zunächst nur in den USA, wo Kunden NFTs über ihren regulären Account mit Fiat-Geld erwerben können.

Der Versandhändler gibt sich bedeckt, es sind erst wenige Informationen bekannt. Raphael Zumsteg, Schweizer Krypto-Experte und FinTech-Unternehmer, ordnet diese in den Web 3.0 Kontext ein und teilt seine Einschätzung, welchen Einfluss der Marktplatz auf die NFT-Branche haben könnte. 

Einordnung in den Web 3.0-Kontext

Dezentral versus Zentral

Web 3.0 bezeichnet die nächste Generation des Internet, die auf dezentralisierter Technologie basiert. Am bekanntesten ist die Blockchain mit ihren Produkten NFTs und Krypto-Währungen.

Amazons NFT-Marktplatz ist im Kaufprozess aber zentralisiert und kontrolliert durch das Unternehmen selbst: Der Kunde kauft mit Fiat-Geld und über den Amazon Account. Es handelt sich hierbei eher um ein Web 2.5 Projekt, da erst bei Auftauchen der NFTs auf der Blockchain Web 3.0-Technologie zum Einsatz kommt.

Marketplace versus Shop

Amazons Angebot bezeichnet sich als Marketplace – auf einem Marktplatz werden aber bereits bestehende NFTs weiterverkauft. Passender wäre hier eher «Shop», da der Kunde neben anderen Amazon-Produkten eben auch NFTs direkt vom Unternehmen kaufen kann.
Hält der E-Commerce-Riese am Titel fest, müsste es bedeuten, dass Kunden über den Marktplatz auch eigene NFTs verkaufen können. 

Halten versus Handel

Die neuen Amazon NFTs sollen mit echten Produkten im Fashion-Bereich verknüpft sein.
Experten vermuten, dass man mit dem NFT limitierte Artikel erwerben kann. Der Kunde kauft somit ein digitales NFT sowie eine Jeans, die nach Hause geliefert wird. 

Doch was passiert mit der Jeans, wenn das NFT über den Marktplatz wieder verkauft wird? Muss diese dann ebenfalls an den Käufer versendet werden? 

Hierzu liegen bislang keine Informationen vor. 

Mögliche positive Auswirkungen

Zugang zu einer riesigen Zielgruppe

Mit 150 Millionen Nutzern alleine in den USA verfügt Amazon über eine riesige Zielgruppe, die dem Unternehmen bereits vertraut. Nicht nur für den Verkauf der Amazon NFTs ist dies enorm spannend, auch für Verkäufer auf einem potentiellen Marktplatz ist diese Anzahl eine wahre Goldgrube.

Einfacher Einstieg dank Fiat-Zahlung 

Durch die Möglichkeit, über den bestehenden Account zu kaufen, verringert Amazon die Einstiegshürde für einen NFT-Kauf massiv: Potentielle Käufer müssen nicht erst umständlich ein Krypto-Wallet einrichten. Sie nutzen einfach den ihnen bereits bekannten benutzerfreundlichen Amazon-Shop.

Weltweite Publicity

Amazon hat weltweit über 310 Millionen aktive Nutzer. OpenSea, der aktuell grösste NFT Marktplatz, im Vergleich dazu nur knapp 3 Millionen. Interessiert sich nur 1% der aktiven Amazon-Nutzer für NFTs, wird der Versandhändler bereits Marktführer – und sorgt weltweit für Aufsehen und mediale Präsenz. 

Mögliche negative Auswirkungen

Nützlichkeit der NFTs

Wie oben angesprochen, ist die Nützlichkeit der NFTs aktuell noch nicht bekannt. Auch was bei einem Weiterverkauf der NFTs mit den realen Assets passiert, ist bislang noch unklar.
Hier ist es wichtig, dass Amazon von Beginn an Klarheit schafft, um nicht zur Lachnummer zu verkommen und der Branche schlimmstenfalls sogar zu schaden.

Web 2.5 statt Web 3.0

Das dezentrale Web 3.0 setzt neue Massstäbe im Bereich Datenschutz und -kontrolle. Da der Kaufprozess beim Amazon NFT Marketplace aber via Amazon über die üblichen Fiat-Zahlungsmethoden abgewickelt wird, bleibt dieser Vorteil aus. Der Kunde bleibt transparent und bekannt. 

Fazit

Amazon startet mit seinem NFT Marketplace ein äusserst spannendes Projekt, das international Aufsehen erregen wird. Alleine auf Grund der Anzahl an Amazon-Kunden wird ein massiver Anstieg der Blockchain-Nutzer erwartet. 

Allerdings wird Amazon erst noch beweisen müssen, dass die NFTs tatsächlich nützlich und somit langfristig bedeutsam sind. 

Autor

Raphael Zumsteg, 24, ist Krypto-Experte und Co-Founder des Schweizer FinTech ChainDigger, das NFTs mit echten Sachwerten in Form von raren Luxusgütern hinterlegt. Mit seiner Firma erschafft der Schweizer NFTs mit realen Werten und einem echten Kundennutzen.

Webseite

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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