Montag, November 25, 2024
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Gläubiger sollen Mehrheit an Handelskonzern Steinhoff übernehmen

München, 15. Dez (Reuters) – Der hochverschuldete südafrikanische Handelskonzern Steinhoff soll künftig zu 80 Prozent seinen Gläubigern gehören. Darauf habe sich das Unternehmen mit knapp zwei Drittel der Kreditgeber geeinigt, teilte Steinhoff am Donnerstag in Stellenbosch bei Kapstadt mit. Im Gegenzug seien sie bereit, die Kredite über insgesamt zehn Milliarden Euro um drei Jahre bis Juni 2026 zu verlängern. Den Aktionären des Konzerns mit deutschen Wurzeln blieben dann nur noch 20 Prozent des Eigenkapitals. Die angespannte Lage an den Finanzmärkten, habe die ursprünglich geplante Entschuldung durch einen Verkauf operativer Einheiten verhindert, räumte Vorstandschef Louis du Preez ein.

Die wesentlichen Beteiligungen von Steinhoff sind die in Osteuropa und Großbritannien aktive und an der Warschauer Börse gelistete Billigladenkette Pepco sowie die afrikanische Einzelhandels-Holding Pepkor. Das einstige europäische Kerngeschäft mit Möbeln – Beteiligungen an „Poco“- Möbelmärkten in Deutschland, den „Kika“- und „Leiner“-Möbelhäusern in Österreich sowie der französischen Einrichtungskette „Conforama“ – wurde nach einem Bilanzskandal bereits verkauft. Steinhoff hatte Ende 2017 ein milliardenschweres Bilanzloch einräumen müssen. Das einst mit 20 Milliarden Euro bewertete Unternehmen ist heute an der Frankfurter Börse nur noch einen Bruchteil wert. Am Donnerstag brachen die Papiere in Frankfurt um 46 Prozent auf 4,8 Cent ein.

„Wenn man die wirtschaftlichen und anderen Herausforderugen für den Konzern berücksichtigt, ist das ein sehr guter Deal für uns“, sagte du Preez. „Die Verlängerung erlaubt es uns, den tatsächlichen Wert unserer Investments auf kontrollierte Weise zu realisieren.“ Wenn die Aktionäre nicht zustimmten, drohten sie komplett leer auszugehen. Dann würde ein Sanierungsverfahren nach niederländischem Recht eingeleitet. Der juristische Sitz von Steinhoff ist in den Niederlanden.

Gläubiger sollen Mehrheit an Handelskonzern Steinhoff übernehmen

Quelle: Reuters

Titelbild: Bild von Johanna auf Pixabay

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