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StartBörseAnleger vor 13 Zinsentscheiden auf dem Rückzug

Anleger vor 13 Zinsentscheiden auf dem Rückzug

Frankfurt, 19. Sep – Die Furcht vor einer weltweiten Zinserhöhungswelle angesichts der anstehenden Treffen von 13 Notenbanken verschreckt zum Wochenanfang Investoren. „Wir stehen vor einer der aggressivsten Zinserhöhungsphasen der Geschichte“, warnten die Analysten der Bank of America. Der Dax gab daher am Montag knapp ein halbes Prozent auf 12.697 Punkte nach. Der EuroStoxx50 fiel um knapp ein Prozent auf 3475 Punkte. An der Wall Street deuteten die Futures ebenfalls auf einen schwachen Börsenstart hin.

Ihr Hauptaugenmerk richteten Anleger auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Eine Anhebung um 0,75 Prozentpunkten gilt als sicher und selbst ein Plus von einem vollen Prozentpunkt wird nicht ausgeschlossen. „Es wird spannend sein zu sehen, ob und wie der Aktienmarkt einen solchen Schritt verkraftet“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. „Es könnte sich durchaus ein gewisser Gewöhnungseffekt gegenüber den geldpolitischen Straffungsmaßnahmen eingestellt haben und nach geschaffenen Fakten die Kurse wieder steigen.“ 

Mit Spannung warteten Anleger auch auf das Treffen der Bank of England, die ihre Sitzung wegen der Trauerfeiern für Queen Elizabeth II. auf Donnerstag verschoben hatte. Börsianer spekulierten im Vorfeld auf eine Leitzins-Anhebung um 0,75 Punkte. „Wer also über den Kauf von Aktien nachdenkt, wartet bis nach den Ereignissen“, betonte sagte Patrick Armstrong, Investmentchef bei Plurimi Wealth.

STEIGENDER DOLLAR SETZT ROHSTOFFEN ZU – BITCOIN SACKT AB 

Die Aussicht auf den dritten XXL-Zinsschritt der Fed in Folge gab der Weltleitwährung Rückenwind. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,5 Prozent und lag mit 110,07 Punkten wieder in Reichweite seines jüngsten 20-Jahres-Hochs. Dies machte Rohstoffe für Investoren außerhalb der USA unattraktiver. Gepaart mit den Konjunktursorgen drückte dies den Preis für die Rohöl-Sorte Brent um bis zu 2,7 Prozent auf 88,90 Dollar je Barrel (159 Liter). Kupfer und Gold verbilligten sich um knapp ein Prozent auf bis zu 7699 Dollar je Tonne beziehungsweise 1659,90 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Andere riskante Anlagen wie Kryptowährungen flogen ebenfalls aus den Depots. Bitcoin fiel um bis zu 7,5 Prozent auf 18.277 Dollar und Ethereum um elf Prozent auf 1282 Dollar. „Offensichtlich scheint noch nicht jeder Marktteilnehmer das mögliche Ausmaß der restriktiven Maßnahmen durch die Fed eingepreist zu haben“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. 

VOLKSWAGEN ZIEHT BÖRSENGANG DER TOCHTER PORSCHE DURCH

Für einen Lichtblick sorgte indes Volkswagen. Der Wolfsburger Autokonzern schickt seine Sportwagentochter Porsche AG ungeachtet der aufziehenden Rezession an die Börse. Die festgelegte Preisspanne für die stimmrechtslosen Porsche-Vorzugsaktien von 76,50 bis 82,50 Euro entspricht einem Firmenwert von 70 bis 75 Milliarden Euro. Die Erstnotiz von Porsche am Aktienmarkt ist für den 29. September geplant, ab Dienstag können die Aktien gezeichnet werden. „Wegen der Bekanntheit der Marke und der generellen Affinität deutscher Investoren für Autobauer hat der Börsengang trotz der nicht gerade optimalen Rahmenbedingungen gute Chancen auf Erfolg“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Die Papiere von VW-Großaktionär Porsche SE stiegen um 2,5 Prozent. 

Dagegen setzte die wegen zu hoher wettbewerbsrechtlicher Hürden abgeblasene Fusion den französischen TV-Sendern TF1 und M6 zu. Die Titel von M6 rutschten in der Spitze rund sieben Prozent ab; TF1 um bis zu 4,6 Prozent. Die Mutterkonzerne Bouygues und Bertelsmann büßten jeweils mehr als ein Prozent ein.

Anleger vor 13 Zinsentscheiden auf dem Rückzug

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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