Berlin, 20. Jul (Reuters) – Nach der Wartung der Pipeline Nord Stream 1 nimmt Russland die Gaslieferungen voraussichtlich nur in reduzierter Menge auf. Die Buchungen für Gaslieferungen über Nord Stream 1 lägen auf der selben Höhe wie vor den angekündigten Wartungsarbeiten, teilte der Netzwerkbetreiber Gascade am Mittwoch mit. Die gemeldeten Nominierungen entsprächen damit einer Gasmenge von etwa 40 Prozent der eigentlichen Kapazität.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, betonte, die Nominierungen könnten sich auch noch ändern. Nach zunächst nominierten 800 Gigawattstunden lägen sie nach einer Änderung durch Gazprom nun für Donnerstag bei 530 Gigawattstunden, teilte Müller mit. Das entspreche 30 Prozent der Auslastung. „Weitere Änderungen sind möglich“, betonte Müller.
Am 10. Juli, dem letzten Tag vor der jährlichen Wartung, war Gas mit einer Energiemenge von knapp 700 Gigawattstunden geflossen. Die Nominierungen geben einen Hinweis auf die tatsächlichen Gasflüsse, der erst später einsetzen.
Über die Pipeline erhält Deutschland einen Großteil des Gases aus Russland. Wegen einer geplanten Wartung war sie insgesamt zehn Tage außer Betrieb. Gespannt wird nun auf Anzeichen gewartet, dass Russland den Gashahn wieder aufdreht. Zwei den Plänen für den russischen Gas-Export vertraute Personen hatten Reuters gesagt, Russland wolle seine Gas-Lieferungen über Nord Stream 1 wieder aufnehmen – allerdings in reduziertem Umfang. Schon vor Wartungsbeginn hatte der russische Gas-Monopolist Gazprom die Kapazität der Lieferungen durch Nord Stream 1 auf 40 Prozent beschnitten.
Reduzierte Gasmengen durch Nord Stream 1 erwartet
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