Samstag, November 16, 2024
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Gewerkschaft ruft zu Warnstreiks in deutschen Seehäfen auf

Hamburg, 09. Jun (Reuters) – Inmitten der Staus und Verzögerungen im Containerverkehr droht den deutschen Seehäfen eine Verschärfung des Tarifkonflikts. Die Gewerkschaft Verdi rief für Donnerstag mehrere tausend Beschäftigte in verschiedenen Häfen zu mehrstündigen Warnstreiks auf, darunter in Hamburg. Betroffen sei die Spätschicht. Mit ihren Aktionen will die Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. 

Verdi fordert für die rund 12.000 Hafenarbeiter in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Niedersachsen, Bremen und Hamburg eine Erhöhung der Entgelte um 1,20 Euro pro Stunde sowie einen „tatsächlichen Inflationsausgleich“. Außerdem will sie eine Aufstockung der jährlichen Zulage für Containerbetriebe um 1200 Euro durchsetzen. Ein neuer Tarifvertrag soll nach dem Willen der Gewerkschaft eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Die Verhandlungen mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sollen am Freitag fortgesetzt werden. 

Verdi bezeichnete das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot als völlig unzureichend. „Als Teil der kritischen Infrastruktur haben die Beschäftigten in den letzten Jahren durchgehend gearbeitet, sind an Belastungsgrenzen gegangen und haben als Keyworker der Lieferketten mit ihrer Hände Arbeit den Laden am Laufen gehalten“, sagte Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Die Mitarbeiter hätten Anerkennung und einen gerechten Anteil verdient.

Der ZDS nannte die Warnstreiks verantwortungslos. Angesichts der Probleme in den Lieferketten seien Arbeitskampfmaßnahmen unverhältnismäßig. Der ZDS bietet bisher Lohnsteigerungen für 24 Monate im Gesamtvolumen von sieben Prozent für Beschäftigte in Containerbetrieben beziehungsweise 6,1 Prozent für die sonstigen Bereiche an.

Ein Arbeitskampf könnte nach Ansicht von Experten dazu führen, dass sich die Staus vor den Häfen verlängern. Allein in der deutschen Bucht warten etwa ein Dutzend große Containerschiffe auf das Anlaufen in Hamburg und Bremerhaven. Die Terminals können den Andrang schon seit einigen Wochen kaum bewältigen, weil Importcontainer nicht abgeholt werden und Stellplätze daher knapp sind. Außerdem ist der Bahnverkehr gestört. Das führt dazu, dass Container nur langsam abtransportiert werden. Die Reedereien können schon seit geraumer Zeit ihre Fahrpläne wegen der Verwerfungen im Schiffsverkehr nicht einhalten. Branchenexperten rechnen damit, dass sich die Situation an der Nordseeküste in den nächsten Wochen noch verschärfen dürfte, da nach dem Ende der Lockdowns in China viele Schiffe auf dem Weg nach Europa sind.

Gewerkschaft ruft zu Warnstreiks in deutschen Seehäfen auf

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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