Berlin, 03. Jun (Reuters) – Der deutsche Online-Broker Trade Republic baut seine Stellung als eines der wertvollsten europäischen Fintechs mit einer weiteren Geldspritze aus. Unter Federführung des kanadischen Pensionsfonds Ontario Teachers seien 250 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, teilte das in Berlin ansässige Unternehmen am Freitag mit. Bestandsinvestoren hätten sich auch beteiligt. Damit werde die Finanzierungsrunde vom vergangenen Mai erweitert und die Firmenbewertung steige auf fünf Milliarden Euro von 4,4 Milliarden Euro vor einem Jahr. „Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, noch stärker in Technologie und Produkte zu investieren“, teilte Firmenmitgründer Christian Hecker mit.
Die europäische Antwort auf den US-Anbieter Robinhood zählt nach eigenen Angaben mehr als eine Million Kunden in Deutschland, Österreich und Frankreich und verwaltet ein Vermögen von sechs Milliarden Euro. Das Unternehmen, das provisionsfrei ETF- und Aktiensparpläne anbietet und Anlagen in Kryptowährungen ermöglicht, wurde 2015 gegründet. Zu den Bestandsinvestoren zählt der US-Wagniskapitalgeber Sequoia – bekannt durch Beteiligungen an Apple, Google und dem schwedischen Bezahldienst Klarna.
Während sich im vergangenen Jahr Finanzierungsrunde an Finanzierungsrunde aneinanderreihte, ist es in diesem Jahr an den privaten Märkten angesichts des Ukraine-Kriegs, Inflation, Wirtschaftsabkühlung und höheren Zinsen deutlich ruhiger geworden. Einige Startups haben Probleme, sich frisches Geld zu besorgen. „Die Verbesserung unserer Bewertung ist in Anbetracht des aktuellen Marktumfelds ein echter Beweis für unsere Fortschritte in den letzten zwölf Monaten und zeigt das riesige Potenzial“, sagte Hecker.
Online-Broker Trade Republic sammelt weitere 250 Millionen Euro ein
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.