Berlin, 14. Apr (Reuters) – Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht in der sprunghaft gestiegenen Inflation ein massives Problem, das die Europäische Zentralbank (EZB) bekämpfen muss. „Es ist das Mandat der EZB, für stabile Preise zu sorgen. Die EZB kann nicht für wirtschaftliches Wachstum sorgen“, sagte der FDP-Vorsitzende am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Steigende Preise gefährden die Investitionsbereitschaft und schwächen das Konsumklima. Inflation ist langfristig die größte Gefahr für die Staatsfinanzen und den Wohlstand.“
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen dieses Jahr mit einer Inflation in Deutschland von 6,1 Prozent, so viel wie seit 40 Jahren nicht mehr. „Im Falle eines Lieferstopps für russische Energie würden sogar 7,3 Prozent erreicht, der höchste Wert seit Bestehen der Bundesrepublik.
„Die EZB ist wegen der im Euro-Raum ebenfalls extrem hohen Teuerungsrate alarmiert, hat ein Ende ihrer Anleihenkäufe bereits in Aussicht gestellt – eine Vorstufe für die Zinswende, die noch dieses Jahr erwartet wird.
Ökonomen warnen immer wieder vor einer sogenannten Stagflation, also einer stagnierenden Wirtschaft bei gleichzeitig hoher Inflation. Lindner bezeichnete dies als Risiko. „Darauf muss man reagieren. Es muss alles unternommen werden, um Wachstum zu stärken, und alles unterlassen werden, was Inflation anheizt. Die Produktivität muss gesteigert werden, Subventionen müssen überdacht werden.“
Lindner warnt vor zu hoher Inflation – „Gefahr für Wohlstand“
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