Berlin, 22. Mrz (Reuters) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat trotz der Energie-Krise vor einer Verlängerung der AKW-Laufzeiten und einer Abkehr von Klima- und Naturschutzzielen gewarnt. Die letzten drei Reaktoren könnten höchstens drei Monate länger laufen und dabei auch unterm Strich nicht mehr Strom produzieren, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag im Bundestag.
„Wenn man mehr als diesen kleinen Beitrag erzielen wollte, müsste man neu einsteigen in die Beschaffung von Brennelementen und in wirklich umfangreiche Sicherheitsüberprüfungen.“ Dabei schaue man gerade mit großer Sorge auf den Krieg in der Ukraine rund um Atomanlagen, sagte die auch für Reaktorsicherheit zuständige Ministerin.
Die Debatte über eine Verlängerung der Laufzeiten über das geplante Aus Ende 2022 war durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden. Um unabhängig von Kohle-, Öl- und Gas-Importen aus Russland zu werden, hatte die Regierung auch eine Laufzeitverlängerung für die Stromproduktion geprüft und dann verworfen. Abhängig ist Deutschland ohnehin vor allem von Erdgas und Öl für Wärme und Verkehr.
Lemke plädierte für den schnellen Ausbau des Ökostroms. „Die Antwort auf den Angriffskrieg Russlands kann nicht lauten: Deutschland verringert sein Abhängigkeit von Importen aus Russland und gibt aber dafür sein Pläne auf, ganz grundsätzlich unabhängig von importierte Kohle, Öl und Gas zu werden.“
Umweltministerin Lemke – AKWs könnten höchstens drei Monate länger laufen
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.