Sonntag, Dezember 22, 2024
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Dax schaltet Gang zurück – Ukraine und US-Zinswende belasten

Frankfurt, 17. Mrz (Reuters) – Nach seiner jüngsten Rally hat der Dax am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt. Schwindende Hoffnungen auf eine baldige Waffenruhe in der Ukraine und die lang erwartete Zinswende in den USA belasteten die Stimmung.

Der Dax verlor bis zu 1,3 Prozent auf 14.253 Zähler, nachdem er am Mittwoch fast vier Prozent fester geschlossen hatte. Der EuroStoxx50 gab 0,7 Prozent nach. Die Lage in der Ukraine sei weiterhin schwer zu durchschauen und die weitere Entwicklung mit hoher Unsicherheit verbunden, konstatierten die Analysten der Helaba. Gold, das gern als sicherer Hafen angesteuert wird, verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1943 Dollar je Feinunze.

Zuletzt hatte die Aussicht auf eine mögliche Kompromisslinie in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine die Anleger wieder mutiger gestimmt. Am Donnerstag erklärte das Präsidialamt in Moskau jedoch, dass ein Bericht der „Financial Times“ über Fortschritte bei den Gesprächen nur teilweise korrekt sei, insgesamt sei er nicht wahr. 

DOLLAR VON ZINSERHÖHUNG UNBEEINDRUCKT

Neben dem Krieg in der Ukraine sorgte auch die erste Zinserhöhung in den USA seit 2018 für Diskussionen am Markt. Die Fed hievte den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation wie erwartet um einen Viertel Punkt auf die neue Zielspanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Für Ende 2022 halten die US-Notenbanker im Mittel ein Leitzinsniveau in einer Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent für angemessen. Bis Ende 2023 könnte es auf 2,8 Prozent getrieben werden. Damit signalisieren sie einen aggressiveren Kurs, als es viele Experten erwartet hatten. 

„Die Fed versucht jetzt aus allen Rohren zu feuern und scheint dabei sehr optimistisch zu sein, was die Widerstandsfähigkeit der (Welt-)Konjunktur angeht“, erklärten die Analysten der NordLB. „Sollte sich der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine aber noch hinziehen, dürfte unseres Erachtens die Weltwirtschaft stark auf die Probe gestellt werden – und solch massive Zinsanstiege haben oftmals eine Rezession zur Folge.“ Der Dollar konnte von der Aussicht auf höhere Zinsen nicht profitieren und verlor 0,4 Prozent auf 98,2710 Stellen. Der EuroEUR=kletterte um bis zu 0,3 Prozent auf 1,1067 Dollar. 

Dax

BRENT KOSTET WIEDER MEHR ALS 100 DOLLAR

Am Ölmarkt bestimmte die Angst vor Versorgungsengpässen durch den Ukraine-Krieg das Marktgeschehen. Die Warnung der Internationalen Energieagentur IEA vor Ausfällen russischer Lieferungen trieb den Preis für das Nordseeöl BrentLCOc1 wieder über die 100-Dollar-Marke. Es verteuerte sich um bis zu 5,2 Prozent auf 103,15 Dollar. 

Unter den Einzelwerten stachen am deutschen Aktienmarkt auf der Verliererseite vor allem ThyssenKrupp heraus. Die Titel rutschten im MDax um 11,2 Prozent auf 8,37 Euro ab, nachdem der Industriekonzern wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs einen Teil seiner Jahresziele ausgesetzt hat. Zudem traut sich das Unternehmen keine Prognose zu, ob es eine mögliche Abspaltung des Stahl-Geschäfts wirklich umsetzen kann.

Rheinmetall konnte die Anleger dagegen mit einem optimistischen Ausblick überzeugen. Vor dem Hintergrund steigender Verteidigungsausgaben in Deutschland und anderen Ländern sieht Unternehmens-Chef Armin Papperger den Rüstungskonzern auf Wachstumskurs. Die Aktien drehten ins Plus und kletterten um bis zu fünf Prozent auf einen Rekordwert von 164,10 Euro. Seit Jahresbeginn haben sie bereits rund 88 Prozent an Wert zugelegt.

An der Pariser Börse ging es für die Titel des Softwareunternehmens Atos mit einem Plus von 7,4 Prozent bergauf. Spekulationen auf ein Interesse von AirbusAIRG.DE an dem Cybersicherheitsgeschäft von Atos lockten Anleger in die Aktien. Airbus notierten knapp im Plus.

Dax schaltet Gang zurück – Ukraine und US-Zinswende belasten

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Titelfoto und Foto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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