Düsseldorf, 30. Jun (Reuters) – Das Anfang Juni eingeführte 9-Euro-Ticket hat der Deutschen Bahn einen Nachfrageboom beschert. Die Fahrgastzahlen in den Nahverkehrszügen der DB Regio hätten in dem Monat durchschnittlich um zehn bis 15 Prozent über denen vor Beginn der Corona-Pandemie gelegen, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Insgesamt habe die Bahn im ersten Monat nach dem Verkaufsstart über zehn Millionen 9-Euro-Tickets verkauft.
Für die beliebten Ausflugstage wie etwa am Pfingstwochenende räumte der Konzern allerdings ein, dass die Kapazitäten zu knapp gewesen seien. In den ersten zwei Wochen des 9-Euro-Tickets habe DB Regio zwar mehr als eine Million Fahrradfahrer mit ihren Rädern befördert. Aber besonders auf Strecken in beliebte Tourismus-Regionen hätten „nicht immer alle Fahrgäste“ mitreisen können.
Die Eisenbahngewerkschaft und die Personalvertretung der Bahn hatten nach dem Pfingstwochenende eine gemischte Bilanz gezogen. „Die 9-Euro-Aktion hat erwartungsgemäß einen großen Ansturm auf die Regionalzüge ausgelöst, der bundesweit zu deutlich mehr Fällen von Überlastung geführt hat“, sagte der Vize-Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde. Bundesweit seien etwa 400 Züge überfüllt gewesen. Passagiere seien abgewiesen worden, Fahrräder konnten nicht mitgenommen werden.
9-Euro-Tickets hieven Bahn-Fahrgastzahlen über Vorkrisenniveau
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