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Zulieferer Vitesco will mit E-Mobilität wachsen

Frankfurt, 11. Okt – Der Antriebsspezialist Vitesco will das noch kleine Geschäft mit Teilen für Elektroautos in diesem Jahrzehnt stark ausbauen. Der Umsatz damit soll von knapp 900 Millionen Euro im vergangenen Jahr bis 2026 auf fünf Milliarden Euro wachsen und sich bis 2030 nochmals mehr als verdoppeln auf zehn bis zwölf Milliarden Euro, teilte der Autozulieferer am Dienstag mit. 

Der Umschwung zu Elektromobilität weltweit beschleunige sich, erklärte Vorstandschef Andreas Wolf. „Wir sehen uns als Gewinner des Trends zur Elektrifizierung.“ Damit kommt auch Vitesco schneller voran als bislang geplant, von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebe umzustellen. Der Umsatz könne aus eigener Kraft wachsen, Übernahmen seien dafür nicht nötig, betonte Wolf.

Vitesco wurde im vergangenen Jahr vom Dax-Konzern Continental abgespalten, um das Antriebsgeschäft von konventionellen Motoren auf Elektromobilität umzustellen und ist seit gut einem Jahr an der Börse. Derzeit stammen erst rund zehn Prozent des Erlöses aus dem Wachstumsfeld, das noch Verlust schreibt. Bis 2026 soll es knapp die Hälfte werden. Optimistisch stimmt das Management der hohe Auftragseingang für elektrifizierte Antriebe von zehn Milliarden Euro seit Mitte 2021. Das sei nicht nur ein Ausreißer, sondern werde in den kommenden Jahren so weitergehen, sagte Wolf. 

Bis 2024 soll das Geschäft profitabel werden, bekräftigte Vitesco ebenso wie das mittelfristige Renditeziel. Die bereinigte operative Rendite soll bis 2026 auf sieben bis neun Prozent steigen von zuletzt knapp zwei Prozent. Eine Dividende will die Firma aus Regensburg, die zu knapp 50 Prozent der Unternehmerfamilie Schaeffler gehört, erstmals für das Geschäftsjahr 2023 zahlen. Dies aber nur, wenn der SDax-Konzern einen Nettogewinn einfahre, sagte Finanzchef Werner Volz.

KEIN JOBABBAU UNTER DEM STRICH

Vitesco geht davon aus, dass die Zulieferer auch im Zeitalter der Elektroautos einen beachtlichen Anteil an der Autoproduktion erbringen werden – bei Batteriesystemen bis 2030 etwa zwei Drittel, bei Elektromotoren etwa 40 Prozent. „Wir wollen definitiv unter den Top-Drei-Playern weltweit sein“, sagte der Leiter der neuen Sparte „Electrification Solutions“, Thomas Stierle. Konkurrenten sind neben dem weltgrößten Zulieferer Bosch zum Beispiel Valeo aus Frankreich, der US-Hersteller Borg Warner oder Denso aus Japan.

Das Verbrennergeschäft wird nach Einschätzung des Zulieferers auch 2030 noch eine wichtige Rolle spielen mit einem Marktanteil weltweit von 30 Prozent. Doch der Trend zum Ende des Verbrenners – in Europa und den USA bei Neuwagen bis 2035, in China etwas später – bedeute das Aus des Geschäfts in Richtung 2040, erklärte Wolf. Die Beschäftigung insgesamt wolle Vitesco beim Stand von gut 37.000 Mitarbeitenden weltweit mindestens halten und mit seinem Wachstum eher ausbauen. Mancherorts werde Personal abgebaut, andererseits entstünden neue Jobs. 

Zulieferer Vitesco will mit E-Mobilität wachsen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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