Freitag, März 29, 2024
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Zinsaussichten nach starken Jobdaten belasten US-Börsen

Frankfurt, 03. Jun (Reuters) – Starke Arbeitsmarktdaten haben die Hoffnung der Anleger auf ein geringeres Zinstempo in den USA zunichte gemacht und die Wall Street am Freitag belastet. Zudem entmutigten skeptische Konjunkturaussagen von Tesla-Chef Elon Musk die Anleger. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor bis zum Mittag 0,8 Prozent auf 32.995 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,4 Prozent auf 4119 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 2,3 Prozent auf 12.039 Punkte.

Die US-Firmen schufen 390.000 neue Jobs, von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 325.000 gerechnet. Die amerikanische Notenbank Fed dürfte sich Experten zufolge in ihrem Zinserhöhungszyklus bestätigt fühlen und nicht, wie von einigen Anlegern erhofft, im September eine Pause einlegen. „(Dieser Bericht) gibt der Fed die Erlaubnis, ihre Zinserhöhungen fortzusetzen, weil der Arbeitsmarkt stark ist. Sie können sich mehr um den Inflationsdruck und weniger um den Arbeitsmarkt sorgen“, sagte Anthony Saglimbene, globaler Marktstratege bei Ameriprise Financial. 

DOLLAR IM VORTEIL – ÖLPREIS STEIGT WIEDER 

Der Dollar erhielt von den Zinsaussichten Rückenwind. Der Dollar-Index, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, legte 0,4 Prozent auf 102,10 Punkte zu. Der Euro fiel bis auf 1,0703 von zuvor 1,0730 Dollar zurück. Einige Analysten sehen den Dollar an den Devisenmärkten weiter im Vorteil. Der Straffungszyklus der Fed basiert ihrer Meinung nach auf einer robusteren Wachstumsgeschichte als in Europa, insbesondere nach dem russischen Ölembargo, das der Wirtschaft der Eurozone schaden könnte.

Am Rohölmarkt notierte die Sorte Brent aus der Nordsee 1,8 Prozent höher bei 119,76 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem das Exportkartell Opec+ eine überraschend deutliche Anhebung der Fördermengen um 648.000 Barrel pro Tag angekündigt hatte. Börsianern zufolge reicht das allerdings nicht aus, um dem verknappten Angebot auf den Weltmärkten entgegenzuwirken. Nach dem Ende der meisten Corona-Beschränkungen in China werde die Nachfrage nach dem Rohstoff dort rasch steigen.

MUSKS DÜSTERES SZENARIO VERGRAULT ANLEGER

Tesla-Aktien gingen mehr als acht Prozent in die Knie. Musk will die Belegschaft bei dem Elektroautobauer um rund zehn Prozent reduzieren, er habe ein „super schlechtes Gefühl“, was die Wirtschaftsentwicklung angehe. Tesla versuche, in diesem Jahr einer langsameren Auslieferung voraus zu sein und die Margen vor einer wirtschaftlichen Abschwächung zu wahren, sagte Dan Ives, Aktienexperte bei Wedbush Securities.

Auch die geplante Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Musk war am Freitag wieder Thema in den Handelsräumen. Nach Ablauf einer kontrollrechtlichen Warteperiode für die geplante 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme lagen Twitter-Papiere knapp zweieinhalb Prozent im Plus.

Apple-Aktien verloren rund 3,6 Prozent. Die EU-Länder und EU-Abgeordneten stehen Insidern zufolge kurz vor der Einigung auf einheitliche Ladeanschlüsse für Smartphones, Tablets und Kopfhörer, was den Interessen des iPhone-Herstellers entgegensteht. Zudem lastete ein negativer Analystenkommentar auf den Papieren.

In Erwartung eines Bieter-Wettstreits um Kohl’s stiegen Anleger hingegen bei der US-Kaufhauskette ein. Die Aktien legten rund 2,5 Prozent auf 42,19 Dollar zu. Dem „Wall Street Journal“ zufolge bietet der Finanzinvestor Sycamore etwa 55 Dollar je Kohl’s-Aktie und die Beteiligungsfirma Franchise Group etwa 60 Dollar. Damit hätte eine Übernahme ein Gesamtvolumen von sieben bis acht Milliarden Dollar.

Zinsaussichten nach starken Jobdaten belasten US-Börsen

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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