Donnerstag, April 25, 2024
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8% p.a. und mehr im neuen Bankersatzsystem

Die Leitzinsen weltweit sind auf Tiefständen und der Nullzins hat Einzug gehalten. Im Euro-Raum verlangen zudem immer mehr Kreditinstitute eine Guthabenverwahrgebühr (häufig auch als Negativzins bezeichnet), statt Zinsen an Anleger auszuzahlen. Im US-Dollar gibt es auch zumeist nur 0,0% Zinsen auf die Bankeinlage. Zinseinnahmen sind eine schöne Erinnerung vergangener Tage. Was tun in dieser Situation, wenn man Gelder zur Verfügung hat und diese zinstragend anlegen möchte. Und gibt es überhaupt noch höhere Zinsen?

8% und mehr Zins sind möglich 

Ja. Immer mehr Anleger im US-Raum nutzen eine Alternative. Sie nehmen einen Wechsel in die Welt der digitalen Vermögenswerte vor. Dort gibt es sogenannte Stablecoins als Gegenstück zum US-Dollar im Zentralbanksystem. Stablecoins sind digitale Vermögenswerte (Kryptowährungen), deren Wert an eine Währung angebunden ist, zumeist an den US-Dollar. Bekannte Vertreter sind der US-Dollar Tether (USDT) oder der US-Dollar Coin (USDC). Damit können auf die eigene Einlage 8% p.a. und mehr erzielt werden (Quellen: www.defirate.com / www.coininterestrate.com ).

Die Marktkapitalisierung dieser Stablecoins hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt. Der USDT beispielsweise wäre bei Erstellung dieses Artikels weltweit die Nummer 176 unter den Anlageinstrumenten. Knapp vor bekannten Unternehmen wie der größten Schweizer Bank UBS, dem gigantischen brasilianischen Ölkonzern Petrobras oder dem weltweit tätigen Taxidienstleister Uber (Quelle: www.assetdash.com

Das bedeutet bei einer 10.000 US-Dollar Anlage statt 0 USD einen stattlichen Ertrag von 800 US-Dollar pro Jahr zu erzielen. Insbesondere wer von seinen Kapitalerträgen seinen Lebensunterhalt bestreiten möchte, hat hier nun wieder eine interessante Möglichkeit an der Hand.

Darauf muss geachtet werden

Es gibt jedoch noch Punkte zu beachten, bevor man schnell diese Anlageform tätigt. Denn höhere Chancen haben zumeist auch ein paar Risiken bzw. Kosten mit im Gepäck.

Es gibt keine Einlagensicherungseinrichtung wie bei vielen Kreditinstituten. Somit haben Sie ein Gegenpartei-Risiko bei der Anlageplattform, hinter der in der Regel ein privates Unternehmen steckt. Diese sorgen schließlich für den Anlagezeitraum für die Verwahrung der Stablecoins. Um Ihnen diese Zinsen bieten zu können, verleiht der Anbieter Ihre Stablecoins zu einem noch höheren Zins an einen Dritten. Damit die Rückzahlung gesichert ist, werden die Kredite überbesichert. Beispielsweise müssen dann um einen US-Dollar als Stablecoin zu leihen, vom Kreditnehmer im Gegenwert von zwei US-Dollar handelbare und liquide Sicherheiten hinterlegt werden (z.B. Bitcoins). 

Aber auch beim Stablecoin selbst (wie z.B. USD-Tether), haben Sie ein Gegenpartei-Risiko. Denn die ausgebenden Unternehmen versprechen Ihnen für jeden ausgegebenen Stablecoin eine Sicherheitsleistung in Zentralbank-US-Dollar zu hinterlegen. Ob dies wirklich der Fall ist, kann beim einzelnen Stablecoin bisher nicht nachvollzogen werden. Derzeit gibt es jedoch von den Aufsichtsbehörden Planungen, dies in Zukunft transparenter zu gestalten.

Die Zinsen sind sehr schwankend im neuen Gelduniversum. Hier wird der Zins noch sehr stark nach Liquidität bzw. Angebot und Nachfrage gesteuert. Es gibt keine Instanz, die als Orientierung einen Leitzins festlegt. Für die guten Zinserträge sollte dann der Stablecoin bei der Anlageplattform mit den besseren Zinsraten angelegt werden.

Zudem sollten noch die Umtauschkosten von der Zentralbankgeldwelt US-Dollar zum Stablecoin und zurück. Wer clever umtauscht kann hier schnell 1% Umtauschgebühr und mehr sparen. Preiswerter Umtausch aus vielen Zentralbankwährungen ist z.B. bei der bekannten US-Börse Kraken möglich (www.kraken.com). Auch kommen Überweisungskosten im Kryptosystem dazu, wenn von Stablecoins von einer Anlageplattform auf eine andere übertragen werden.

Unabhängigkeit von Banken

Das Bankensystem kann mit dieser Systematik umgangen werden und sorgt beim Anleger für mehr Unabhängigkeit und Einkommen. Und er kann endlich wieder vom achten Weltwunder profitieren: der Macht des Zinseszinses, wie es Albert Einstein einst bezeichnet hat. Auch wenn es den Banken ein Dorn im Auge ist, wird diese Entwicklung nicht aufzuhalten sein.

Wer diese Voraussetzungen im Umgang mit digitalen Vermögenswerten handhaben kann, dem steht eine neue und attraktive Renditequelle zur Verfügung. Nach dem Motto: Der Zins ist tot, lang lebe der Zins!

Aussagen der Interviewpartnerin geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Jürgen Wechsler
Jürgen Wechslerhttps://www.forexfreiheit.de
Jürgen Wechsler ist Experte, Coach und Berater für digitale Vermögenswerte und Geldwertkonzepte. Er hat jahrelang bei der Nr. 1 im Währungsbereich gearbeitet und ist Amazon-Bestseller-Autor zum Thema Währungen.

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