Donnerstag, April 25, 2024
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Zins- und Kriegssorgen treiben Europas Anleger am Fed-Tag um

Frankfurt 21. Sep – Am Tag der mit Spannung erwarteten dritten kräftigen Zinserhöhung der US-Notenbank Fed haben Kriegssorgen die Furcht der Anleger vor einer Rezession verschärft. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte im Krieg gegen die Ukraine die erste Teilmobilmachung des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg an.Dax.GDAXI und EuroStoxx50.STOXX50E fielen am Mittwoch um bis zu 1,2 Prozent auf 12.521 und 3426 Punkte. Im Handelsverlauf wurden die Verluste aber wieder wett gemacht. Aufsehen erregte am Markt auch die geplante Verstaatlichung des taumelnden Energieriesen UniperUN01.DE, die die Aktie abstürzen ließ.

Angesichts der unsicheren Gemengelage griffen Anleger erneut beim Dollar zu. Der Dollar-Index=USD, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, sprang um 0,6 Prozent auf bis zu 110,87 Punkte und erreichte ein neues 20-Jahres-Hoch von 110,79 Punkten. Dagegen verstärkte sich der Druck auf den EuroEUR=, der um bis zu 0,9 Prozent auf 0,9883 Dollar abrutschte. Das britische PfundGBP= verlor bis zu 0,7 Prozent auf 1,1302 Dollar und fiel damit auf ein neues 37-Jahres-Tief.

„Die Nähe der europäischen Länder zur Ukraine lässt die Menschen darüber nachdenken, wie die Situation aussehen könnte, wenn der Krieg in der Ukraine zu etwas Größerem wird“, sagte Danni Hewson, Finanzanalystin beim Börsenmakler AJ Bell. „Die Russland-Schlagzeilen stehlen der Fed die Show, zumindest im Moment“, urteilte auch Kenneth Broux, Währungsstratege der Societe Generale. Am Abend rechnen Börsianer mit der dritten Zinsanhebung in den USA um 0,75 Prozentpunkte. Einzelne Investoren erwarten sogar einen Mega-Zinsschritt von einem vollen Prozentpunkt.

RUN AUF ÖL, GAS UND RÜSTUNGSWERTE

Die Ankündigung der Mobilmachung von rund 300.000 russischen Reservisten beendete unterdessen die Entspannung am europäischen Erdgas-Markt. Der europäische FutureTRNLTTFMc1 stieg in der Spitze um 8,4 Prozent auf 212,50 Euro je Megawattstunde. Am Rohölmarkt zogen die Preise ebenfalls an. Öl der Sorte BrentLCOc1 kletterte in der Spitze um mehr als drei Prozent auf 93,50 Dollar pro Barrel.

Die erneut steigenden Energiepreise ließen Anleger zu Öl- und Gaswerten greifen. Der entsprechende Branchenindex.SXEP zog mehr als zwei Prozent an. Die russische Teilmobilmachung sorgte europaweit für Auftrieb bei Rüstungswerten. Die Aktien von RheinmetallRHMG.DE und HensoldtHAGG.DE stiegen um rund zehn Prozent. Auch der italienische Konzern LeonardoLDOF.MI, der französische Verteidigungs- und Technologiekonzern ThalesTCFP.PA, die schwedische Firma SAABSAABb.ST und das größte britische Verteidigungsunternehmen BAE SystemsBAES.L stiegen zwischen vier und knapp sieben Prozent.

UNIPER-AKTIE STÜRZT AB

Im freien Fall befand sich dagegen die Aktie des taumelnden Gasimporteurs UniperUN01.DE. Die beschlossene Verstaatlichung und die Folgen für die Aktionäre ließen die Anteilsscheine in der Spitze um fast 39 Prozent auf 2,55 Euro einbrechen. Dagegen jubelten die Aktionäre der finnischen Uniper-Mutter FortumFORTUM.HE. Die Titel stiegen an der Börse in Helsinki rund neun Prozent auf 13,17 Euro je Aktie. Der Bund will am Ende 99 Prozent der Anteile an Deutschlands größtem Gasimporteur halten und übernimmt dafür für einen Kaufpreis von rund 480 Millionen Euro die Beteiligung von Fortum an Uniper.

Füllstände europäischer Gasspeicher https://tmsnrt.rs/3dozVdq

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Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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