Berlin, 13. Apr (Reuters) – Die Ziele der Bundesregierung für Elektroautos auf deutschen Straßen sind einer Studie zufolge mit den aktuellen Verkaufszahlen nicht erreichbar. „Der Elektroautomarkt dürfte sich zwar in der Zukunft von sich aus dynamischer entwickeln, aber eine weitere Stärkung der klimapolitischen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität ist nötig“, sagte Branchenexperte Peter Haan vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch.
Die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP hat das Ziel ausgegeben, 2030 sollten auf deutschen Straßen mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw rollen. Dafür brauche es rechnerisch Monat für Monat im Schnitt 130.000 neue E-Autos, so das DIW in seiner Studie. 2021 waren es pro Monat aber nur etwa 30.000 Stück.
Die Forscher empfehlen der Politik einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur, den Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehrsbereich und langfristig Kaufanreize für E-Autos durch eine steigende CO2-Bepreisung. Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr müsse zudem den Kauf von Autos zumindest ein Stück weit obsolet machen.
Das Steuer- und Abgabensystem sollte im Verkehrsbereich stärker auf Umwelt- und Klimaziele ausgerichtet werden. „Unsere Analyse zeigt, dass Kaufprämien für Elektro-Pkw Wirkung entfalten. Um die Ziele der schnelleren Marktdurchdringung zu erreichen, ist aber eine Vielzahl weiterer Maßnahmen nötig“, so das DIW.
Ziele der Regierung für E-Automarkt in weiter Ferne
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